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24.11.2000 16:01

Gerettete Kunstwerke jetzt im gläsernen Gehäuse

Volker Schulte Stabsstelle Universitätskommunikation / Medienredaktion
Universität Leipzig

    Die aus der Leipziger Universitätskirche St. Pauli geborgenen Grabsteine und Epitaphien (Gedenktafeln mit Inschriften für Verstorbene an einer Kirchenwand) - die Kirche war 1968 in einem beispiellosen Willkürakt zerstört worden - haben nach gründlicher Restaurierung jetzt einen Platz am Nordgiebel des Seminargebäudes, unter der Arkade längs der Grimmaischen Straße, gefunden und werden am 1. Dezember 2000 der Öffentlichkeit übergeben. Die Kunstwerke sind nunmehr in vitrinenartigen gläsernen Gehäusen sicher und geschützt untergebracht, ehe sie später in das neue Aulagebäude umziehen, das die Universität als ihr repräsentatives Herzstück und geistiges Zentrum am historischen Standort der Kirche zu ihrem 600-jährigen Jubiläum im Jahre 2009 errichten will. Zu der kleinen Feier der Neuaufstellung von elf geretteten Grabplatten und -steinen mit Rektor und Kanzler der Universität sowie dem Posaunenquartett a la quarte, Leipzig, möchten wir Sie herzlich einladen.

    Die Grabsteine und Epitaphien, sämtlich aus Sandstein, waren Mitte der 70er Jahre im und am Neubaukomplex der Universität aufgestellt worden, mußten aber in den 90er Jahren nach zunehmender Beschädigung, nicht zuletzt durch Vandalismus, demontiert und gesichert werden. Restauriert wurden sie unter Beratung des Landesamtes für Denkmalpflege, Dresden, in der Werkstatt des Leipziger Bildhauers und Restaurators Markus Gläser.

    Die Kirche war bereits seit ihrer Erstweihe im Jahre 1240 als Dominikaner-Klosterkirche auch Begräbnisstätte und blieb es während des gesamten Mittelalters. So fanden hier u. a. Markgraf Diezmann (1307), der Ritter Nickel Pflugk (1482) oder der Ablassprediger Johann Tetzel (1519) ihre letzte Ruhestätte. Nach der Übertragung an die Universität im Jahre 1543 blieb die Kirche neben ihrer neuen Funktion als Aula und Festraum weiterhin bis weit in das 18. Jahrhundert hinein Begräbnis- und Gedächtnisort, jetzt vor allem für Angehörige der Universität. Dadurch wurde sie zu einem künstlerisch besonders reich ausgestatteten Gotteshaus Leipzig und zum Spiegelbild der Geschichte der Universität, insbesondere dank der zahlreichen gemalten, geschnitzten und steinernen Epitaphien des 16. bis 18. Jahrhunderts und durch die Grabsteine. Viele von ihnen wurden bei der Sprengung komplett vernichtet, elf der geretteten gehören nunmehr zum Stadtbild der Leipziger City.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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