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15.06.2001 14:30

Universität Paderborn erhält Graduate School im Leitfach Informatik - 20 Mio DM in 10 Jahren

Tibor Werner Szolnoki Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Paderborn

    Sechs Universitäten in NRW erhalten "Graduate Schools" - Die Universität Paderborn ist dabei: "Dynamisch-vernetzte intelligente Systeme". Das bedeutet fast 20 Millionen DM für die Universität in zehn Jahren.

    Für Journalisten: Die Graduate Schools sind Ihnen eventuell von der früheren Diskussion her noch unter ihrer ursprünglichen Bezeichnung als "Centres of Excellence" bekannt. Wissenschaftsministerin Gariele Behler gibt heute in Düsseldorf offiziell die sechs Hochschulen bekannt, die eine Graduate School erhalten. Rektor Prof. Dr. Wolfgang Weber ist ab ca. 14.30 Uhr erreichbar: 0171 - 41 46 045.

    Prof. Dr. Wolfgang Weber: "Das ist eines der wichtigsten Ereignisse in der noch jungen Geschichte der Universität Paderborn. Wir und die Insider im Fach wussten, dass wir in der Informatik und ihrem anwendungsbezogenen Umfeld eine Spitzeneinrichtung sind. Aber durch diese Entscheidung im Wettbewerb mit allen Universitäten im Land, die je-weils mit ihren stärksten Forschungsfächern angetreten sind, wird weit über den natio-nalen Rahmen hinaus sichtbar, dass wir "in der Champions League" spielen.

    An einem solchen Tag mit einem solchen Erfolg denke ich auch an Heinz Nixdorf und seine Familie. Am Anfang der Erfolgsgeschichte der Paderborner Informatik stehen die 50 Millionen DM für die Gründung eines Zentrums für Informatik und Technik. Das hat entscheidend geholfen, Spitzenforscher nach Paderborn zu bringen bzw. sie hier zu halten.

    Ich freue mich, dass die Universitäten in Paderborn und Bielefeld zu den sechs erfolgreichen Forschungseinrichtungen im Land gehören, die die Gutachter der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) überzeugt haben. Mit diesen beiden Exzellenzzentren wird ein neuer Abschnitt in der Entwicklung der Wissenschaftsregion Ostwestfalen eingeläutet."

    Die Text anbei stammt von Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Universität Paderborn, Sprecher und Koordinator der Graduate School.

    Mit freundlichen Grüßen
    Tibor Werner Szolnoki
    Pressesprecher

    Universität Paderborn wird Standort für Graduate School "Dynamisch-vernetzte intelligente Systeme" im Leitfach Informatik

    Düsseldorf-Paderborn. Inhaltliches Ziel der beantragten "Graduate School" ist die Entwicklung von Methoden und Techniken zum integrierten Entwurf großer dynamischer Netze und intelligenter Subsysteme. Solche komplexen technischen Produkte sind die Weiterentwicklung der heute schon unseren Alltag bestimmenden sogenannten eingebetteten oder mechatronischen Systeme, Beispiele findet man in allen Bereichen unserer Gesellschaft. Dies beinhaltet einfache Anwendungen wie das elektronisch gesteuerte Bankterminal aber auch komplexe Systeme wie ein modernes Verkehrsflugzeug oder die Logistik und Steuerung des europäischen Bahnnetzes.

    Die Zuverlässigkeit dieser Systeme bestimmt naheliegenderweise schon jetzt maßgeblich und erst recht in der Zukunft gesellschaftliches Zusammenleben und wirtschaftlichen Wohlstand. Bei nur kurzfristigem Ausfall entstehen bereits hohe wirtschaftliche Schäden. Gesundheit und Leben einer Vielzahl von Menschen können ebenfalls bedroht sein.

    Darüber hinaus wird der Erfolg des Wirtschaftsstandorts Deutschland, der von maschinenbaulichen Erzeugnissen und umgebenden Dienstleistungen geprägt ist, entscheidend von einer erfolgreichen Weiterentwicklung solcher Systeme abhängen.

    Die wesentlichen technischen Herausforderungen der Zukunft basieren darauf, dass solche Systeme dynamisch rekonfigurierbar werden. Während der Betriebsphase können zur (zeitnahen) Verbesserung ihrer Leistung und Qualität, Hardware- und Softwarekomponenten ausgetauscht werden, wie dies bereits heute technisch denkbar und in Einzelfällen machbar ist. (Als Zukunftsversion und plastisches Beispiel stelle man sich vor, dass das ABS oder die Einspritzung eines modernen PKW durch Austausch der Software während der Fahrt (über einen drahtlosen Übertragungsweg) verbessert wird.

    Diese Dynamik erweitert zum einen das Spektrum der Möglichkeiten auf Anwenderseite und stellt zum anderen neue Anforderungen an die Informatik. Neue algorithmische Methoden werden notwendig, um die hohe, aber schwierig nutzbar zu machende Leistungsfähigkeit solcher Systeme optimal auszuschöpfen. Neue Übertragungsmedien sowie die neuartige Kombination von elektrischen, faseroptischen und drahtlosen Techniken sind notwendig um hohe Übertragungs-raten zu erzielen. Neue Entwurfsverfahren in den Gebieten Softwaretechnik und Eingebettete Systeme müssen entwickelt werden, um die notwendige dynamische Rekonfigurierung zur Laufzeit zuverlässig zu ermöglichen. Diese Methoden und Techniken werden in enger Zusammenarbeit mit Anwendern aus den Gebieten Mechatronik, Logistik und Produktionsplanung und -steuerung entwickelt. Die Leistungsfähigkeit der neu entwickelten Methoden wird anhand prototypischer Anwendungen aus diesen Gebieten nachgewiesen.

    Das Studienprogramm der "Graduate School" führt zielgerichtet auf eine interdisziplinäre Promotion in den oben genannten Fachgebieten. Neben einer Auswahl aus einem Fächerkatalog an vertiefenden Spezialveranstaltungen in den einzelnen Fachgebieten enthält das Curriculum die teamorientierte Projektarbeit unter enger Anleitung eines betreuenden Hochschullehrers oder einer Hochschullehrerin, die in Form von sogenannten "reading classes" eine schnelle Einarbeitung und Erarbeitung des spezifischen Forschungsbereichs unterstützt. In weiteren Veranstaltungen werden sogenannte "soft-skills" (Teamfähigkeit, Präsentation, Fremdsprache, Kommunikationsfähigkeit) sowie Grundkenntnisse im Bereich Unternehmensführung vermittelt und geschult, um den Nachwuchs adäquat auf Spitzenpositionen in Wissenschaft und Industrie vorzubereiten.

    An der "Graduate School" sind zur Zeit 17 Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer aus den Bereichen Informatik, Elektrotechnik, Mathematik, Maschinenbau und Wirtschaftswissenschaften beteiligt. Für die ersten drei Jahre werden 3 Millionen DM bewilligt, danach jährlich 1.6 Millionen DM bei einer Laufzeit von insgesamt 10 Jahren.

    Prof. Dr. Wilhelm Schäfer, Universität Paderborn, AG Softwaretechnik, Fachbereich Mathematik/Informatik, War-burger Str. 100, D-33098 Paderborn, Tel.: 05251-60-3313/2, Fax: -60-3530, wilhelm@uni-paderborn.de


    Weitere Informationen:

    http://www.uni-paderborn.de/cs/ag-schaefer/


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Informationstechnik
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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