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06.12.2000 09:35

Erlanger Forschungsprojekt mit Förderpreis der Deutschen Alzheimergesellschaft ausgezeichnet

Heidi Kurth Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Klinik für Psychatrie und Psychotherapie

    Mit dem Forschungsförderungspreis der Deutschen Alzheimergesellschaft e.V. ist das Projekt "Motivation und Erfahrungen ehrenamtlicher Helferinnen in der häuslichen Betreuung von Demenzkranken (Phase I)" von Priv.-Doz. Dr. med. Elmar Gräßel (Klinik für Psychatrie und Psychotherapie) und Dipl.-Päd. Gerlinde Dietl (Angehörigenberatung e.V. Nürnberg) ausgezeichnet worden. Sie erhielten den Preis im November anlässlich der 10. Jahrestagung von Alzheimer Europe in München.

    Mit dem Forschungsprojekt sollen gezielt Informationen darüber gewonnen werden, über welche Wege neue ehrenamtliche Helferinnen und Helfer gefunden werden können, die Angehörige bei der Pflege von Demenz-Kranken entlasten. Durch Interviews werden erstmals systematische Erkenntnisse über die Motive, eine Helfertätigkeit zu beginnen, fortzuführen bzw. zu beenden, gewonnen. Die Erfahrungen und Wünsche der Helferinnen und Helfer sowie die Kennzeichen einer als gewinnbringend erlebten Helferschulung sind ebenfalls Gegenstand des Forschungsinteresses. Die in dem Projekt erzielten Erkenntnisse sollen in Empfehlungen für den Ausbau des ehrenamtlichen Helfersystems im Bereich der Demenzerkrankungen umgesetzt werden
    Bisher gibt es über die Gewinnung neuer Helferinnen und Helfer, ihre Motive, diese Tätigkeit zu übernehmen, sowie über die Gründe, warum sie länger dabeibleiben oder frühzeitig wieder aufhören, keine systematischen wissenschaftlichen Erkenntnisse.
    Die Angehörigenberatung e.V. Nürnberg verfügt seit 1995 über Erfahrung mit der "Anwerbung", der Schulung, dem Einsatz und der Begleitung geschulter, aber ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, die für einige Stunden in die Wohnung von Erkrankten kommen.

    Die meisten zuhause lebenden Demenzkranken werden von ihren Angehörigen versorgt. In fortgeschrittenen Stadien bedeutet dies häufig eine "Rund-um-die-Uhr-Pflege". Die ist für die pflegenden Angehörigen von Demenzkranken meistens sehr belastend und gesundheitsschädigend. Sie wünschen sich neben den entlastenden Angeboten im ambulanten (z.b. ambulante Pflegedienste, Angehörigengruppen) und im teilstationären Bereich (z.B. Tagespflege, Tagesklinik, Kurzzeitpflege) vor allem mehr Zeit für sich selbst - entweder zur Erholung oder zur Erledigung wichtiger Angelegenheiten.

    In Deutschland gibt es zur Zeit etwa eine Million Demenzkranke - Tendenz steigend. Die weit überwiegende Mehrzahl der Erkrankten lebt zu Hause. In etwa 70% der Fälle handelt es sich um eine Demenz vom Alzheimer-Typ, die mit der Zeit schleichend fortschreitet. Dabei kommt es immer zu Gedächtnisstörungen ("Verwirrtheit"). Um eine gezielte Behandlung beginnen zu können, ist eine frühzeitig Diagnose notwendig. Denn nur in frühen Krankheitsstadien ist es mit modernen Arzneimitteln möglich, beim Ansprechen der Therapie eine weitere Verschlechterung für ein bis zwei Jahre aufzuhalten. Bleibt die Demenz unbehandelt, kommt es schon früher zu weiteren Störungen, die die Fähigkeit zur selbständigen Lebensführung stark beeinträchtigen. Der Patient wird dann zum "Pflegefall".

    Weitere Informationen:
    PD Dr. Elmar Gräßel
    Bereich Med. Psychologie und Med. Soziologie
    Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
    Universität Erlangen-Nürnberg
    Schwabachanlage 6
    91054 Erlangen
    Tel.: 09131/85-34810 Fax: 09131/85-36593


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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