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Schwerpunkt Medienforschung
Universitaet legt Forschungsbericht vor
"Wohin die rasante Entwicklung der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien fuehren wird, ist noch nicht abzusehen. Fest steht jedoch, dass sie schon heute ein unentbehrliches Instrumentarium auf vielen Gebieten sind und einen immer groesser werdenden Wirtschaftsfaktor darstellen. Daher beschaeftigen sich auch an der Universitaet zu Koeln immer mehr Wissenschaftler der verschiedensten Fachrichtungen mit den Moeglichkeiten und Konsequenzen, die die multimedialen Systeme eroeffnen." Diese Bilanz zog Professor Dr. Peter Speth, Prorektor fuer Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs an der Universitaet zu Koeln, auf der heutigen Pressekonferenz anlaesslich der Vorlage des Forschungsberichtes 1994/95.
Professor Speth nannte einige Beispiele dieser Forschungsarbeiten: So haben die Vorbereitungen zur Gruendung eines Instituts fuer Medienwissenschaft an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultaet der Universitaet zu Koeln begonnen. Dieses "Medieninstitut" wird fakultaetsuebergreifend arbeiten. Auch die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultaet und die philosophische Fakultaet werden mitwirken. Von einem Foerderverein getragen erlaubt die Drittmittelfinanzierung die faecheruebergreifende Ausrichtung des Instituts. Die Moeglichkeit, Projekte vernetzend zu erarbeiten, bietet der Universitaet die Chance, sich fundiert Medienproblemen zuzuwenden.
(Professor Dr. Udo Koppelmann, Tel.: 0221/470-2610)
Doch dies ist nicht die einzige Forschungseinrichtung an der Universitaet, die sich mit der medialen Welt auseinandersetzt. 1995 ist eine interuniversitaere Arbeitsgruppe "Sprache, Literatur, Kultur im Wandel ihrer medialen Bedingungen" gegruendet worden, deren Geschaeftsstelle sich an der Universitaet zu Koeln befindet. Ziel dieser Arbeitsgruppe ist die Einrichtung eines geisteswissenschaftlichen Forschungszentrums in Nordrhein-Westfalen mit Sitz in Koeln. Es sollen Forschungsprojekte zu Themen wie "Medien und kulturelles Gedaechtnis", "Text-Bild-Beziehungen in historischer und aktueller Perspektive" und "Sprache im Kontext der neuen Medien" betreut werden. Auf der letzten Frankfurter Buchmesse wurden die ersten Projekte vorgestellt.
(Professor Dr. Wilhelm Vosskamp, Tel.: 0221/470-6219)
Seit der Einfuehrung des privaten Fernsehens in der Bundesrepublik Deutschland Mitte der 80er Jahre ist die Programmvielfalt rapide angestiegen. Ermoeglicht wurde dies nicht zuletzt durch die technischen Fortschritte auf dem Gebiet der UEbertragungsmedien. Der Anteil der Kabel- und Satellitenhaushalte an der Gesamtheit der Fernsehhaushalte liegt heute bei annaehernd 60 Prozent. Wie sich das Fernsehangebot in den naechsten Jahren entwickeln wird, haben Wissenschaftler des Instituts fuer Rundfunkoekonomie zu prognostizieren versucht. Sie beruecksichtigten neben dem technischen Aspekt finanzielle, konsumentenspezifische und rundfunkpolitische Faktoren. In einem anderen Forschungsprojekt wird der Zusammenhang zwischen Finanzierungsart eines Senders und Programmstruktur aufgezeigt und erklaert. Damit wird dem Umstand Rechnung getragen, dass Fragen der Finanzierung ebenfalls einen bedeutsamen Einfluss auf die programmliche Gestaltung nehmen.
(Uwe Schwertzel, Tel.: 0221/233536)
TV-Sendungen wie "Hans Meiser", "Bitte Melde Dich" oder "Nur die Liebe zaehlt" gehoeren mittlerweile zum festen Bestand der deutschen Fernsehlandschaft. In ihnen werden individuelle und soziale Probleme des Alltagslebens thematisiert. Trotz der teilweise kritischen Pressestimmen erfreuen sich diese Sendungen grosser Beliebtheit, wie die Einschaltquoten belegen. In einer Studie vom Psychologischen Institut wurde das Phaenomen dieses neuen Programmgenres - das sogenannte Affektfernsehen - untersucht. Dabei kamen nicht nur psychologische Fragestellungen, sondern auch eine juristische Pruefung des Gegenstandes zum Zuge.
(Bettina Fromm, Tel.: 0221/470-5299)
Spielfilme haben nicht nur einen Unterhaltungswert, sondern koennen unterschiedliche gesellschaftliche Vorstellungen reflektieren. Ausserdem sind sie als Massenmedium ein nicht zu unterschaetzendes Beeinflussungsinstrument. Eine am Forschungsinstitut fuer Wirtschafts- und Sozialgeschichte entstandene Studie widmet sich der Darstellung frauenspezifischer Probleme in ausgewaehlten west- und ostdeutschen Filmproduktionen von 1949 bis 1958. Die in den Spielfilmen entworfenen Gesellschaftsbilder werden mit der entsprechenden historischen Realitaet verglichen. Erstmalig wird ein sozialhistorisch bisher kaum verwendetes Quellenmaterial gesichtet und ausgewertet.
