idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
09.02.1998 00:00

'Studentensprachliches'

Andrea Benthien Referat für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Universität Potsdam

    34/98 09.02.1998

    Der Campus als Sprachraum Untersuchung der Universität Potsdam zur Studentensprache

    Im 17. und 18. Jahrhundert galt Studieren noch als Privileg einer wohlhabenden Minderheit. Um sich von der breiten Bevölkerung abzugrenzen, entwickelten die Studenten damals nicht nur einen speziellen Verhaltenskodex, sondern auch eine eigene Sprache. Wörter wie "blechen", "pumpen", "pauken", "Spießer" oder auch "Kneipe" wurden damals von den Studenten geprägt und erst viel später in die Alltagssprache übernommen. In Zeiten der Massenuniversität kann von einer Studentensprache im damaligen Sinne keine Rede mehr sein. Trotzdem haben Hochschüler offenbar auch heute noch ihre sprachlichen Marotten: Immerhin sind 82 Prozent der Studenten der Ansicht, daß auf dem Campus anders gesprochen und geschrieben wird, als im Alltag. Das ist zumindest das Ergebnis einer Umfrage unter 281 Studenten der Universität Potsdam, die von einem Projektseminar des Instituts für Germanistik unter der Leitung von Dr. Elisabeth Berner und Dr. Karl-Heinz Siehr durchgeführt wurde. Der studentische Wortschatz unterscheidet sich demnach vor allem durch Uni-spezifische Begriffe wie "Mensa" oder "Kommilitone" und Abkürzungen wie "StuRa" (Studentenrat), "SpoWi" (Sportwissenschaften) oder "Prof." (Professor) von der Alltagssprache. Darüber hinaus fiel den meisten Befragten eine teilweise inflationäre Verwendung von Fremdwörtern an der Uni auf. Als Grund dafür nannten drei Viertel die Möglichkeit zur effektiveren Kommunikation in Fachgesprächen. Aber auch Prestigesucht und das Überspielen von Unsicherheiten sind nach Einschätzung vieler Studenten Gründe für das Ausweichen auf fremdsprachliche Begriffe. Die heutige "Studentensprache" scheint allerdings auf den Campus beschränkt zu sein. Außerhalb der Uni wird laut Umfrage weitgehend "normal" gesprochen. In privaten Gesprächen stellten nur acht Prozent der Befragten bei sich oder bei Kommilitonen spezifische Sprachmerkmale fest.

    Hinweis an die Redaktionen: Für weitere Informationen stehen Ihnen Dr. Elisabeth Berner unter der Telefonnummer 0331/977-2139 und Dr. Karl-Heinz Siehr unter 0331/977-2482 zur Verfügung.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Es wurden keine Sachgebiete angegeben
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).