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28.11.2008 11:57

Brückenschlag zwischen Forschung und Praxis - Bayernweite "Koordinationsstelle für Muschelschutz" an der TU München

Dr. Ulrich Marsch Zentrale Presse & Kommunikation
Technische Universität München

    Der Standort Weihenstephan der Technischen Universität München (TUM) rückt bei Gewässerbiologen, Artenschützern sowie bei Experten für Wasserschutz gleichermaßen in den Fokus: Denn an der Juniorprofessur für Funktionelle Aquatische Ökologie und Fischbiologie der TUM (Prof. Dr. Jürgen Geist) wird im Rahmen der Artenhilfsprogramme des Bayerischen Landesamtes für Umwelt eine Koordinationsstelle für den Muschelschutz eingerichtet.

    Am 1. Dezember 2008 wird ein Experte des Gewässer- und Artenschutzes seine eigens zu diesem Zweck geschaffene Stelle am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TUM antreten. Der Anspruch an ihn ist hoch, denn die neue Koordinationsstelle für Muschelschutz in Bayern will eine doppelte Brücke bauen: Zum Einen sollen die verschiedensten Forschungsprojekte des Bereichs vernetzt werden, zum Anderen soll das entstandene Wissen den Praktikern im Arten- und Gewässerschutz zugute kommen. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit unterstützt das Projekt in den nächsten fünf Jahren mit insgesamt 495.000 Euro.

    Der Grund für das Engagement des bayerischen Staates: Heimische Süßwassermuscheln wie die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) und die Bachmuschel (Unio crassus) zählen zu den akut vom Aussterben bedrohten Tierarten. Aufgrund der komplexen Entwicklungszyklen dieser Arten, die zunächst ein parasitäres Stadium an einem Wirtsfisch und dann eine "selbständige" Phase im Gewässergrund durchleben, reagieren Muscheln auf Veränderungen ihres Lebensraumes besonders sensibel. Dadurch sind sie gute Indikatoren für die Funktionalität von Gewässerökosystemen. Kurz: Muschelschutz ist gleichzeitig Gewässerschutz.

    Der Gewässerökologe Prof. Geist von der TUM forscht zum Beispiel an genetischen Beziehungen zwischen Muscheln und ihren Wirtsfischen und an den Ursachen der gestörten Reproduktion vieler Muschelpopulationen. Um solche und andere Ergebnisse der weltweiten Muschelforschung zu bündeln, vernetzt die neue Koordinationsstelle für Muschelschutz verschiedenste Universitäten rund um den Globus. Gleichzeitig versucht die Stelle, Anwendungsmöglichkeiten der Forschungsergebnisse im Artenschutz aufzuzeigen: Die neue Koordinationsstelle an der TUM dient somit auch als "wissenschaftlicher Berater" der Behörden, zum Beispiel vor Bauvorhaben im Gewässerbereich.

    Kontakt:
    Prof. Dr.rer.nat. Jürgen Geist
    Juniorprofessur für Funktionelle Aquatische Ökologie und Fischbiologie
    Technische Universität München
    85354 Freising
    Tel: 08161 / 71 - 3767
    E-Mail: geist@wzw.tum.de
    http://www.wzw.tum.de/zpf/fisch/


    Bilder

    Die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) zählt mit einem Maximalalter von über 200 Jahren zu den langlebigsten Tierarten der Welt. In Bayern sind die Bestände stark rückläufig.
    Die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) zählt mit einem Maximalalter von über 200 Jahren ...
    Quelle: (Foto: TUM / J. Geist)

    Fließgewässer sind dynamische Systeme. Das Verständnis der Prozesse in Gewässerökosystemen bildet eine wichtige Grundlage für den Schutz von Muschelpopulationen und Biodiversität.
    Fließgewässer sind dynamische Systeme. Das Verständnis der Prozesse in Gewässerökosystemen bildet ei ...
    Quelle: (Foto: TUM / J. Geist)


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Umwelt / Ökologie
    regional
    Forschungs- / Wissenstransfer, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

    Die Flussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) zählt mit einem Maximalalter von über 200 Jahren zu den langlebigsten Tierarten der Welt. In Bayern sind die Bestände stark rückläufig.


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    Fließgewässer sind dynamische Systeme. Das Verständnis der Prozesse in Gewässerökosystemen bildet eine wichtige Grundlage für den Schutz von Muschelpopulationen und Biodiversität.


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