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20.12.2000 11:53

Zwei Geräte für die AIDS-Forschung

Gertraud Pickel Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Für den Ausbruch und den Ablauf der AIDS-Erkrankung spielen drei Gene des Immunschwächevirus HIV eine wichtige Rolle. In einem Habilitationsvorhaben untersucht Dr. Sabine Lang am Institut für Klinische und Molekulare Virologie der Universität Erlangen-Nürnberg, wie die Produkte dieser Gene, die Virusproteine, im Zusammenspiel mit den Proteinen der befallenen Zellen funktionieren. Die Kalkhof-Rose-Stiftung unterstützt diese Forschungsarbeiten, indem sie zwei für die Analysen erforderliche Geräte mit einem Förderbetrag in Höhe von 32.000 Mark finanziert.

    Wird HIV in Zellkultursystemen gezüchtet, so zeigt sich, daß die Gene mit den Bezeichnungen nef, vpr und vpx, die Bauanleitungen für die entsprechenden Virusproteine Nef, Vpr und Vpx enthalten, für die Virusvermehrung entbehrlich sind. Sie tragen jedoch entscheidend dazu bei, daß sich die Viren in den Wirtszellen des Immunsystems festsetzen, daß die Immundefizienz-Erkrankung ausgelöst wird und wie sie verläuft. Dies hat sich bei der Infektion von Rhesusaffen mit einem Virus ergeben, das HIV ähnelt und ein AIDS-ähnliches Krankheitsbild bewirkt. Welche Funktionen die Proteine des Virus im Detail übernehmen und wie sie mit den zellulären Zielproteinen wechselwirken, bedarf jedoch noch eingehender Analysen.

    Um die Untersuchungen mit der nötigen Genauigkeit und Effizienz durchführen zu können, ist unter andem eine reproduzierbare, standardisierte und hochauflösende zweidimensionale Gelelektrophorese unumgänglich, ein Verfahren, mit dessen Hilfe einzelne Proteine aus einem Substanzgemisch isoliert werden können. Zu diesem Zweck müssen zwei Geräte angeschafft werden, die in der Grundausstattung des Instituts für Klinische und Molekulare Virologie nicht enthalten sind und auch nicht über den Sonderforschungsbereich 466 "Lymphoproliferation und virale Immundefizienz" beschafft werden können, dem die Forschungen der Arbeitsgruppe von Dr. Lang zugerechnet werden.

    Die Walter und Sybille Kalkhof-Rose-Stiftung überbrückt diese Lücke mit einer Sachmittelbeihilfe und ermöglicht damit die Anschaffung der beiden Geräte. Die Stiftung hat vor allem die Förderung junger Wissenschaftler zum Zweck. Sie vergibt jährlich drei Habilitationsstipendien, jeweils im Wechsel für natur- und geisteswissenschaftliche Themen, und übernimmt gelegentlich auch die Kosten für Sachmittel. Die Fördergelder werden von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur in Mainz verteilt.

    Dr. Sabine Lang wurde am Institut für Klinische und Molekulare Virologie mit einer Dissertation zum Thema "Das vpr-Gen der Immundefizienzviren - eine Determinante für Pathogenität" promoviert. Ein Stipendium des AIDS-Stipendienprogrammes ermöglichte ihr von 1992 bis 1995 einen Forschungsaufenthalt bei Prof. Dr. Ronald C. Desrosiers, Harvard Medical School, U.S.A. Danach setzte sie ihre Studien am Erlanger Institut fort, zunächst als wissenschaftliche Angestellte, seit September 1999 als wissenschaftliche Assistentin.

    * Kontakt:
    Dr. Sabine Lang, Institut für Klinische und Molekulare Virologie
    Loschgestraße 4, 91054 Erlangen
    Tel.: 09131/85 -23786, Fax: 09131/85 -22101
    E-Mail: selang@viro.med.uni-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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