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28.05.2009 11:20

In Erlangen bayernweit erstes Universitäts-Prostatakrebs-Zentrum gegründet

Ute Missel Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Das Prostatakarzinom gehört zu den häufigsten Krebsleiden des Mannes und ist damit eines der größten medizinischen Probleme der Männer. Als zentrale Anlaufstelle in der Europäischen Metropolregion Nürnberg für Betroffene und ihre Angehörigen wurde jetzt das erste Universitäts-Prostatakrebs-Zentrum in Bayern eröffnet. In der gemeinsamen Einrichtung des Universitätsklinikums Erlangen und des Erlanger Waldkrankenhauses St. Marien bieten Ärzte aus verschiedenen Fachrichtungen unter Leitung von Prof. Dr. Bernd Wullich alle modernen medizinischen Methoden auf Universitätsniveau an.

    Insbesondere durch modernste Schlüsselloch-OP-Techniken (Laproskopie) werden Patienten schonend, kontinenz- und potenzerhaltend operiert. Die Einrichtung arbeitet nach den strengen Qualitätsrichtlinien der Deutschen Krebsgesellschaft und wurde jetzt zertifiziert.

    "Für jeden Patienten des Prostatakarzinomzentrums wird ein individuell abgestimmter Behandlungsplan in einer fachübergreifenden Konferenz (Tumorboard) festgelegt", sagte Prof. Wullich bei einer Pressekonferenz. Dabei bespricht ein Spezialistenteam des Uni-Klinikums aus Urologen, Strahlentherapeuten, Onkologen, Pathologen, Radiologen und Nuklearmedizinern den einzelnen Fall und entwickelt den jeweils bestmöglichen Behandlungsplan nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen und den aktuellen Leitlinien der medizinischen Fachgesellschaften. Die verschiedenen Behandlungspläne (Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, Abwarten, palliative Therapie, Behandlung nach Studienprotokollen, Alternativtherapie) sind standardisierte Prozesse. "Diese so genannten klinischen Pfade stellen ein Höchstmaß an Qualität sicher, um die Therapie so reibungslos und nebenwirkungsarm wie möglich zu gestalten", erläuterte Prof. Wullich. Die "klinischen Pfade" werden regelmäßig von externen Prüfern kontrolliert und ständig weiterentwickelt. "Durch die Standardisierung erreichen wir eine Optimierung der Behandlung unserer Patienten." Dabei wird das Patienteninteresse bei Therapieentscheidungen immer mit einbezogen.

    Als erstes Zentrum Prostataentfernung über Schlüsselloch-OP angeboten
    Für Prof. Wullich ist die Gründung des Universitäts-Prostatakrebs-Zentrums Erlangen die Fortsetzung eines konsequenten Entwicklungskonzeptes in der Urologie, das er seit seinem Amtsantritt im September 2007 als Direktor der Urologischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen verfolgt. Neben dem Aufbau von Forschungsstrukturen im Rahmen des von der Deutschen Krebshilfe geförderten "Universitäts-Krebs-Zentrums" (UCC), einem eigenen Qualitätsmanagementsystem und der Einrichtung des interdisziplinären "Ambulanten Urologischen Krebszentrums für medikamentöse Therapie" (AURONTE) erweiterte der Urologe insbesondere das operative Spektrum seiner Klinik. Als Erster in der Europäischen Metropolregion Nürnberg bot Prof. Wullich die endoskopische Prostatektomie (EERPE) zur Prostataentfernung an. Bei der Prostatektomie wird die ganze Prostata mit der Kapsel, den anliegenden Samenbläschen und den örtlichen Lymphknoten entfernt. Das geschieht im Rahmen einer Operation über einen Damm- oder Unterbauchschnitt oder seit über einem Jahr auch über eine so genannte Schlüsselloch-Operation. "Im Vergleich zur offenen Operation wird bei der EERPE eine schnellere Wundheilung und ein kürzerer Krankenhausaufenthalt erzielt. Gleichzeitig sind die Schlüsselloch-Operationen hinsichtlich der Tumorkontrolle bzw. der Kontinenz und Potenz mindestens ebenbürtig", sagte Prof. Wullich.

    Weitere Informationen: http://www.urologie.uk-erlangen.de

    Weiteere Informationen für die Medien:

    Prof. Dr. Bernd Wullich
    Tel.: 09131/822-3178
    bernd.wullich@uk-erlangen.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Organisatorisches
    Deutsch


     

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