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18.09.2000 09:26

DIN-Normen für den Naturschutz

Klaus Walter Stabsstelle Hochschulkommunikation
Philipps-Universität Marburg

    Sachverständigenkonferenz an der Philipps-Universität Marburg berät über Methoden-Standardisierung in der Naturschutzplanung. Dazu gibt es ein Pressegespräch am 25. September 2000.

    Wir leben in einer Welt der Normen: Ob die Schuhgröße, die Verschlussgröße auf Pfandflaschen oder das Druckerkabel am PC - alles hat seine vorgegebene Dimension. Inzwischen zunehmend auch international. Allein das Deutsche Institut für Normung (DIN) veröffentlicht pro Jahr knapp 2000 Normen. Vielen geht diese "Gleichschaltung" zu weit, und dennoch hat sie in unserer globalisierten, komplexen Welt auch eine gute, eine unverzichtbare Seite: Ohne eine Einigung auf "passgenaue" Schnittstellen würde Arbeitsteilung nicht funktionieren. Normung und DIN-Siegel beweisen aber außerdem auch jedem Nicht-Fachmann, dass ein Produkt über einen angemessenen Qualitätsstandard verfügt.

    Seit drei Jahren wird im Fachgebiet Naturschutz der Philipps-Universität Marburg im Auftrag des Bundesamtes für Naturschutz (Bonn) das Forschungs- und Entwicklungsvorhaben (F+E) "Fachliche und organisatorische Grundlagen für die Aufstellung anerkannter Standards für Methoden und Verfahren im Naturschutz und für die Einrichtung eines entsprechenden Expertengremiums" (Kurztitel: Methoden-Standardisierung im Naturschutz) bearbeitet. Ende dieses Jahres wird das F+E-Verfahren abgeschlossen. Das Vorhaben wird mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit gefördert.

    Normen nun also auch im Naturschutz? Geht das wirklich zu weit? Genormte Natur, wo es doch gerade Vielfalt und Individualität ist, was Natur ausmacht? Das Vorhaben soll nicht Natur normieren, was widersinnig wäre, sondern unseren Umgang mit der Natur. Mit welchen Methoden bewerten wir einen bestimmten Sachverhalt in der Natur, einen geplanten Straßenbau oder die Anlage einer Hecke? Wie fügen wir sinnvoll und auf einem modernen Wissensstand die Ziele des Naturschutzes in unsere Planungen und in die Nutzung der Natur ein? Im Gegensatz zu den meisten anderen Bereichen der Gesellschaft fehlen solche methodischen Normen in der Naturschutzplanung bisher weitgehend.

    Ziel des Forschungsvorhabens war deshalb die Entwicklung eines differenzierten Methoden- und Verfahrenskatalogs, der seine Anerkennung in der Fachwelt findet und von den unterschiedlichen Trägern bei Planungsprozessen einheitlich angewandt werden kann. Angestrebt wird einerseits, Methoden und Verfahren neu zu entwickeln und für eine Standardisierung vorzuschlagen, andererseits aber auch wissenschaftlich anerkannte und in der Praxis bewährte Methoden zusammenzustellen und als Fachkonvention einzuführen.

    Am 25. und 26. September 2000 werden die Ergebnisse des Forschungsvorhabens in Marburg auf einem großen Abschlusssymposium vorgestellt und mit einer breiten Fachöffentlichkeit (über 100 Teilnehmer) diskutiert. Thesenpapiere zu speziellen Aspekten der Standardisierung im Naturschutz werden in Arbeitsgruppen vertieft. Zu den anstehenden Fragen werden sich u. a. der Präsident des Bundesamtes für Naturschutz, Prof. Dr. H. Vogtmann (angefragt) sowie Vertreter des European Center for Nature Conservation (Tilburg/Niederlande), des Bundesumweltministeriums, des Sachverständigenrates für Umweltfragen und des Bundesumweltamtes äußern.

    Pressegespräch:
    Die Ergebnisse des Forschungsvorhabens sollen in einem Pressegespräch vorgestellt werden. Es findet am Montag, 25. September 2000, um 14.30 Uhr im Fachbereich Biologie der Philipps-Universität Marburg auf den Lahnbergen, Karl-von-Frisch-Straße, statt. Dazu sind Interessenten herzlich eingeladen.

    Kontakt:
    Dr. Alexandra Schmidt, Tel.: 06421 / 2825709.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Informationstechnik, Meer / Klima, Umwelt / Ökologie
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Tagungen
    Deutsch


     

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