Für die Suche nach neuen Medikamenten in der Krebstherapie haben die Technische Universität München (TUM), das Land Bayern und die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) den TUM-Lehrstuhl für Bioanalytik mit einem Massenspektrometer der neuesten Generation ausgestattet. Das rund 900.000 Euro teure Großgerät soll TUM-Professor Bernhard Küster am Standort Weihenstephan zugleich anwendungs- und grundlagenorientierte Spitzenforschung ermöglichen. Zu Jahresbeginn hat sein interdisziplinäres Forschungsteam die Arbeit mit dem neuen Gerät aufgenommen. Die Kernbereiche der Arbeitsgruppe: Chemische Biologie, Funktionelle Proteomik und Krebsbiomarkerforschung.
Ausgangspunkt der Forschergruppe aus Biologen, Chemikern, Analytikern und Informatikern ist eine Erkenntnis der pharmazeutischen Krebsforschung: Was in der einen Therapie als medikamentöse Nebenwirkung angezeigt ist, kann in einer anderen eine entscheidende heilende Wirkung haben. Bisher wurden solche positiven "Nebeneffekte" mitunter zufällig entdeckt - die Bioanalytiker der TU München legen die Zusammenhänge jetzt dagegen systematisch auf proteomischer Ebene offen. Der Schwerpunkt der Wissenschaftler liegt dabei auf bereits zugelassenen Medikamenten, die sie auf bisher unbekannte Protein-Wirkstoff-Interaktionen prüfen werden.
Auch in der Grundlagenforschung findet das neue Großgerät Anwendung. Die Bioanalytiker klären mit dem neuen Massenspektrometer Protein-Protein-Interaktionen auf, um mögliche Ursachen für z. B. Lungen- und Bauchspeicheldrüsenkrebs zu finden. Außerdem erwartet Prof. Küster durch die Kombination von biochemischen Verfahren und Hochleistungsmassenspektrometrie auch entscheidende Verbesserungen in der Krebsbiomarkerforschung. Biomarker liefern messbare Parameter zu Diagnose, Verlauf und Prognose einer Krebserkrankung. Da jedoch nicht jeder Patient gleichermaßen auf die eingesetzten Therapien anspricht, will die Forschergruppe hochempfindliche Biomarker aufspüren, die später eine individualisierte Therapie von Krebspatienten möglich machen könnten.
Bernhard Küster setzt dabei auf Interdisziplinarität: Der TUM-Professor ist bewusst Zweitmitglied in der Medizinischen Fakultät, um die offenen Forschungsfragen aus unterschiedlichen Perspektiven zu analysieren. Damit ist der Lehrstuhl technisch wie wissenschaftlich bereit für ein neues Kapitel in der Proteomforschung.
Kontakt:
Technische Universität München
Lehrstuhl für Bioanalytik
Prof. Dr. Bernhard Küster
An der Saatzucht 5
85354 Freising
Tel.: 08161 / 71-5696
Email: kuster@wzw.tum.de
www.wzw.tum.de/bt
Mithilfe eines Mikromanipulators wird eine feine Glaskapillare vor der Ionenquelle des Massenspektro ...
(Quelle: Bernhard Küster / TUM)
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Nahaufnahme der Elektrospray-Ionenquelle
(Quelle: Bernhard Küster / TUM)
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Chemie, Medizin
regional
Forschungsprojekte
Deutsch
Mithilfe eines Mikromanipulators wird eine feine Glaskapillare vor der Ionenquelle des Massenspektro ...
(Quelle: Bernhard Küster / TUM)
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Nahaufnahme der Elektrospray-Ionenquelle
(Quelle: Bernhard Küster / TUM)
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