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17.02.2009 14:05

Neue Wege zur Diabetes-Vorbeugung: Auf der Suche nach Wirkstoffen, die die Zuckeraufnahme im Darm hemmen

Dr. Ulrich Marsch Zentrale Presse & Kommunikation
Technische Universität München

    Ernährungsforscher, Gesundheitspolitiker und Mediziner haben ein gemeinsames gesundheitspolitisches Ziel: Sie wollen zwei Geißeln der Zivilisationsgesellschaft eindämmen - Übergewicht und Diabetes. Am Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie der TU München (TUM) wurde nun ein Forschungsprojekt gestartet, das neue Wege zur Vorbeugung von Diabetes sucht. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert es im Rahmen seiner Projekte zur Biomedizinischen Ernährungsforschung in den nächsten drei Jahren mit insgesamt 1,1 Millionen Euro.

    Der Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie der TUM unter der Leitung von Frau Prof. Hannelore Daniel hat sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die Wissenschaftler wollen in Kooperation mit Kollegen anderer Forschungseinrichtungen und Biotech-Firmen neue Wege zur Diabetes-Vorbeugung finden. Ihre Grundfrage: Welche physiologischen Möglichkeiten gibt es, die Blutzuckerregulation zu stabilisieren? Es geht also darum, neben der Veränderung des Ernährungsverhaltens neue Präventionsstrategien zu finden, um die Zuckerkrankheit zu vermeiden.

    Deshalb haben es sich die Forscher zum Ziel gesetzt, die Wirkung von Nahrungsinhaltsstoffen auf die Zucker-Transporter in den Darmzellen zu untersuchen. Denn fände man einen Wirkstoff, der die Aufnahme von Glucose (also Zucker) durch die molekular gut charakterisierten Glucosetransporter zu hemmen vermag, hätte man ein Mittel gegen die gefährlichen überschießenden Blutzuckeranstiege gefunden, die aus dem Konsum von Lebensmitteln mit rasch verfügbaren Zuckern herrühren. Diese Schwankungen tragen langfristig zum Entstehen von Diabetes bei. Sie stören das empfindliche Blutzuckergleichgewicht, machen Körperzellen unempfindlich gegenüber Insulin und fördern so den Niedergang der Insulin-produzierenden Zellen in der Bauchspeicheldrüse.

    In einer Partnerschaft mit der Firma Bioactive Foods unter Leitung von Dr. Hennig Vollert, Prof. Wolfgang Blaschek vom Pharmazeutischen Institut der Universität Kiel sowie dem Max-Planck-Institut für Biophysik und der Firma IonGate Biosciences in Frankfurt werden geeignete Inhaltsstoffe aus Obst und Gemüse isoliert und charakterisiert. Die Wechselwirkung der Substanzen mit den Glucosetransportern wird in einer ersten Stufe mit einer Reihe von Screening-Systemen untersucht. In den weiteren Entwicklungsstufen sollen so identifizierte, potente Naturstoffe dann an Versuchspersonen auf die Blutzuckerverläufe nach Glucosebelastungen und auf ihre Verträglichkeit geprüft werden.

    Wenn das Forschungsprojekt erfolgreich abgeschlossen ist, soll eine industrielle Umsetzung folgen, so Prof. Daniel von der TUM: "Unser langfristiges Ziel ist es, Nahrungsmittel zu entwickeln, die die Verwertung von Zucker aus der Nahrung verringern und damit der Entwicklung von Übergewicht und Diabetes entgegnen können."

    Kontakt:
    Prof. Dr. Hannelore Daniel
    Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie
    Technische Universität München
    Telefon: 08161 / 71-3401
    E-Mail: daniel@wzw.tum.de
    http://www.nutrition.tum.de


    Bilder

    Prof. Dr. Hannelore Daniel vom Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie in ihrem Labor am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München
    Prof. Dr. Hannelore Daniel vom Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie in ihrem Labor am Wissenschaftsze ...
    Quelle: (Bild: TUM)

    Mit Hilfe der SURFE2R Technologie von IonGate Biosciences suchen die Forscher nach natürlichen Substanzen, die die Zuckeraufnahme im Darm hemmen.
    Mit Hilfe der SURFE2R Technologie von IonGate Biosciences suchen die Forscher nach natürlichen Subst ...
    Quelle: (Bild: IonGate Biosciences GmbH)


    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Forschungsprojekte, Kooperationen
    Deutsch


     

    Prof. Dr. Hannelore Daniel vom Lehrstuhl für Ernährungsphysiologie in ihrem Labor am Wissenschaftszentrum Weihenstephan der TU München


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    Mit Hilfe der SURFE2R Technologie von IonGate Biosciences suchen die Forscher nach natürlichen Substanzen, die die Zuckeraufnahme im Darm hemmen.


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