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09.12.2008 18:20

TU München gründet neue Fakultät TUM SCHOOL OF EDUCATION

Dr. Ulrich Marsch Zentrale Presse & Kommunikation
Technische Universität München

    Klares Bekenntnis zu einer qualifizierten Lehrerbildung als "Hauptgeschäft der Universität" - Mathematisch-naturwissenschaftlich-technische Fächer im Fokus - Bildungswissenschaften im Aufbau - Alleinstellung in der deutschen Bildungslandschaft

    Mit ihrem klaren Bekenntnis zu einer qualifizierten Lehrerbildung gründet die Technische Universität München die TUM SCHOOL OF EDUCATION als neue Fakultät. Diesen Beschluss hat der Hochschulrat am 26. November 2008 einstimmig gefasst. Die neue Fakultät mit eigenem Promotionsrecht koordiniert und modernisiert das Lehramtsstudium für Gymnasien und Berufliche Schulen in den mathematisch-naturwissenschaftlich-technischen Disziplinen und flankiert die Lehrerbildung mit fünf neuen Professuren auf dem Gebiet der Bildungswissenschaften. Mit dieser Maßnahme schafft die TUM eine Institution, deren Alleinstellung aus dem techniknahen Fächerspektrum sowie aus der Verschränkung der fachgebundenen Lehrerbildung mit einer fachübergreifenden Bildungsforschung besteht.

    In der Fakultätsgründung kulminieren zahlreiche Einzelmaßnahmen, die in den vergangenen zehn Jahren schrittweise auf eine moderne Lehrerbildung ausgerichtet waren:

    o Aufbau eines partnerschaftlichen Netzwerks mit über 150 bayerischen Gymnasien, für die Betreuungsprofessoren der TUM ehrenamtlich tätig sind;

    o Vertragliche Vereinbarungen mit 40 sogenannten Referenzschulen, die sich durch besondere Nähe zur TUM und ein überobligatorisches Engagement in den mathematisch-naturwissenschaftlichen Fächern auszeichnen;
    o Zuordnung erfahrener Schulpädagogen als persönliche Mentoren zu allen Lehramtsstudierenden ab Studienbeginn und verstärkte Schulpraktika (TUMpädagogicum);

    o Zusammenfassung sämtlicher Personalressourcen der Lehramtsbildung im "Zentralinstitut für Lehrerbildung und Lehrerfortbildung", das nunmehr in seiner Substanz in der neuen Fakultät aufgeht;

    o Einführung und erfolgreiche Erprobung des zum akademischen Abschluss als "Diplom-Berufspädagoge" führenden Lehramtstudiums für Berufliche Schulen;

    o Modernisierung des Studiums für das Lehramt Gymnasien und für Berufliche Schulen durch Einführung des zweistufigen Bachelor/Master-Modells (Studiengang "Naturwissenschaftliche Bildung") in mehreren Fächerkombinationen; Abschluss B.Educ. bzw. M.Educ.

    o Einrichtung und Aufbau des interaktiven Lehrer-Schüler-Laboratoriums TUMLab sowie des Exzellenzprojekts TUMlive im Deutschen Museum;

    o Eignungsfeststellungsverfahren (Studentenauswahl) für alle Bewerber um ein Lehramtsstudium.

    "Die Lehrerbildung und der Lehrerberuf bedürfen im Interesse unserer Gesellschaft und der internationalen Wettbewerbsfähigkeit unserer Wirtschaft dringend der längst überfälligen Aufwertung," begründet TUM-Präsident Wolfgang A. Herrmann die Fakultätsneugründung. "Wir können es nicht weiter zulassen, dass die Lehrerbildung das fünfte Rad am Wagen der Fachwissenschaften ist. Sie muss vielmehr zum Hauptgeschäft der Universitäten entwickelt werden." Die drohende "Demographische Bildungskatastrophe" könne nur vermieden werden, wenn pädagogische Talente erkannt und gefördert werden. Für diese Aufgabe sei man als Technische Universität gefordert, wenn es um die techniknahe Orientierung der mathematisch-naturwissenschaftlichen Grunddisziplinen gehe.
    Die neue Fakultät TUM SCHOOL OF EDUCATION ist zunächst auf 13 Kernprofessuren angelegt. Die Bildungswissenschaften werden mit fünf Professuren neu geschaffen:

    o Empirische Bildungsforschung
    o Unterrichts- und Hochschulforschung
    o Didaktik der Mathematik
    o Bildungsmanagement
    o Bildungssoziologie

    Eingerichtet wird ferner ein Lehrstuhl für Wissenschaftskommunikation. Die neuen Professuren werden komplett aus Stiftungsmitteln finanziert.

    Mit der Einrichtung der Fakultät TUM SCHOOL OF EDUCATION erfährt auch die im Jahre 2002 eingerichtete, von Anfang an hocherfolgreiche Fakultät für Wirtschaftswissenschaften eine weitere Profilschärfung, indem die ihr bisher zugeordneten Professuren der Lehrerbildung in die neue Fakultät umgegliedert werden. Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften umfasst künftig die betriebswirtschaftlichen, volkswirtschaftlichen und sozialwissenschaftlichen Professuren mit den TUM-spezifischen Schwerpunkten Management & Technologie sowie Life Sciences.

    Hintergrund zum Thema "Lehrerbildung":
    Die verstärkte Gründung von Lehrerbildungszentren war um die Jahrtausendwende eine Reaktion auf Studienergebnisse der sogenannten Terhart-Kommission, die aufgrund der Verhältnisse in der Lehrerbildung dringend Maßnahmen forderte. Inzwischen gibt es an deutschen Universitäten rund 50 Lehrerbildungszentren, die aber kein einheitliches Konzept verfolgen. Organisatorisch gehören sie entweder zur Hochschulverwaltung oder sind zentrale wissenschaftliche Einrichtungen, besitzen aber keinen Fakultätsstatus. Jene Fakultäten dagegen, an denen die Lehramtsstudenten jeweils ihre Fachausbildung erhalten, fühlen sich oft nicht für sie zuständig: Hier wird die Lehrerbildung angesichts konkurrierender Aufgaben schnell zur Nebensache. Insofern betritt die TU München mit ihrer "TUM SCHOOL OF EDUCATION" Neuland auf dem Gebiet der Lehrerbildung und Bildungsforschung. Zu den internationalen Beratern der TUM gehört Professor Hans N. Weiler von der Stanford University/USA.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Pädagogik / Bildung
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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