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Baden verboten ! Die Kiesgruben sind ein wichtiger Lebensraum fuer Pflanzen und Tiere
Die ehemaligen Kiesabgrabungen von Koeln-Meschenich stellen mit ihren Gewaessern sowie den feuchten und trockenen, offenen und lueckenhaft bewachsenen Kiessandflaechen ein wichtiges Rueckzugsgebiet fuer Flora und Fauna dar. Darum sollten sie dem oeffentlichen Zugang verschlossen bleiben. Zu diesem Ergebnis kommen Sina Bremer, Susanne Geyer und Anja Pflanz in ihrer landschaftsoekologischen Analyse des Naturschutzgebietes "Kiesgruben Koeln-Meschenich" am Geographischen Institut der Universitaet zu Koeln.
Die Studie betont die Bedeutung des ehemaligen Kiesabbaugebietes als kuenstliches Biotop angesichts einer noch zunehmenden Praegung und Zerstoerung natuerlicher Lebensraeume durch den Menschen. Die Kiesgruben entwickelten sich naemlich zu Ersatzlebensraeumen: Durch die Industrialisierung entstanden tiefgreifende Veraenderungen in der Landschaft. Es kam zu einem schwerwiegenden Rueckgang typischer Lebensraeume der in den grossen Flusstaelern beheimateten Flora und Fauna. Sie fanden in den Kiesgruben eine neue Heimat. Mit ihrer Untersuchung setzen sich die Geographinnen fuer eine Renaturierung ein und vertrauen auf die Faehigkeit der Natur, sich selbst zu regulieren. Um diesen Prozess zu unterstuetzen, werden in der Arbeit neben einigen Pflegemassnahmen auch Schutzvorkehrungen angeregt. Diese Vorschlaege haben zum Ziel, eine illegale Nutzung des Areals, zum Beispiel fuer Wassersport, Jagd und andere Freizeitaktivitaeten, zu verhindern. Ein Betretungsverbot, die Umzaeunung des gesamten Areals, Sperrschutzpflanzungen und die Bewachung des Gebietes durch die oertliche Polizei sind einige der Massnahmen, die die ungestoerte Entwicklung des OEkosystems mit einem breiten Artenspektrum ermoeglichen sollen.
Sina Bremer, Susanne Geyer und Anja Pflanz sind jedoch der Meinung, dass die Entwicklung der Kiesgruben als Lebensraum und Rueckzugsbiotop ungewiss ist. Den Grund dafuer sehen sie in den konkurrierenden Nutzungsanspruechen. Auf der Ebene der Regierungsbezirke werden Gebietsentwicklungsplaene und von der Stadt schliesslich noch der Landschaftsplan sowie der Flaechennutzungsplan aufgestellt. Bei einem Vergleich der Darstellungen in den unterschiedlichen Planungsinstrumenten kristallisieren sich vor allem zwei Funktionen fuer das ehemalige Abbaugebiet und seine Umgebung heraus: Naturschutz einerseits, Freizeit und Erholung andererseits.
Die Geographinnen sind der Ansicht, dass den Biotopen von den Verantwortlichen in Koeln ein geringer Stellenwert zugemessen wird. Dabei gelten diese Lebensraeume als regional und bundesweit gefaehrdet. Insgesamt stehen aber nur acht der im Koelner Stadtgebiet vorhandenen ehemaligen Abgrabungen unter Naturschutz (Stand 1991). Eine davon ist das Areal in Koeln-Meschenich. Die weitaus groessere Anzahl von in Frage kommenden Freiflaechen wurde bisher fuer die Rekultivierung vorgesehen. Dies bedeutet, dass der Zustand vor Abbaubeginn moeglichst optimal wiederhergestellt werden soll. Das Ziel solcher Massnahmen ist, die ehemalige Abbauflaeche wieder in die umgebende Landschaft einzubringen. Oft wird auch eine Nutzung, zum Beispiel als Naherholungsgebiet, Kleingarten- oder Sportanlage, angestrebt.
Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias
Fuer Rueckfragen steht Ihnen Susanne Geyer unter der Telefonnummer 0211/6581639 und Sina Bremer unter der Telefonnummer 02173/32477 zur Verfuegung.
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