(Professor Dr. Dr. Friedrich-Wilhelm Henning, Tel.: 0221/470-2331)
Im Handel finden die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien immer mehr Beachtung. Internet, Teleshopping, Multimedia on demand und Efficient Consumer Response sind nur einige der in diesem Zusammenhang relevanten Begriffe. Wissenschaftler des Instituts fuer Handelsforschung an der Universitaet zu Koeln haben versucht, Klarheit in diese Begriffswelt und den sich eroeffnenden Moeglichkeiten zu bringen. Dabei kommt die Frage nach der Wirtschaftlichkeit der neuen Technologien ebenso zur Sprache, wie die Konsequenzen auf die Unternehmenspolitik und den traditionellen Handel.
(Christian Gruninger-Hermann, Tel.: 0221/470-3381)
Koeln-Forschung Unter den insgesamt 2.744 Forschungsprojekten, die in den Jahren 1994/95 an der Universitaet zu Koeln von den insgesamt 2.098 Wissenschaftlern bearbeiten wurden, beschaeftigen sich auch einige mit Koeln und seinem Umland. Am Seminar fuer Deutsche und Englische Sprache und ihre Didaktik wurden die Orientierungszeichen und -systemen im Flughafen Koeln/Bonn untersucht.
(Professor Dr. Hans Messelken, Tel.: 0221/470 4762)
Wissenschaftler des Zoologischen Instituts haben die Ergebnisse einer Bestandserhebung an Wirbellosen in einem Folgeband der "Beitraege zur Insekten-, Spinnen- und Molluskenfauna der Grossstadt Koeln" zusammengestellt.
(Professor Dr. Norbert Juergens, Tel.: 0221/470-2479)
Am Botanischen Institut wurde die Lebensvielfalt auf den Rasenflaechen im Gruenguertel ermittelt.
(Dr. Klaus Coelln, Tel.: 0221/470-4132)
Eine am Institut und der Poliklinik fuer Psychosomatik und Psychotherapie entstandene Studie gibt Aufschluss ueber die Ursachen und Auswirkungen von Essstoerungen bei Diabetikern im Raum Koeln.
(Professor Dr. Karl Koehle, Tel.: 0221/478-4365)
Die Wiedernutzung von Arealen, die urspruenglich von Industrie, Gewerbe und Verkehr in Anspruch genommen wurde, und die Umweltbelastung in Koeln und Umland gehoerten zu den Forschungsthemen Koelner Geographen.
(Professor Dr. Guenther Schweizer, Tel.: 0221/470-5618)
Am Forschungsinstitut fuer Wirtschafts- und Sozialgeschichte wird die Geschichte der Industrie- und Handelskammer zu Koeln seit 1914 verfolgt.
(Professor Dr. Dr. Friedrich-Wilhelm Henning, Tel.: 0221/470-2331)
Aber auch die Universitaet selbst wird von Koelner Forschern untersucht. So gehen Psychologen der Frage nach, wie Wissenschaftler in ihrer Forschertaetigkeit mit Problemen umgehen. Ziel ist es, einen Beratungsservice fuer die Planung, die Arbeitsorganisation und das time management wissenschaftlicher Forschungsprojekte zu erarbeiten.
(Professor Dr. Gottfried Fischer, Tel.: 0221/470-4805)
Am Institut fuer Voelkerrecht und auslaendisches oeffentliches Recht wurde die Entwicklung des deutschen Hochschulwesens seit 1980, insbesondere das Phaenomen der Massenuniversitaet, untersucht.
(Professor Dr. Hartmut Schiedermair, Tel.: 0221/470-2364)
Wissenschaftler des Paedagogischen Seminars der Philosophischen Fakultaet analysierten das Lehrangebot im Bereich der "Erziehungs- wissenschaftlichen Studien" der Lehramtskandidaten der Sekundarstufe II.
(Professor Dr. Wilfried Ploeger, Tel.: 0221/470-4113)
10.139 Veroeffentlichungen Der jetzt vorgelegte Forschungsbericht bietet einen Gesamtueberblick ueber alle 2.744 Forschungsvorhaben, an denen die 2.098 Wissenschaftler der Universitaet zu Koeln in den Jahren 1994 und 1995 arbeiteten. Im gleichen Zeitraum wurden von ihnen 10.139 Buecher, Aufsaetze und Artikel publiziert. Wie in den frueheren Jahren wurden die meisten Forschungsprojekte (934) wieder an der Medizinischen Fakultaet bearbeitet, gefolgt von der Mathematisch-Natur- wissenschaftlichen Fakultaet mit 640 Vorhaben. Auch bei der Zahl der Publikationen nahm die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultaet nach der Medizinischen Fakultaet den zweiten Platz ein.
Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias und Antonio P.B.F. Dinis
P.S.: Den Forschungsbericht senden wir Ihnen auf Anfrage zu.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
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überregional
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Deutsch
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