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11.06.2008 11:28

3. Paul-Spiegel-Vorlesung: Aharon Barak spricht über Israel als jüdischen und demokratischen Staat

Rolf Willhardt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    Prof. Dr. Aharon Barak, von 1995 bis 2006 Präsident des Obersten Gerichtshofes des Staates Israel, hält die 3. Paul-Spiegel-Gedächtsnisvorlesung. Am kommenden Mittwoch, 18. Juni, spricht er zum Thema "The Values of Israel as a Jewish and Democratic State" (16 Uhr c.t., Hörsaal 2 A, Gebäude 22.01 / Roy-Lichtenstein-Halle).

    Aharon Barak wurde 1936 als Arik Brik in Litauen geboren. 1941 musste seine Familie in ein Ghetto umziehen, 1944 gelang die Flucht nach Rumänien. Über Ungarn, Österreich und Italien kam die Familie 1947 nach Tel Aviv. Barak studierte Jura, wurde mit 27 Jahren Rechtsanwalt und mit 32 Professor an der Hebräischen Universität Jerusalem. Er arbeitete im Justizministerium und an der Universität. 1976 wurde er Oberstaatsanwalt. In Baraks Amtszeit fielen zahlreiche spektakuläre Korruptionsfälle, einer führte zum Rücktritt des damaligen Premierministers Yitzhak Rabin. Der Jurist war an der Formulierung des Friedensvertrages mit Ägypten beteiligt, er nahm auch an der ersten Camp-David-Konferenz teil. Mit 42 Jahren wurde er der jüngste Richter am Obersten Gericht in der Geschichte Israels.
    Barak erweiterte die Kompetenz des Gerichts erheblich und hob vielfach vom Parlament verabschiedete Gesetze auf. Als 1987 die israelische Zensur ein Theaterstück verbot, in dem israelische Soldaten als Nazis gezeigt wurden, annullierte er den Beschluss. Barak, selbst Opfer der Naziwillkür, notierte: "Diese Parallelen verbrennen mein Herz. Aber trotzdem kann ich nicht urteilen, dass eine Demokratie eine solche Theaterszene nicht ertragen kann. Die Meinungsfreiheit ist ein Grundsatz der israelischen Demokratie."

    Die Paul-Spiegel-Vorlesung wurde von der Philosophischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität zum Gedenken an den 2006 verstorbenen Präsidenten des Zentralrates der Juden in Deutschland eingerichtet. Sie findet zweimal im Jahr statt und wird jeweils von einer international renommierten Persönlichkeit aus dem Bereich der Jüdischen Studien gehalten. Paul Spiegel selbst erhielt im Jahr 2004 von der Fakultät die Ehrendoktorwürde verliehen. Die "Paul Spiegel Memorial Lecture" wird durch eine Zuwendung der "Moe Radzyner Stiftung Brückenschlag" ermöglicht.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Medien- und Kommunikationswissenschaften, Philosophie / Ethik, Politik, Recht, Religion
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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