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04.06.1997 00:00

Hilfe für brasilianische Favelas

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    upm-Pressemitteilung der Universitaet Muenster 179/97 - 03. Juni 1997

    Hilfe fuer brasilianische Favelas

    Studienfoerderung Passo Fundo koppelt Stipendienvergabe mit Sozialarbeit

    Dass Kinder aus den brasilianischen Favelas die Schule besuchen, ist auch heute noch keine Selbstverstaendlichkeit. Und wenn doch, so haben viele der Kinder Schwierigkeiten, mit den schulischen Anforderungen Schritt zu halten. In Lava Pe(acute)s beispielsweise, einem Armenviertel der Stadt Sao Joao del Rei, lag die Durchfallquote der Schueler zum Ende eines Schuljahres in der Regel bei rund 50 Prozent. Mittlerweile hat sich diese Situation dank des Engagements einer von der muensterschen "Studienfoerderung Passo Fundo e.V." sowie der dortigen Universitaet unterstuetzten Gruppe von Studierenden deutlich verbessert: Von 65 Kindern, die von den Stipendiatinnen und Stipendiaten im Laufe des vergangenen Jahres betreut wurden, konnten am Ende des Schuljahres bis auf fuenf alle in die naechste Klasse versetzt werden.

    Die Fortschritte im Bereich der schulischen Ausbildung waren indes nur einer der Erfolge ueber die der Rektor der etwa 350 Kilometer nordwestlich von Rio de Janeiro gelegenen Universitaet Funrei in Sao Joao del Rei, Prof. Dr. Jose(acute) Facion, jetzt bei einem Besuch seiner muensterschen Partner zu berichten wusste. Fuer Prof. Dr. Werner Wittkowski, Hochschullehrer am Anatomischen Institut der Universitaet Muenster, wieder einmal ein Beweis, dass das Konzept der vor neun Jahren von ihm ins Leben gerufenen Studienfoerderung Passo Fundo aufgeht: in Armut lebenden begabten Jugendlichen durch finanzielle Unterstuetzung ein Hochschulstudium zu ermoeglichen, die Foerderung indes mit der Auflage zu verbinden, dass die Stipendiaten sich in einem sozialen Projekt engagieren. Auf diese Weise will der gemeinnuetzige Verein aus christlicher Grundhaltung heraus letztlich einen Beitrag leisten zu groesserer sozialer Gerechtigkeit und gesellschaftlicher Erneuerung in Brasilien.

    Konzentrierte sich das Engagement der Studienfoerderung zunaechst auf die Unterstuetzung von Studierenden der Universitaeten in Passo Fundo (daher der Name des Vereins) und Porto Alegre im Sueden Brasiliens, wo derzeit insgesamt 26 Studiererende Stipendien der muensterschen Studienfoerderung erhalten, so entstand die Kooperation mit der Universitaet Funrei in Sao Joao del Rei vor einem Jahr durch freundschaftliche Kontakte zum dortigen Rektor, der uebrigens in Muenster Psychologie studiert hat. Im Gegensatz zu den beiden anderen brasilianischen Hochschulen unterstuetzt die Universitaet Funrei die Zielsetzung der Studienfoerderung sogar in der Form, dass sie die Projekte der praktischen Sozialarbeit vor Ort konzipiert und ideell und praktisch in hohem Masse unterstuetzt sowie darueber hinaus sogar noch quasi zu jeder Mark aus Muenster eine Mark hinzutut, das heisst im Klartext noch einmal die gleiche Zahl an Stipendiaten foerdert wie der Verein in Muenster.

    Der Einsatz der derzeit insgesamt 30 Stipendiatinnen und Stipendiaten in dem Armenviertel Lava Pe(acute)s traegt nach Ablauf des ersten Jahres bereits reiche Fruechte. Studenten der technischen Fachbereiche haben tatkraeftige handwerkliche Hilfen geleistet, andere Kommilitonen haben eine Gesundheitsberatung aufgebaut, wieder andere kuemmerten sich um Nachhilfeunterricht fuer die Kleinen, Alphabetisierungskurse fuer Erwachsene sowie um psychologische Begleitung. Und obendrein hat Prof. Wittkowski jetzt noch eine erfreuliche Nachricht aus Bonn erhalten: das Ministerium fuer wirtschaftliche Zusammenarbeit hat den Antrag der Studienfoerderung Passo Fundo auf finanzielle Foerderung der Wasserversorgung und Kanalisation in Lava Pe(acute)s positiv beschieden. Dennoch sind die Verbesserungen in diesem Armenviertel angesichts der Verhaeltnisse in diesem grossen lateinamerikanischen Land nur ein Tropfen auf den heissen Stein.

    Die Studienfoerderung ist daher fuer Spenden zur Unterstuetzung ihrer Arbeit auch weiterhin ausserordentlich dankbar: Spendenkonto 47 350 018 bei der Bank im Bistum Essen, BLZ 360 602 95.


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    überregional
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    Deutsch


     

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