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13.01.1998 00:00

Die Augen als Spiegel der Seele

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    7/98

    Die Augen als Spiegel der Seele Augenbewegungen geben Aufschluss ueber moegliche Schizophrenieerkrankungen

    Vermehrt auftretende ruckartige Augenbewegungen und haeufiger Lidschlag koennen ein Indiz fuer eine moegliche Schizophrenieerkrankung sein. Den an dieser psychischen Krankheit leidenden Menschen faellt es schwer, ein sich bewegendes Objekt ruhig mit den Augen zu verfolgen. Zu dieser Erkenntnis gelangte Sabine Fassbender in einer Untersuchung, die sie am Psychologischen Institut der Universitaet zu Koeln durchgefuehrt hat.

    Schizophrenie kann sich durch vielfaeltige Symptome, wie Sprachstoerungen, Zerstreutheit, Verfolgungswahn oder Bewegungsstoerungen, bemerkbar machen. Sind andere Ursachen, zum Beispiel Hirnverletzungen oder Drogeneinnahme, fuer das auffaellige Verhalten ausgeschlossen, wird bei ca. einem Prozent der Menschheit die Diagnose Schizophrenie gestellt.

    Warum die schizophrene Erkrankung auftritt, ist ungeklaert. Analysen von Familienstammbaeumen haben zu dem Schluss gefuehrt, dass ihr eine Erbanlage zugrunde liegt. Zusammen mit der Veranlagung koennen unguenstige, stressreiche Lebensumstaende, wie der Tod eines nahen Angehoerigen oder das Ende einer Partnerschaft, zum Ausbruch der Schizophrenie fuehren. Menschen mit erblich bedingter Anfaelligkeit fuer Schizophrenie unterscheiden sich, so wird angenommen, von Gesunden durch eine gestoerte Informationsverarbeitung. Ausserdem reagieren sie in als unangenehm und anstrengend empfundenen Situationen leicht mit Nervositaet und UEbererregung. Wie sich bei verschiedenen psychologischen Tests mit Lichtreizen herausstellte, fallen hier nicht nur an Schizophrenie bereits Erkrankte, sondern auch deren Angehoerige ersten Grades durch ungewoehnliche Augenbewegungen auf. Dieses Phaenomen scheint Psychologen geeignet, es als Anzeiger fuer die ererbte Anfaelligkeit zu werten.

    Auch die von Sabine Fassbender durchgefuehrten Untersuchungen weisen durch ihre Ergebnisse in diese Richtung. 21 Verwandte von Schizophrenen und 21 Kontrollpersonen bekamen die Aufgabe, einen sich horizontal laufend oder springend hin und her bewegenden Lichtpunkt so gut wie moeglich im Auge zu behalten. Die Verwandten von Schizophrenen zeigten insgesamt ein impulsiveres und ungeduldigeres Verhalten. Ihr haeufiger Lidschlag, die schwaechere Reaktion auf das Erscheinen des Lichtreizes und die vermehrten ruckhaften Blickbewegungen liessen diese Interpretation zu. Welche koerperlichen Ursachen fuer die weniger guten Leistungen bei den Blickbewegungstests ausschlaggebend sind, ist unklar. Sabine Fassbenders Untersuchungsergebnisse untermauern die These, dass das Nervensystem des Gehirns bei Traegern der Erbanlage minimale Veraenderungen aufweist.

    Ziel der psychologischen Untersuchungen ist es, bei verschiedenen Tests eventuelle Unterschiede in den Reaktionen von Menschen mit der Erbanlage fuer Schizophrenie ausfindig zu machen. Somit soll es moeglich werden, durch Frueherkennung gefaehrdeter Personen der Schizophrenie entgegenzuwirken.

    Verantwortlich: Almut Reith

    Fuer Rueckfragen steht Ihnen Dr. Niels Galley unter den Telefonnummer 0221/470-4401/5809 ,Fax-Nummer 0221/470-5034 und der Email-Adresse nielsgalley@t-online.de zur Verfuegung. Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.htm).

    Fuer die UEbersendung eines Belegexemplares waeren wir Ihnen dankbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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