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24.11.2000 15:51

Universität Leipzig gedenkt der Diktaturopfer

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Am 2. Dezember, also am Tag der Universitätsgründung, wird in der Universitätsbibliothek die feierliche Enthüllung einer Ehrentafel und Übergabe eines Ehrenbuches zur Erinnerung an die Opfer der Diktaturen des 20. Jahrhunderts, die der Universität Leipzig verbunden waren, zumeist an ihr studiert und gelehrt haben, stattfinden.
    Die Tafel trägt die Aufschrift:
    Ihren Opfern / der Diktaturen des 20. Jahrhunderts / Die Universität Leipzig / 2. Dezember 2000
    Unter der Tafel befindet sich eine Vitrine mit dem Ehrenbuch, das an Studenten und Angehörige der Universität Leipzig erinnert, die in der Zeit der beiden deutschen Diktaturen verfolgt wurden, ihr Eintreten für Demokratie und Menschenrechte mit dem Leben bezahlt haben oder eingekerkert worden sind. Dabei ist man sich im klaren, dass die Aufstellung den gegenwärtigen Wissensstand widerspiegelt und nicht vollständig ist. Mehr noch, das Universitätsarchiv ist für jeden Hinweis dankbar, der auf neue Spuren führt und der Ergänzung des Ehrenbuches dient.
    Das Ehrenbuch enthält zunächst die Namen der Todesopfer und in einer weiteren Abteilung die Namen der Verfolgten von 1933 bis 1989; biographische Angaben umfassen die Herkunft, die Beziehung zur Universität und die Daten der Verfolgung.
    Die Liste mit den hingerichteten, ermordeten und in der Haft verstorbenen Personen umfasst 16 Namen. Für die Nazizeit sind das Margarete Blank und Maria Grollmuss, die an der Universität Leipzig promoviert haben, Margarete Bothe, die an der Universität Leipzig Geschichte, Germanistik und Geographie studiert hat, Prof. Dr. Lazar Gulkowitsch, von 1932-33 Professor für jüdische Religionsgeschichte an der Universität Leipzig, Siegmund Hellmann, von 1923-33 Professor für mittelalterliche Geschichte an der Universität Leipzig, Hermann Reinmuth, der an der Universität Leipzig Rechtswissenschaft studierte und hier auch promovierte, und Georg Sacke, dessen Promotion und Habilitation an der Universität Leipzig erfolgten. Nach dem Krieg betraf es die Studenten Herbert Belter (Volkswirtschaft), Heinz Eisfeld (Medizin), Jutta Erbstößer (Rechtswissenschaft), Werner Ihmels (Theologie), Ingolf-Ariovist Klein (Philosophie), Horst Leissring (Rechtswissenschaft), Gerhard Rybka (Veterinärmedizin), Axel Schroeder (Theologie) und Helmut Sonnenschein (Mathematik, Physik und Philosophie) der an der Universität Leipzig promovierte.
    Die Liste derjenigen, die zwischen 1933 und 89 Konzentrationslager, Sonderlager und Zuchthaus erleiden mussten, umfasst 102 Namen.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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