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20.06.2008 09:27

"Träume vom Frieden 1914 - 1924": erste deutsche Ausstellung in einem französischen Weltkriegsmuseum

Rolf Willhardt Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf

    "L'autre Allemagne 1914 - 1924: rêver la paix" - "Das andere Deutschland: Träume vom Frieden", so lautet der Titel der Ausstellung, die vom 25. Juni bis zum 16. November im "Historial de la Grande Guerre", dem berühmten Museum in Péronne an der Somme, Picardie, gezeigt wird.

    Erstmals ist in Frankreich eine Ausstellung zum 1. Weltkrieg zu sehen, die von Deutschen konzipiert wurde. Das Kuratorenteam besteht aus drei Mitgliedern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf : der Literatur- und Kulturwissenschaftlerin Prof. Dr. Gertrude Cepl-Kaufmann, der Literaturwisssenschaftlerin Jasmin Grande M.A. und dem Historiker Prof. Dr. Gerd Krumeich.
    Die Ausstellung zeigt einen wichtigen und von der französischen Seite bislang verkannten Aspekt der Zeit zwischen 1914 und 1924. Sie widmet sich den deutschen Künstlern, Intellektuellen und Schriftstellern, die nach ihren Erfahrungen von den Schlachtfeldern des 1. Weltkrieges den Traum vom Weltfrieden verkünden. Auf den Friedhöfen wurde die Hoffnung auf Erneuerung geboren. Bekannt sind die von Otto Dix oder George Grosz gezeigten Nachkriegstraumata.
    Die Hoffnungen, Visionen und Utopien, die darauf folgten, wurden in Frankreich so bisher nicht gezeigt. Vielmehr wird die Zeit von 1914 bis 1924 nach wie vor als "die schwarzen Jahre" Deutschlands verstanden, geprägt von Verzweiflung und Zerstörung. Dieses Deutschlandbild basiert auf den abgenutzten Stereotypen eines Landes, das nichts als den Krieg kennt, - das Bild des wilhelminischen Stahlhelms wird zu leicht durch das arische Gesicht eines SS-Mannes ersetzt.
    Für die Zwischenkriegszeit gibt es jedoch auch ein anderes Deutschlandbild, das in den künstlerischen und schriftstellerischen Werken einen anderen Weg, eine andere Motivation und eine andere Zukunft kannte.
    Die Ausstellung gliedert sich in drei Perioden und sieben Themen: A) 1914: Kriegsanfang. Thema: "1914. Soldatenabschied". B) 1914 - 1918: Kriegserfahrungen. Themen "Schrecken des Kriegs", "Frontalangriff auf die Würde des Menschen", "Totentanz". C) 1918 - 1924: Nach dem Krieg, die Utopie. Themen: "Aus der Hölle in den Himmel: heilsgeschichtliche Utopien, "Völkerfrühling. Pazifistische Europavisionen, "Kosmische Utopien". Sie wird in drei Sprachen präsentiert: deutsch, französisch und englisch.

    Die Ausstellung wird bis zum 16. November im "Historial de la Grande Guerre", im Schloss von Péronne, gezeigt. Es erscheint ein Katalog (100 Seiten, 27 Euro).
    Infos: http://www.historial.org
    Pressekontakt: Céline Persyn, c.persyn@historial.org


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Kunst / Design, Musik / Theater, Politik, Recht
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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