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22.06.2001 13:13

Forschungen zur Textilwirtschaft

Norbert Frie Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Die "Forschungsstelle für Allgemeine und Textile Marktwirtschaft" (FATM) an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster wird 60 Jahre alt. Zugleich geht Friedrich Aumann, langjähriger Geschäftsführer der Forschungsstelle, nach 35 Jahren in den verdienten Ruhestand. Jubiläum und Abschied gaben Anlass zu einer akademischen Festveranstaltung am Freitag, 22. Juni 2001, im Schloss zu Münster, bei der Dr. Paul Kirchhof, Jura-Professor in Heidelberg und ehemaliger Bundesverfassungsrichter, den Festvortrag hielt über "Weltweites Wirtschaften und individuelle Verantwortung".

    Vorher gingen die beiden Direktoren der Forschungsstelle, Prof. Dr. Gustav Dieckheuer und Prof. Dr. Dieter Ahlert, auf die Geschichte und Zukunft der Einrichtung ein. Die Gründung der Forschungsstelle vor 60 Jahren ist eng verbunden mit dem Namen von Prof. Dr. Alfred Müller-Armack. Seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Konzeption einer "Sozialen Marktwirtschaft" von dem die Einrichtung in den Gründerjahren getragen wurde. In der Nachkriegszeit standen Fragen der Rohstoffversorgung, die Sicherung der Produktionsfähigkeit und die Versorgung der Bevölkerung mit Textilien im Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit.

    1951 übergab Prof. Müller-Armack die Leitung der FATM an Prof. Dr. Horst Jecht, der die laufende Beobachtung der Textilkonjunktur des In- und Auslandes ausbaute und durch kurzfristige Untersuchungen einzelner Textilbranchen, der Märkte für textile Rohstoffe und des Textilaußenhandels ergänzte. Unter Leitung von Prof. Dr. Walter G. Hoffmann, der von 1961 bis 1969 Direktor war, kamen Untersuchungen zur langfristigen Entwicklung der Textilindustrie und ihrer Bedeutung für den Industrialisierungsprozess der Entwicklungsländer hinzu.

    Nach der Emeritierung von Prof. Hoffmann im Jahr 1969 wurde Prof. Dr. Ernst Helmstädter Direktor der Forschungsstelle. Auch unter seiner Leitung reichten die Forschungsarbeiten über textilwirtschaftliche Fragen hinaus, die gleichwohl das Fundament bildeten. So sind Arbeiten zur Input-Output-Analyse und zur
    Vermögenspolitik entstanden und - am Rande - auch zur Ökonomie der Bildenden Kunst. Die empirische Wirtschaftsforschung erhielt durch Prof. Helmstädters Interesse für ökonometrische Analyseverfahren und der Entwicklung der elektronischen Datenverarbeitung eine neue Qualität.

    Für die Forschungsstelle, an deren Spitze seit der Emeritierung von Prof. Helmstädter im Jahr 1989 Prof. Dr. Gustav Dieckheuer steht, war das 50jährige Bestehen vor zehn Jahren Anlass für eine Umstrukturierung. Im Wintersemester 1991/92 wurde neben der volkswirtschaftlichen Abteilung, die von Prof. Dieckheuer geleitet wird, eine betriebswirtschaftliche Abteilung eingerichtet, deren Leitung Prof. Dr. Dieter Ahlert übernahm. Diese Abteilung widmet sich verstärkt unternehmensindividuellen Problemstellungen der Textilwirtschaft und arbeitet eng mit dem Institut für Handelsmanagement an der Universität Münster zusammen.

    Mit einer Untersuchung zum Marktpotenzial für industrielle Maßkonfektion auf der Basis einer neuen Methode zur berührungslosen Vermessung des menschlichen Körpers und der computer-gestützten Umsetzung in individuelle Bekleidungsschnitte setzte die FATM ihre erfolgreichen Bemühungen um die Verbindung von Forschung und Wissenstransfer fort. In einem Pilotprojekt, an dem sich 13 Unternehmen vom Tuchweber bis zum Textileinzelhändler beteiligen, entwickelt die Stelle ein Marketingkonzept für kooperierende Unternehmen.

    Seit ihrer Gründung vor 60 Jahren sind an der Forschungsstelle insgesamt 100 Dissertationen und 300 Diplom-Arbeiten entstanden.Seit Anfang an arbeitet die Forschungsstelle eng mit Chemiefaser-, Textil- und Bekleidungsunternehmen sowie Textilverbänden zusammen und zählt heute zu den drittmittel-stärksten Instituten der Wirtschaftswissenschaften in Münste. Nicht zuletzt der Erfolg dieser langjährigen Kooperation von Wirtschaft und Wissenschaft, von Forschung und Praxis, hat das internationale Ansehen der Forschungsstelle in Münster begründet und seit sechs Jahrzehnten gefördert. Sichtbar wird dieses Engagement vor allem auch in der "Gesellschaft zur Förderung der Forschungsstelle für Allgemeine und Textile Marktwirtschaft", an deren Spitze Friedrich-Wilhelm Delius steht.


    Weitere Informationen:

    http://www.wiwi.uni-muenster.de/~22/index.htm


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Wirtschaft
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     

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