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26.01.2001 14:31

Kein Reformstau an der Universität Münster

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Obwohl das Geld in den öffentlichen Kassen immer knapper werde, habe es an der Universität Münster im vergangenen Jahr "keinen Reformstau" gegeben. Rektor Prof. Dr. Jürgen Schmidt wies in seiner Ansprache zum Neujahrsempfang der Universität im Schloss zu Münster auf "beachtliche Fortschritte" in Lehre und Forschung hin. Als Beispiele nannte der Rektor aus dem vergangenen Jahr die Eröffnung von vier neuen Sonderforschungsbereichen und zwei Graduiertenkollegs sowie die "absolute Spitzenbewertung" der Medizin in Münster durch den Wissenschaftsrat. Bemerkenswert sei auch die vergleichsweise kurze Studiendauer an der Westfälischen Wilhelms-Universität: Im Landesvergleich lag Münster in 14 von 33 Fächern auf Platz 1, fünfmal auf Platz 2 und zehnmal auf Platz 3.

    Die zeitgerechte Ausstattung, die Hochschulen und Universitäten dringend benötigten, kann nach Ansicht von Rektor Prof. Schmidt nicht vollständig mit Mitteln der öffentlichen Hand finanziert werden: "Angesichts der angespannten Finanzlage des Landes, die sich auch in den kommenden Jahren nicht verbessern dürfte, müssen wir wohl oder übel vor allem nach finanzneutralen Lösungen unserer Probleme suchen". Dies bedeute, dass im Hochschulbereich alle Effizienz-Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssten. Struktur und Organisation der Universitäten gehörten auf den Prüfstand. Auf der Anderen Seite müssen die Hochschulen nach Meinung von Prof. Schmidt "aus den Fesseln der staatlichen Überregulierung befreit und ihre tatsächlichen autonomen Entscheidungskompetenzen gestärkt werden".

    Auf die Universität Münster komme wie auf alle anderen Hochschulen mehr Wettbewerb auf nationaler und internationaler Ebene zu. Jede einzelne Universität werde gezwungen sein, mehr als bislang nicht-staatliche Finanzierungsquellen zu erschließen. Die Gesellschaft werde sich an den Gedanken gewöhnen müssen, "Bildung und Wissenschaft nicht nur als Aufgabe der öffentlichen Hand zu begreifen, sondern für diese Bereiche verstärkt auch den Nutzen des privaten Engagements zu erkennen." Prof. Schmidt
    lobte in diesem Zusammenhang das Engagement zahlreicher Privatpersonen und Institutionen, die sich unter anderem in der Förderergesellschaft der Universität für die Universität Münster einsetzen. Als beispielhaft für dieses vorbildliche Engagement im Interesse von Lehre, Forschung und Krankenversorgung würdigte die Universität Münster im Rahmen des Neujahrsempfangs den Vorstandsvorsitzenden der "Westfalen AG", Wolfgang Fritsch-Albert, der mit der Freundschaftsplakette der Universität ausgezeichnet wurde.

    Die Zukunft der Universität Münster im Wettbewerb mit anderen Hochschulen hänge nicht zuletzt auch von den Leistungen der Universitätsverwaltung als "Serviceeinrichtung des Wissenschaftsbetriebs" ab. Für beispielhafte Leistungen in diesem Bereich zeichnete Rektor Prof. Schmidt die ehemalige Pflegedirektorin der Medizinischen Einrichtungen Maria Althoff, den langjährigen Oberverwaltungsdirektor Herbert Kober und die Mitarbeiterin des Akademischen Auslandsamtes Haide Droste zu Senden, die sich bereits seit 1974 mit großem Einsatz um die Betreuung ausländischer Gastwissenschaftler an der Universität Münster kümmert, mit Ehrennadeln aus.

    Zu den zentralen Geboten in der sich verändernden Wissenschaftslandschaft gehört für den Rektor auch eine verstärkte internationale Ausrichtung, die unter anderem international anschlussfähige Studiengänge, weitere Kooperationen und neue Kooperatonsformen und auch die Verstärkung von Austauschprogrammen erfordere. Im Rahmen dieser Austauschprogramme ist auch die russische Studentin Marina Finaguina aus Münsters Partnerstadt Rjasan an die Westfälische Wilhelms-Universität gekommen. Für ihre herausragenden akademischen Leistungen in den Fächern Publizistik, Politikwissenschaft und Slavische Philologie, vor allem aber auch für ihr soziales Engagement für andere ausländische Studierende in Münster erhielt Marina Finaguina beim Neujahrsempfang einen mit 2.000 Mark dotierten Preis des "Deutschen Akademischen Austauschdienstes" (DAAD-Preis).

    In der Europäischen Union geht die Entwicklung hin zu einer großen Hochschullandschaft. Studierende und Wissenschaftler werden sich in ganz Europa - teilweise sogar in der ganzen Welt - die besten Universitäten für Studium und Forschung heraussuchen. Das große Ziel der Universität Münster ist deshalb für den Rektor: "Wir wollen, ja wir müssen es erreichen, dass die Universität Münster in der Spitzengruppe dieser europäischen Universitäten angesiedelt ist!"


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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