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26.07.2000 14:05

Der Wandel von Identitäten im historischen Syrien

Ute Missel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Von Samstag, 29. Juli, bis Dienstag, 1. August 2000, findet in Erlangen eine Konferenz mit dem Titel "Bilad al-Sham: Processes of Identities and Ideologies from the 18th Century to the End of the Mandatory Period" (Das historische Syrien: Der Wandel von Identitäten und Ideologien vom 18. Jahrhundert bis zum Ende der Mandatszeit) statt. Die Konferenz, zu der 30 Wissenschaftler aus Europa, den USA und dem Vorderen Orient (arabische Länder und Isreal) in Erlangen erwartet werden, ist die dritte einer Reihe von internationalen Konferenzen zur Region des historische Syriens (arabisch: Bilad al-Sham), welche die heutigen Länder Israel/Palästina, Jordanien, Syrien und Libanon umfaßt. Tagungsort ist das Kollegienhaus in der Universitätstraße in Erlangen.

    Themen der vorhergegangenen Konferenzen waren frühmoderne Geschichte, Verwaltungspoltik und Infrastrukturen. Diesmal steht besonders der Wandel von Identitäten, Weltanschauungen und -bildern zur Diskussion. Veranstalter sind Prof. Dr. Thomas Philipp, Ph.D. und Dr. Christoph Schumann vom Institut für Politische Wissenschaft, Bereich Moderner Naher Osten, der Universität Erlangen-Nürnberg. Gefördert wird die Konferenz von der Fritz-Thyssen-Stiftung.

    Im Zentrum der Konferenz steht der Wandel von Identitäten und Ideologien vom 18. Jahrhundert bis zum Ende der Mandatszeit, das heißt bis etwa 1949. Die Länge des Zeitraums ist vor allem deswegen so interessant, weil sich auf diese Weise beobachten läßt, wie sich bereits lange vor der kolonialen Durchdringung der Region durch Europa das Selbstverständnis der Menschen und ihre politischen Bezüge veränderten. An die Stelle der Loyalitäten zu den Clans, Stadtvierteln und Dörfern trat das Bewußtsein der Zugehörigkeit zu einer bestimmten Konfession, einer Region, und später einer Nation, nämlich der arabischen bzw. syrischen Nation.

    Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden diese neuen Identitäten und Bezüge politisch systematisiert und zu Ideologien ausgearbeitet. Der daraus resultierende Nationalismus hat schließlich nicht nur die Unabhängigkeit der Region gegenüber dem Osmanischen Reich und Europa durchgesetzt, sondern prägt das politische Denken der Region noch heute, wie sich an den Problemen der laufenden Friedensverhandlungen in Camp David ersehen läßt.

    * Weitere Informationen:
    Institut für Politische Wissenschaft, Professur für Zeitgeschichte/
    Politikwissenschaft des Nahen und Mittleren Ostens
    Prof. Ph.D. Thomas Philipp, Christoph Schumann M.A.
    Bismarckstr. 8, 91054 Erlangen
    Tel. 09131/85 -26655. -22072, Fax. 09131/85 -26654
    E-Mail: neareast@phil.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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