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05.12.2000 16:53

Die Sprachwelten der Informationsgesellschaft

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Der Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses, der am Dienstag, 5. Dezember 2000, zum vierten Mal in Münster ausgerichtet wurde, stellt inzwischen eine feste Einrichtung innerhalb der Hochschullandschaft dar. In diesem Jahr stellte sich der wissenschaftliche Nachwuchs des Fachbereichs Philologie der interessierten Öffentlichkeit im münsterschen Schloss vor. Dabei bot sich auch die Gelegenheit, die Nachwuchsförderung als Zukunftssicherung der Hochschulen zu diskutieren.

    Unter dem Titel "Sprachwelten der Informationsgesellschaft: Perspektiven der Philologie" verdeutlichte die Tagung mit einem breiten Spektrum von Einzelvorträgen und multimedialen Präsentationen die Vielfalt und Aktualität philologischer Forschung und Lehre. Insbesondere zeigte der wissenschaftliche Nachwuchs, wie die Philologie in Forschung und Lehre den veränderten Ansprüchen der neuen Medien Rechnung trägt.

    Der Fachbereich Philologie ist der größte Fachbereich an der Universität Münster. Unter seinem Dach ist eine große Vielfalt und Vielzahl von Disziplinen versammelt, die sich in Fächer wie Altorientalistik, Slavistik, Koptologie, Sinologie, Romanistik, Anglistik, Germanistik oder Nordistik aufteilen und somit sprachliche Zeugnisse von der Keilschrift bis zum Hypertext zu ihrem Gegenstand haben. Da Begriffe wie Text, Schrift und Mündlichkeit zentrale Kategorien der philologischen Arbeit sind, eignen sich diese Wissenschaften besonders zur Reflexion des gegenwärtigen medialen Wandels der Gesellschaft in eine Informationsgesellschaft. An den Universitäten sind es insbesondere die jungen Wissenschaftler, die sich den neuen Anforderungen stellen.

    Die Organisatoren der diesjährigen Veranstaltung kritisierten, dass trotz der Bedeutung der Philologien im Internetzeitalter und der damit verbundenen Zukunftsperspektiven der philologischen Fächer der Fachbereich Philologie an der Universität Münster mit Kürzungsplänen konfrontiert sei. Jede zu streichende Professorenstelle mindere nicht nur die Zukunftschancen des
    wissenschaftlichen Nachwuchses, durch die Streichung von Lehrstühlen und den damit verbunden Assistentenstellen werde der wissenschaftliche Nachwuchs auch in seiner aktuellen Existenz bedroht.

    Um diesem Trend entgegenzuwirken, hat sich der philologische wissenschaftliche Nachwuchs der Universität Münster das Ziel gesetzt, bei der Umstrukturierung der universitären Hierarchien gestalterisch mitzuwirken und zu zeigen, dass eine Gesellschaft, für die Information und Kommunikation immer wichtiger werden, es sich nicht leisten kann, auf die Kompetenzen der philologischen Nachwuchswissenschaftler zu verzichten.

    Das Programm der Veranstaltung in der Aula und im Foyer des Schlosses umfasste sowohl hochschulpolitische Beiträge, wie die Rede des Staatssekretärs im Düsseldorfer Bildungsministerium, Hartmut Krebs, über "Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs", als auch grundsätzliche Bemerkungen zur Bedeutung der Sprachwissenschaften in der modernen Gesellschaft, wie die einführende Rede des Philosophen Prof. Dr. Walther Zimmerli, Präsident der privaten Universität Witten-Herdecke.

    Im Mittelpunkt des hervorragend vorbereiteten Tages standen aber die Nachwuchswissenschaftler selbst: In prägnanten und auch für fachfremde Zuhörer verständlichen Kurzreferaten stellten sie ihre Forschungsprojekte vor. Dabei reichte das Themenspektrum von der "Intimkommunikation in e-mails" über die Behandlung des Themas "Sexueller Missbrauch" in der Kinder- und Jugendliteratur bis zur Beantwortung der Frage "Warum Bibliotheken so sexy sind". Ergänzt wurden die in vier Foren gegliederten Vorträge durch Präsentationen im Foyer und einer abschließenden Podiumsdiskussion über "Medienkompetenz und Medienkritik: Perspektiven der Philologien".


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-muenster.de/TWN2000/Welcome-d.html


    Bilder

    Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses in Münster.
    Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses in Münster.

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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Sprache / Literatur
    überregional
    Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

    Tag des wissenschaftlichen Nachwuchses in Münster.


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