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12.12.2000 12:50

Wirtschaftskraft von Marketing-Dienstleistern

Gertraud Pickel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Kommunikations- und Verkehrsinfrastruktur, die Nähe zum Kunden und die Lebensqualität in und um Nürnberg erhalten von Marketing-Dienstleistungs- unternehmern, die in der Stadt oder der Region ansässig sind, überdurchschnittlich gute Noten. Dennoch könnten nach ihrem Urteil die Kommunikationsmöglichkeiten, die in diesem Wirtschaftsbereich zu den wichtigsten Grundlagen für erfolgreiche Arbeit zählen, noch ausgebaut und verbessert werden. Knapp 250 Marketing-Dienstleister im Großraum Nürnberg hat der Lehrstuhl für Marketing der Universität Erlangen-Nürnberg nach ihrer wirtschaftlichen Lage befragt und sie veranlaßt, die Bedeutsamkeit von Standortfaktoren einzustufen und zu bewerten, inwiefern diese Faktoren an ihrem jetzigen Standort gegeben sind. Die Umfrage war Teil eines umfangreichen Forschungsprojekts von Susanne Spintig und Bettina Hofmann zu Branchenstruktur und Perspektiven von Marketing-Dienstleistern in ganz Deutschland - eines Wirtschaftszweigs, der trotz seines wachsenden Einflusses statistisch bisher völlig vernachlässigt wurde.

    Marketing-Dienstleister sind Service-Unternehmen, die andere Unternehmen bei deren Marketingaktivitäten unterstützen, beraten oder die Durchführung übernehmen. Sie erwirtschaften insgesamt drei Viertel des Gesamtumsatzes aller Dienstleistungen und bewirken durchschnittlich zwei Drittel des Beschäftigungszuwachses jährlich. Dies wiegt umso schwerer, als heute bereits zwei von drei Beschäftigten in Dienstleistungsberufen aktiv sind. Hohe Zuwachsraten in diesem Sektor werden künftig insbesondere von neuen Technologien und Innovationen aus den Bereichen Forschung und Entwicklung, Werbung, Beratung sowie Multi-Media-Dienstleistungen erwartet.

    Kleinbetriebe überwiegen

    Die Wirtschaftskraft von Marketing-Dienstleistern wurde am Nürnberger Lehrstuhl sowohl sekundärstatistisch als auch primäranalytisch untersucht. Werden Unternehmen mit Umsätzen über 32.500 DM pro Jahr erfaßt, so beläuft sich die Zahl der Marketing-Dienstleister in Deutschland auf rund 107.300; tatsächlich dürfte der Bestand noch um ein Vielfaches höher sein.

    Über die Hälfte der befragten Unternehmen wurde nach 1990 gegründet. Es handelt sich größtenteils um Kleinunternehmen mit maximal zehn Beschäftigten und durchschnittlich weniger als 50 Kunden, welche primär in derselben Region ansässig sind. Betrachtet man die prozentuale Aufteilung nach den vier schwerpunktmäßig erbrachten Leistungen Kommunikation (49%), Beratung (28%), Distribution (18%) und Information (5%), so zeigt sich die Dominanz des kommunikativen Dienstleistungsangebots, zu dem insbesondere Werbung, Verkaufsförderung, Public Relations, Multi-Media, Messewesen und Direktmarketing zählen.

    Ausbau von Kommunikationsplattformen

    Unter den Marketing-Dienstleistern in der Region Nürnberg - einschließlich der Landkreise Erlangen und Fürth - gaben persönliche Gründe bei der Wahl des Standorts eher den Ausschlag als die lokalen Gegebenheiten. Von den objektiven Größen spielen die Kundennähe, der großstädtische Charakter und die zentrale Lage noch die wichtigste Rolle.

    Die direkte Abfrage von insgesamt 13 Standortfaktoren ergab folgendes Bild: Von maßgeblicher Bedeutung ist die Lebensqualität. Zudem benötigt gerade dieser Dienstleistungsbereich eine gute Kommunikations- und Verkehrsinfrastruktur. Weniger wichtig erscheint die Nähe zu anderen Dienstleistern oder die Verfügbarkeit von Wohn- und Büroräumen.

    Insgesamt sind knapp 13% der Befragten mit der Situation sehr zufrieden, 42% bezeichnen sich als zufrieden. Problemfaktoren sind die regionalen Steuern, die Kosten für die Arbeitsplätze sowie mangelnde staatliche Förderungsmaßnahmen. An Verbesserungen wird am häufigsten vorgeschlagen, die Infrastruktur zu erweitern, vorhandene Aktivitäten besser zu vernetzen bzw. Kommunikationsplattformen auszubauen, das Image der Region gezielter zu fördern und die Ausbildung qualifizierter Arbeitskräfte zu verstärken.

    Weitere Informationen sowie diverse andere Perspektiven sind in dem nun vorliegenden Arbeitspapier des Lehrstuhls für Marketing ausführlich beschrieben und grafisch dargestellt.

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    Spintig, S.; Hofmann, B. (2000): Marketing-Dienstleister.Branchenstruktur und Perspektiven dargestellt an der Wirtschaftsregion Nürnberg, Arbeitspapier Nr. 87 des Lehrstuhls für Marketing der Universität Erlangen-Nürnberg, Nürnberg 2000, 61 Seiten, Preis 30,- DM (zzgl. Mwst.).
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    * Kontakt:
    Dipl.-Kffr. Gabriele Brambach, Lehrstuhl für Marketing
    Lange Gasse 20, 90403 Nürnberg
    Tel.: 0911/5302 -303, Fax: 0911/5302 -210
    E-Mail: gabriele.brambach@wiso.uni-erlangen.de

    Dipl.-Kffr. Susanne Spintig, Lehrstuhl für Marketing
    Postfach 39 31, 90020 Nürnberg
    Tel.: 0911/5302 -215, Fax: 0911/5302 -210
    E-Mail: Susanne.Spintig@wiso.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Gesellschaft, Wirtschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse
    Deutsch


     

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