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08.10.2009 13:53

Uni-Augenklinik entwickelt neues Präparat für Hornhauttherapie

Ute Missel Kommunikation und Presse
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Die Hornhaut ist die "Windschutzscheibe" des Auges. Ist diese "verschmutzt", die Hornhaut also z. B. von Blut- und Lymphgefäßen durchzogen, verschlechtert sich die Sicht bis hin zur Erblindung. Die Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen ist federführend an einer internationalen Phase II-Studie beteiligt, bei der ein neu entwickeltes Präparat zur Therapie derartiger Hornhauterkrankungen getestet wird. Die Aussprossung von Blut- und Lymphgefäßen in die Hornhaut wird durch Augentropfen gehemmt (Angiogenesehemmung).

    Eine Zwischenanalyse zeigt, dass das Medikament von den Patienten gut vertragen wird; außerdem konnten keine Nebenwirkungen festgestellt werden. Für die Phase III-Studie, bei der die Dosierung erprobt wird, werden noch Testpersonen mit einem derartigen Krankheitsbild gesucht.

    Bisher gibt es keine spezifische, örtlich angewendete Therapie am Auge, die die Neubildung von Gefäßen hemmt. Mit der multizentrischen Langzeitstudie (Phase II) konnte nun erstmals gezeigt werden, dass eine örtlich angewendete Angiogenesehemmung am Auge möglich ist. In der Phase II-Studie mit Zufallszuteilung zur Ausschaltung von systematischen Fehlern (Randomisierung) wurden örtlich angewendete Antisenseoligonukleotid-Augentropfen gegen Insulinrezeptorsubstrat I (IRS-1) multizentrisch getestet. Endpunkt der Studie war die Fläche der Hornhaut, die mit krankhaften Blutgefäßen bedeckt ist. Das Reading-Center dieser Studie, in dem alle Bilder morphometrisch ausgewertet wurden, befindet sich im Labor für okuläre Angiogenese, Lymphangiogenese und Transplantatimmunologie der Erlanger Uni-Augenklinik. Die Zwischenanalyse zeigt, dass bei einer mittleren Dosis eine signifikante Hemmung einer progressiven Gefäßaussprossung in die Hornhaut festgestellt wurde. "Damit haben wir nun erstmals ein durch Studien getestetes Präparat, das sicher und effektiv progressive Gefäßeinsprossungen in die Hornhaut zu hemmen scheint", erklärt PD Dr. Cursiefen, Leiter der klinischen Prüfung dieser Studie in Deutschland. Die Ergebnisse der Zwischenanalyse wurden in der September-Ausgabe von Ophthalmology, dem führenden Fachjournal im Bereich Augenheilkunde, publiziert.1

    Aufbauend auf diesen positiven Zwischenergebnissen läuft bereits eine Phase III-Studie mit der in der Phase II-Studie als optimal ermittelten Dosis. Die Augenklinik des Universitätsklinikums Erlangen sowie die anderen teilnehmenden Zentren der Universitätsklinika von Freiburg, Würzburg, Essen, Berlin, Homburg, Luzern, Lausanne, Bern und Paris suchen dafür weiterhin Patienten mit diagnostizierter progressiver kornealer Neovaskularisation. Interessierte Personen können sich in Erlangen an Maike Kunze, Tel.: 09131/85-44141, wenden.

    1Cursiefen et al. GS-101 antisense oligonucleotide eye drops inhibit corneal neovascularization: interim results of a randomized phase II trial. Ophthalmology. 2009 Sep;116(9):1630-7.

    Die Universität Erlangen-Nürnberg, gegründet 1743, ist mit 26.000 Studierenden, 550 Professorinnen und Professoren sowie 2000 wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die größte Universität in Nordbayern. Schwerpunkte in Forschung und Lehre liegen an den Schnittstellen von Naturwissenschaften, Technik und Medizin in engem Dialog mit Jura und Theologie sowie den Geistes-, Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Seit Mai 2008 trägt die Universität das Siegel "familiengerechte Hochschule".

    Weitere Informationen für die Medien:

    PD Dr. Claus Cursiefen
    Tel.: 09131/85-44141
    claus.cursiefen@uk-erlangen.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Medizin
    überregional
    Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
    Deutsch


     

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