FRANKFURT. "Antisemitismus vor Gericht" ist das Thema der diesjährigen Daub-Vorlesung, die der Rechts- und Kulturwissenschaftler Anthony Julius aus London am 2. November im Hörsaal IV des Hörsaalgebäudes der Goethe-Universität in Frankfurt am Main halten wird.
Das Verhältnis zwischen Antisemitismus und Recht ist derzeit besonders aktuell: Wie kann eine demokratische Gesellschaft auf antisemitische Äußerungsformen, auf diskriminierende Handlungen und Gewaltanwendung reagieren? Anthony Julius wird in seinem Vortrag die Reaktionsweisen des britischen Rechts auf die Herausforderung des Antisemitismus bewerten. Anschließend diskutieren unter der Leitung von Werner Holzer Prof. Dr. Chaim Gans (Tel Aviv) und Prof. Dr. Erhard Denninger (Frankfurt) zum Thema und werden dabei auch Perspektiven erörtern.
Julius ist Rechtsanwalt und Autor. Als Anwalt war er im Mai 2000 im "Irving-Prozeß", den der Holocaust-Leugner David Irving gegen die Autorin Deborah Lipstadt angestrengt hatte, als Verteidiger der Gegenseite erfolgreich. Der Autor Julius wurde einem mit seinem provokativen Buch "T.S. Eliot, anti-Semitism and literary form" (Cambridge University Press 1995) bekannt. Darin identifiziert er den Antisemitismus Eliots als entscheidende Ressource dessen literarischer Produktion.
Die jährliche Vorlesungsreihe der Daub-Vorlesungen zur Medien- und Redefreiheit wurde 1999 von der Richard Daub-Stiftung und der Goethe-Universität ins Leben gerufen. Sie befassen sich mit Problemen der Kommunikationsfreiheiten in modernen Gesellschaften. Die ersten Vorlesungen im vergangenen Jahr hielten der amerikanische Verfassungsjurist Robert Post und der Verfassungsrichter Dieter Grimm.
'Antisemitismus vor Gericht'. Öffentliche Vorlesung von Anthony Julius und anschließende Podiumsdiskussion
2.11.2000, 18 Uhr, Hörsaal IV im Hörsaalgebäude der Goethe-Universität Frankfurt am Main, Mertonstraße / Ecke Gräfstraße
Nähere Informationen: Lucia Lentes, Abt. Öffentlichkeitsarbeit; Telefon: 069 / 798 - 22756; E-Mail: Lentes@pvw.uni-frankfurt.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Politik, Recht
überregional
Buntes aus der Wissenschaft
Deutsch
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