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28.11.2000 15:40

Max-Planck-Forschungspreis für Professor Eck

Anneliese Odenthal Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    201/00/eck

    S P E R R F R I S T: Frei ab 29. November 2000

    Morgen erhält Professor Dr. Werner Eck, Vorstandsmitglied des Institut für Altertumskunde der Universität zu Köln, für seine "bahnbrechenden Einblicke in die Geschichte der römischen Kaiserzeit" den Max-Planck-Forschungspreis. Die Verleihung findet im Harnack-Haus in Berlin-Dahlem im Rahmen einer Festveranstaltung statt, bei der Professor Dr. Wolfgang Frühwald, Präsident der Alexander von Humboldt-Stiftung, und Dr. Uwe Thomas, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Forschung, eine Ansprache halten werden.

    Unter 64 Nominierungsvorschlägen entschied sich der Auswahlausschuss für das Projekt von Professor Werner Eck "Die Massenmedien der Antike". Er stellt in seiner Arbeit fest, daß wir heute in einem Kommunikationsüberfluss leben, unsere elektronischen Archive auf Knopfdruck funktionieren und wir weltweit vernetzt sind. Doch die Vergangenheit erschließt sich uns nur auf Umwegen - dennoch existieren Zeugnisse, die wir zum Sprechen bringen können.

    Stein, Holz, Metall, Leder und Keramik waren in der antiken Welt wichtige "Massenmedien", auf denen Inschriften für die Öffentlichkeit festgehalten wurden. Würde man nur die literarischen Quellen dieser Zeit studieren, ginge deshalb ein wichtiger Teil der Lebensbereiche der Antike verloren. Professor Eck hat es sich deshalb in einem internationalen Kooperationsprojekt zur Aufgabe gemacht, alle Inschriften zu sammeln, die in der Zeit hellenistisch-römischer Herrschaft, also von der Mitte des 4. Jahrhunderts vor Christus bis zur Eroberung durch die Araber 641 nach Christus im Gebiet des heutigen Israel entstanden sind. Diese Region wurde damals von einer multiethnischen Bevölkerung bewohnt, die sehr verschiedene Sprachen verwendete: Griechisch, jüdisches und nabatäisches Aramäisch, Hebräisch, Latein, Samaritanisch, Syrisch und Thamudisch. Im Gegensatz zu bisherigen Inschriftensammlungen, die üblicherweise nur Texte in maximal zwei Sprachen erfassen, sollen in der Sammlung von Professor Eck die Inschriften aus allen Sprachen einbezogen werden. Denn nur so können Äußerungen verschiedener Teile der Gesellschaft herangezogen werden, um Geschichte, Gesellschaft und Kultur dieser Region zu rekonstruieren. Für die einzelnen Sprachen müssen Spezialisten herangezogen werden. Das Projekt wird deshalb in enger Kooperation mit der Hebrew University in Jerusalem und der Universität in Tel Aviv verwirklicht.

    Professor Dr. Werner Eck lehrt seit 1979 an der Universität zu Köln. Er gilt auf dem Gebiet der Geschichte und Epigrafik des kaiserzeitlichen Imperium Romanum als einer der weltweit führenden Vertreter seines Faches. Durch seine Arbeiten konnte vor allem die Verwaltungsgeschichte der Epoche auf eine ganz neue Grundlage gestellt werden.

    Die Max-Planck-Gesellschaft und die Alexander von Humboldt-Stiftung zeichnen gemeinsam vier im Ausland und acht in Deutschland arbeitende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler mit dem Max-Planck-Forschungspreis 2000 aus. In diesem Jahr geht die mit jeweils bis zu 250.000 Mark dotierte Auszeichnung an zwölf Preisträger in fünf verschiedenen Disziplinen. Die für international herausragende wissenschaftliche Leistungen verliehenen Max-Planck-Forschungspreise werden zum 11. Mal vergeben.

    Die Auszeichnungen sollen für die deutschen Preisträger einen flexiblen Rahmen zur Aufnahme, Vertiefung oder Erweiterung von Forschungskooperationen mit Partnern außerhalb Deutschlands ermöglichen, für die ausländischen Preisträger die Grundlagen zur Zusammenarbeit mit deutschen Partnern schaffen. Die dadurch mögliche, langfristige und intensivierte Zusammenarbeit soll zu neuen internationalen Spitzenleistungen in der Wissenschaft führen. Mit dem Preis werden insbesondere kurzfristige Forschungsaufenthalte, gemeinsame Fachtagungen oder Workshops sowie zusätzlich erforderliche Mittel für Sachausgaben und Hilfspersonal finanziert. Die Mittel für dieses seit 1990 laufende Programm stellt das Bundesministerium für Bildung und Forschung der Max-Planck-Gesellschaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung zur Verfügung.

    Verantwortlich: Anneliese Odenthal

    Für Rückfragen steht Ihnen ab Freitag, dem 1. Dezember 2000 Professor Dr. Werner Eck unter der Telefonnummer 0221/470-3469 oder der Fax-Nummer 0221/470-5956 oder per E-mail unter Werner.Eck@uni-koeln.de zur Verfügung.

    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Kunst / Design, Musik / Theater
    überregional
    Personalia
    Deutsch


     

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