Astronomische Gesellschaft feiert 200. Geburtstag
Extra-solare Planeten lassen sich jetzt direkt entdecken
Sir Roger Penrose erhält Karl-Schwarzschild-Medaille
Wer ist nicht fasziniert, wenn er über die Möglichkeit von Leben auf den um fremde Sterne
kreisenden Planeten nachdenkt. Mehr als 50 Planeten um sonnenähnliche Sterne haben
Astronomen in den vergangenen Jahren bereits entdeckt; bisher nur indirekt durch das "Wackeln"
der "Heimatsterne" dieser Planeten aufgrund der gegenseitigen gravitativen Wechselwirkungen
der Himmelskörper. Nun sprechen Forscher davon, dass man mit den leistungsfähigen
Großteleskopen heute schon jupiter-ähnliche Planeten um nahe Sterne als leuchtende Objekte
direkt entdecken kann. Auf der Herbsttagung der Astronomischen Gesellschaft, die vom 18. - 23.
September 2000 in der Universität Bremen stattfindet, ist der aktuelle Forschungsstand der
direkten Detektion von extra-solaren Planten ein Themenschwerpunkt.
"Dynamische Stabilität und Instabilitäten im Universum" ist das Leitthema der Tagung, zu der sich
mehr als 200 Berufsastronomen aus dem deutschsprachigen Raum in der Hansestadt treffen.
Führende Wissenschaftler, unter anderem aus England und Japan, halten Vorträge über die
Bildung und Stabilität unseres Sonnensystems, über dynamische Instabilitäten in der Sonne und
anderen Sternen, über die Entwicklung von Sternhaufen und Galaxien, ja unseres gesamten
Universums.
Die Astronomen haben sich für ihre Tagung einen besonders geeigneten Zeitpunkt ausgewählt.
Genau vor 200 Jahren, am 20. September 1800 trafen sich in Lilienthal, in der damals größten
Sternwarte Europas, die bekanntesten Astronomen ihrer Zeit. Gauß, Harding, Bessel und Olbers
waren an diesem Tag im Vorort Bremens anwesend, um der Gründung einer Art
Vorgängervereinigung der heutigen Astronomischen Gesellschaft beizuwohnen, deren
vorrangige Aufgabe als sogenannte "Himmelspolizey" die Koordinierung der Suche nach einem
damals zwischen den Planeten Mars und Jupiter vermuteten Himmelskörper war. 200 Jahre später
werden jetzt bei einem großen Festakt in Lilienthal Erinnerungen an dieses Ereignis wachgerufen.
Sir Roger Penrose, Professor für Mathematik und Physik an der Universität von Oxford,
Wegbegleiter des berühmten Stephen Hawking bei der Erforschung der ominösen Schwarzen
Löcher, kommt ebenfalls nach Bremen. Zusammen mit Stephen Hawking wurde er bereits für den
Nobelpreis der Physik vorgeschlagen. In Bremen wird ihm für seinen Arbeiten insbesondere auf
dem Gebiet der Gravitationstheorie die Karl-Schwarzschild-Medaille verliehen, die auch an die
Verdienste Einsteins erinnert. In seinem Vortrag über die Physik der Prozesse im Inneren
Schwarzer Löcher wird er neue Erkenntnisse über die mögliche Verschmelzung der Gravitations-
und Quantentheorien vorstellen.
Die Tagung wird gemeinsam von der Bremer Universität, der Olbers-Gesellschaft und der
Gemeinde Lilienthal veranstaltet. Im Rahmen einer Lehrerfortbildung (Sonnabend den 23.9. von
9.00 bis 13.30 Uhr in der Universität, NW 1) stehen Themen über die Sternentstehung im Orion, die
Erforschung des Sonneninneren, über die Erdmagnetischen Stürme, das Weltraumwetter und
über die Frage, ob das die Sonne das Erdklima steuert auf dem Programm.
Weitere Informationen bei:
Olbers-Gesellschaft Bremen
Ulrich v. Kusserow
Tel. 0421 / 218 75160
oder über
Tagungsbüro
Universität Bremen
Gebäude Naturwissenschaften 1
Tel. 0421 / 218 2978
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Mathematik, Physik / Astronomie
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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