Zugriffsprobleme mit mobilen PCs auf interne Netze erschwe-
ren bis heute mobiles Arbeiten. Im Projekt MIRIAM testen
Forscher des Darmstädter Instituts für Integrierte Infor-
mations- und Publikationssysteme (IPSI) der GMD das mobile
Internet-Protokoll MobileIP. Das Heimatnetzwerk erkennt den
Standort des mobilen PCs und schickt alle Daten an eine
Care-Of-Adresse weiter.
Im Zeitalter der Globalisierung wird Mobilität immer wichti-
ger: Der Mitarbeiter eines Unternehmens besucht heute eine
Messe in Hannover, morgen eine Tagung in Tokio und übermor-
gen ist er in seinem Münchner Büro. Mit Laptop und Handy im
Gepäck kann er unterwegs E-Mails empfangen und versenden
oder im Internet surfen.
Um allerdings vom Tagungsort oder der Messe aus auf das
Netzwerk seiner Firma zuzugreifen, muss er meist ein kompli-
ziertes Einlog-Verfahren vornehmen und gegebenenfalls Fire-
walls überwinden, die sein Heimatnetz vor unerwünschten Zu-
griffen aus einem anderen Netz schützen.
Wissenschaftler am Darmstädter Institut für Integrierte
Publikations und Informationssysteme (IPSI) der GMD wollen
dieses Problem lösen. Im Projekt MIRIAM
(www.darmstadt.gmd.de/mobile/projects/miriam/) testen die
Wissenschaftler derzeit Mobile IP, das mobile Internet-
Protokoll. Mobile IP ist eine Ergänzung des herkömmlichen
Internet-Protokolls, das die Regeln für den Transport von
Datenpaketen über mehrere Netze hinweg vorgibt.
Dank Mobile IP braucht der Reisende seinen Laptop nur an ein
Fremdnetz anzuschließen, etwa an das der Messe oder des Kon-
ferenz-Hotels, und er bewegt sich automatisch in seinem Hei-
matnetz. So kann er beispielsweise die intern installierten
Programme seiner Firma nutzen oder auf Dateisysteme im Hei-
matnetz zugreifen.
Vereinfacht dargestellt funktioniert Mobile IP folgender-
maßen: Zusätzlich zu seiner ursprünglichen IP-Adresse, an
die alle Datenpakete gesendet werden, bekommt der mobile
Computer in einem fremden Netz eine sogenannte Care-Of-
Adresse zugewiesen. Damit der momentane Aufenthaltsort des
Benutzers ermittelt werden kann, registriert sich der mobile
Computer automatisch über die Care-Of-Adresse bei einem
"Heimatagenten", einem Rechner in seinem Heimatnetz. Alle
Datenpakete, die an die heimische IP-Adresse gesendet wer-
den, leitet der Heimatagent an die Care-Of-Adresse weiter.
Mobile IP wurde 1996 von der Internet Engineering Task Force
(IETF), einer internationalen Gemeinschaft von Forschern,
Netzwerk-Designern und Netzwerkoperatoren entwickelt. Bis
jetzt wurde es in verschiedenen Referenzinstallationen le-
diglich zu Forschungszwecken getestet. "Ein freies, benu-
tzerfreundliches Endprodukt gibt es bisher nicht", sagt
Nicole Berier, Leiterin des Projektes am IPSI.
Deshalb testet das Darmstädter Institut gemeinsam mit dem
Lehrstuhl für Industrielle Prozess- und Systemkommunikation
(KOM) der Technischen Universität Darmstadt Mobile IP als
Anwendung für den mobilen Wissenschaftler: IPSI- Mitarbeiter
können sich in ihrem eigenen Netzwerk bewegen, auch wenn sie
sich im KOM-Gebäude befinden und umgekehrt.
Bei dem Feldversuch werden auftretende Probleme und Fehler
bei der Anwendung des Protokolls untersucht. Außerdem wird
nach Lösungen gesucht, die Datenübertragung bei Mobile IP
sicherer zu gestalten und die Anmeldung im Heimatnetz vor
Missbrauch durch Unbefugte zu schützen.
http://www.darmstadt.gmd.de/mobile/projects/miriam/
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Informationstechnik, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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