Mit der Übergabe der Ernennungsurkunde am 15. April 2009 an Kerstin Volz begrüßt die Philipps-Universität ihre erste Heisenberg-Professur und der Fachbereich Physik seine erste Professorin, die zudem die neu geschaffene Professur "Strukturanalytik" vertritt.
Heisenberg-Professuren sind hochrangige Förderungen, mit denen die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) seit November 2005 hochkarätige Nachwuchswissenschaftler auszeichnet. So vergibt sie bundesweit durchschnittlich nur zehn Professuren pro Jahr, die sich über alle Wissenschaftsdisziplinen verteilen. Nach einer fünfjährigen Förderung durch die DFG wird die neu berufene Heisenberg-Professorin Kerstin Volz ihre Forschung und Lehre auf einer regulären Professur am Fachbereich Physik fortsetzen.
Die 1971 geborene Kerstin Volz studierte Physik in Augsburg und habilitierte sich - nach längeren Auslandsaufenthalten in Japan und den USA - vor drei Jahren in Marburg. Zuletzt vertrat sie eine Professur an der Humboldt-Universität zu Berlin und kehrt nun trotz eines weiteren externen Rufs nach Marburg zurück. Ihr Forschungsschwerpunkt ist die Nanotechnologie: "Meine Kollegen am Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften und ich stellen beispielsweise kleinste Halbleiter-Schichtstrukturen her, die in Halbleiter-Lasern für opto-elektronische Schaltkreise oder in hocheffizienten Solarzellen verwendet werden. Um diese komplexen Strukturen atomgenau zu vermessen und zu verstehen, werden wir in enger Zusammenarbeit zwischen Theorie und Experiment verstärkt neuartige Strukturanalytikmethoden entwickeln und einsetzen", sagt Volz.
Mit Unterstützung der DFG und der Philipps-Universität wird Volz in den nächsten beiden Jahren ein neues, hochauflösendes Elektronenmikroskop aufbauen. Das neue Forschungsgroßgerät, ein analytisches Rastertransmissions-Elektronenmikroskop, erlaubt Volz und ihrer Arbeitsgruppe die quantitative Bestimmung des Aufbaus von nanostrukturierten Festkörpern, von Polymeren und von Hybridstrukturen aus diesen Materialien. Für das Verständnis und die funktionale Verbesserung dieser neuartigen Systeme für praktische Anwendungen ist es entscheidend, das Wechselspiel zwischen Struktur und Funktion genau zu verstehen. Neben der Grundlagenforschung liefert Volz wichtige Beiträge zur Verbesserung von Halbleiterlasern für opto-elektronische Schaltkreise und von hocheffizienten Solarzellen.
"Mit der Einwerbung ihrer Professur und ihrer Forschungsrichtung unterstützt und erweitert Kerstin Volz nachdrücklich den interdisziplinären Forschungsschwerpunkt der Materialwissenschaften", sagt die Vizepräsidentin für Forschung, Prof. Dr. Katharina Krause bei der Übergabe der Ernennungsurkunde. In diesem Bereich arbeiten Forschungsgruppen aus den Fachbereichen Physik, Chemie, Biologie und Pharmazie sowie dem Wissenschaftlichen Zentrum für Materialwissenschaften zusammen. Sie stellen neuartige, nanostrukturierte Materialien für verschiedenste Anwendungsbereiche gezielt her und klären und modellieren ihren strukturellen Aufbau und ihre Funktionalität. Diese interdisziplinären Forschungsarbeiten sind Bestandteil der materialwissenschaftlichen Zusammenarbeit der mittelhessischen Hochschulen in Marburg, Gießen und Gießen-Friedberg. Auch diese Forschungskooperationen profitieren von der Berufung der neuen Heisenberg-Professorin und werden sie in ihrer Forschungstätigkeit tatkräftig unterstützen.
Kerstin Volz
Universität Marburg
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Physik / Astronomie
überregional
Personalia
Deutsch
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