idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
13.09.2000 14:21

"Anthropologische Wende" um 1750 wird beleuchtet

Ingrid Godenrath Stabsstelle Zentrale Kommunikation
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

    "Zwischen Empirisierung und Konstruktionsleistung: Anthropologie im 18. Jahrhundert" lautet das Thema einer zweitägigen Tagung, die vom Interdisziplinären Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung an der Martin-Luther-Universität (IZEA) am 18. September 2000, 9:00 Uhr, im Haus 54 der Franckeschen Stiftungen zu Halle, Franckeplatz 1, beginnt. Die wissenschaftliche Leitung liegt bei Prof. Dr. Heinz Thoma und Dr. Jörn Garber vom IZEA. Erwartet werden cirka 50 Teilnehmer und 15 ReferentInnen, die aus dem gesamten Bundesgebiet und aus Frankreich anreisen. Eröffnung am 18. September, 9:00 Uhr.

    Die Tagung widmet sich der sogenannten "Anthropologischen Wende", die sich um 1750 gleichermaßen innerhalb der Aufklärung Englands, Frankreichs und Deutschlands vollzogen hat. Sie wird bestimmt durch die Kritik eines neuen Empirismus an der Leistungsfähigkeit der rationalistischen Philosophie der Früh- und Hochaufklärung. Diese Interpretationsform wertet den Körper und die Sinne des Menschen auf und kritisiert die Geistfixiertheit der älteren Aufklärung.

    Im Zuge der "Anthropologischen Wende" kam es zu einer vollkommen neuen Bewertung von Individuum, Gesellschaft und Geschichte und gleichzeitig zu einer Aufhebung des Gegensatzes von "Natur" und "Kultur". Ihre Vertreter untersuchten den Einfluss der Seele auf den Körper und des Körpers auf die Seele (in der Psychomedizin), die Erkenntnisleistung der unmittelbaren Wahrnehmungsformen (in der empirischen Psychologie), die Bestimmung von Natur und Geist des Menschen, die neue Konzeption der "Allgemeinen Geschichte" ("Menschheitsgeschichte"), die Entstehung der Pädagogik als Wissenschaft, die Begründung einer neuen Gesellschaftstheorie (Frühsoziologie).
    Diese Aspekte sollen auf der Tagung von einem interdisziplinären Referententeam (Germanisten, Philosophen, Romanisten, Politologen, Soziologen) in Einzelvorträgen erörtert werden, wobei die Universität Halle als Wissenschaftsstandort der Aufklärung in diesem Diskussionsspektrum eine große Rolle spielt, da hier die sogenannte Psychomedizin ebenso begründet wurde wie die frühe Völkerkunde (Ethnologie) und die wissenschaftliche Pädagogik.
    Namhafte Fachexperten behandeln in ihren Vorträgen folgende Themen:
    "Kritik der Philosophie", "Das Eigene und das Fremde", "Ökonomie und Menschheitsgeschichte", "Naturbestimmung des Menschen", "Utopie und Kontraktualismus", "Erzählen - Verhalten", "Vorurteil - Vernunft - Urteil".

    Dr. Jörn Garber

    Ansprechpartner:
    Dr. Jörn Garber
    Tel.: (0345) 55 217 71/73
    Fax: (0345) 55 272 52
    e-mail:gruen@izea.uni-halle.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Philosophie / Ethik, Religion
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).