Am Freitag, den 29. Mai, weiht die Neurologische Klinik des Universitätsklinikums Düsseldorf einen 1,8 Mio Euro teuren Magnetenzephalographen (MEG) ein. Das Gerät ist der High-Tech-Bruder des allseits bekannten EEG (Elektroenzephalograph). Es misst die Hirnaktivität bei gesunden und kranken Menschen mit außergewöhnlicher Genauigkeit. Weltweit sind 40 dieser Geräte, in Deutschland drei in Betrieb.
Mit dem neuen MEG, das zu 90 Prozent durch Mittel des Landes, nach Begutachtung durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG), und zu zehn Prozent durch das Universitätsklinikum finanziert wurde, erhoffen sich die Wissenschaftler auch zukünftig neurowissenschaftliche Forschung auf internationalem Topniveau zu betreiben.
Prof. Dr. Alfons Schnitzler erklärt: "Wir sind der Kommunikation zwischen verschiedenen Bereichen des Gehirns auf der Spur, wie sie abläuft und welche Störungen sich bei Erkrankungen des Gehirns zeigen. Die funktionierende Kommunikation innerhalb des Gehirns verläuft in Netzwerken und ist die Grundlage seiner schier unglaublichen Fähigkeiten der Informationsverarbeitung." Die meisten Prozesse und Interaktionen im Gehirn finden im Bereich von Millisekunden statt, eine zeitliche Genauigkeit, die das Hochleistungs-MEG im Unterschied zur funktionellen Magnetresonanztomographie (fMRT) problemlos darstellen kann.
Einer der Schwerpunkte künftiger Forschung wird die Untersuchung von Netzwerken und Netzwerkstörungen des Gehirns sowie die Wirkweise des Hirnschrittmachers bei verschiedenen neurologisch bedingten Bewegungsstörungen sein, gefördert im Rahmen eines europäischen Forschungsverbundes. Auch die Entstehung motorischer und kognitiver Störungen bei der hepatischen Enzephalopathie im Rahmen des Sonderforschungsbereichs 575 gehört zu den Einsatzgebieten des Gerätes. Das MEG wird als Plattformtechnologie Kooperationen innerhalb der Universität, mit dem Forschungszentrum Jülich und weiteren nationalen und internationalen Partnern fördern.
1996 wurde das von Prof. Dr. Alfons Schnitzler geleitete MEG Labor in Düsseldorf eingerichtet und erhält jetzt mit dem 306-Kanal Ganzkopf Magnetenzephalographen das Spitzengerät seiner Klasse. Die Möglichkeiten dieser Neuanschaffung bedeuten einen Quantensprung im Vergleich zu seinem Vorläufermodell.
Hintergrund:
Die elektrischen Ströme aktiver Nervenzellen im Gehirn verursachen winzig kleine Magnetfelder, die von den hochempfindlichen Sensoren des MEG-Gerätes gemessen.werden. Dies geschieht in Echtzeit und bis zu 5000 Mal pro Sekunde. In dieser zeitlichen Genauigkeit liegen die Vorteile gegenüber anderen funktionell bildgebenden Verfahren, wie der funktionellen Magnetresonanztomographie, die i. d. R. aber bei der räumlichen Genauigkeit überlegen ist. Die Hirnforschung liefert durch den Vergleich und die Kombination der unterschiedlichen funktionellen Methoden immer genauere Erkenntnisse über die Funktionsweise des menschlichen Gehirns und dessen Störungen im Rahmen von Hirnerkrankungen
Kontakt: Prof. Dr. Alfons Schnitzler, Direktor des Instituts für Klinische Neurowissenschaften und Medizinische Psychologie, Universitätsklinikum Düsseldorf
Tel.: 0211 / 81-11519
http://www.uniklinik-duesseldorf.de/medpsychologie zum Institut
306 Kanal Magnetenzephalographie System in Düsseldorf
Schnitzler
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Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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