Neue Kultur der Selbständigkeit in deutschen Hochschulen und Forschungseinrichtungen / Jeder dritte Studierende will Unternehmen gründen / Ausgründungen als Erfolgsmaßstab für Forschungseinrichtungen / Konferenz des Fraunhofer ISI
Die Schaffung einer Kultur der Selbständigkeit gehört mittlerweile zum Zielkatalog vieler Hochschulen und Forschungseinrichtungen in Deutschland. Dies verdeutlichte die Konferenz "Wissenschaft und Wirtschaft im regionalen Gründungskontext", die Anfang April in Karlsruhe stattfand. Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung organisierte das Treffen der rund 240 Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Die Karlsruher Forschungseinrichtung erforscht seit Jahren die Existenzgründungsdynamik in Deutschland. Beispielsweise ergab eine kürzlich von ihr durchgeführte Befragung unter rund 5 400 Studierenden an zehn Hochschulen, dass gut ein Drittel aller Studentinnen und Studenten an einer Unternehmensgründung interessiert sind.
Die fast 50 Referenten aus Hochschulen, regionalen Gründungsinitiativen, Ministerien, Fördereinrichtungen und Wissenschaft diskutierten eine facettenreiche Vielfalt an Maßnahmen, welche Hochschulen und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen in den letzten Jahren ergriffen haben, um Gründungen aus dem Wissenschaftsbereich zu stimulieren und das Thema Gründung in Lehre und Forschung zu integrieren. Das Spektrum reicht von breitangelegten Veranstaltungen, um Studierende und Hochschulangehörige für das Gründungsthema zu sensibilisieren, bis hin zu Kleingruppenveranstaltung oder Ferienakademien mit einer konzentrierten Wissensvermittlung an einen begrenzten Teilnehmerkreis.
Einen bedeutenden Anstoß gab der Wettbewerb »EXIST - Existenzgründer aus Hochschulen« des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Dessen Wirkungen geht weit über die derzeit fünf geförderten Initiativen hinaus.
Die Konferenz in Karlsruhe machte zudem deutlich, dass der Erfolg vieler außeruniversitärer Forschungseinrichtungen nunmehr auch an der Zahl ihrer Ausgründungen gemessen wird. Die Fraunhofer-, Max-Planck- oder Helmholtz-Gesellschaft unterstützen daher Gründungswillige oder beteiligen sich sogar finanziell an neuen Unternehmen.
Die Wissenschaftseinrichtungen agieren dabei häufig nicht allein, sondern sind in dichte Netze mit regionalen Partnern eingebunden. Sie werden bei dieser Aufgabe vielfach von Bund oder Ländern unterstützt. Aber auch private Finanziers engagieren sich in Form so genannter Public-Private-Partnerships. Eine besondere Rolle spielt die Deutsche Ausgleichsbank. Sie hat beispielsweise Gründerlehrstühle an verschiedenen deutschen Hochschulen gestiftet und unterstützte auch diese Konferenz.
Der Veranstalter erstellte einen über 800-seitigen Tagungsordner, der die Redebeiträge und Vortragsfolien enthält. Der Tagungsband kostet 80,-- DM (zzgl. MwSt. und Versandkosten) und ist zu beziehen bei:
Christine Schädel
Fraunhofer ISI
Breslauer Straße 48
76139 Karlsruhe
Tel.: (0721) 6809-138
Fax: (0721) 6809-176
E-Mail: cs@isi.fhg.de
Das Fraunhofer-Institut für Systemtechnik und Innovationsforschung ISI erweitert das naturwissenschaftlich-technisch orientierte Fachspektrum der Fraunhofer-Gesellschaft um wirtschafts- und gesellschaftspolitische Aspekte. Dazu analysiert es technische Entwicklungen sowie deren Marktpotenziale und Auswirkungen auf Wirtschaft, Staat und Gesellschaft. Die interdisziplinär zusammengesetzten Teams des Instituts konzentrieren sich insbesondere auf die Bereiche Energie, Umwelt, Produktion, Kommunikation und Biotechnologie sowie auf die Regionalforschung und Innovationspolitik.
http://www.isi.fhg.de/pr/2001de/pri082001.htm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Gesellschaft, Pädagogik / Bildung, Politik, Recht, Wirtschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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