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20.11.1997 00:00

Schonendere Wege bei Krebsbehandlung

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    103/97

    Schonendere Wege bei Krebsbehandlung Koelner Medizinerin untersucht die Strahlentherapie bei Prostatakrebs

    Die Strahlenbehandlung bei Prostatakrebs stellt eine gute Alternative zur risikoreichen Radikaloperation dar. Die erreichten UEberlebensraten der Patienten nach der Bestrahlungstherapie sind mit Ergebnissen nach radikal-chirurgischen Eingriffen vergleichbar. Auch die Akutreaktionen waehrend der Behandlung und die Spaetfolgen zeigen, dass die Bestrahlung als vertraegliche Therapieform angewendet werden kann. Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Susanne Herchen in einer Untersuchung, die sie an der Klinik und Poliklinik fuer Strahlentherapie der Universitaet zu Koeln durchgefuehrt hat.

    Von den in ihrer Arbeit beruecksichtigten 230 Patienten, die in der Zeit zwischen 1980 und 1991 in der Klinik und Poliklinik fuer Strahlentherapie bestrahlt wurden, lebten nach fuenf Jahren noch 67 Prozent; die absolute Zehnjahresueberlebensrate betrug immerhin 46 Prozent. Zwar sind die UEberlebenszeiten nach einer Operation haeufig laenger als nach einer Bestrahlung, doch gibt Dr. Herchen zu bedenken, dass ueberwiegend Patienten in gutem Allgemeinzustand und fruehen Stadien der Krankheit einer radikalen Operation zugefuehrt werden.

    Der grosse Vorteil der Bestrahlung gegenueber der operativen Behandlung ist aber - so die Koelner Medizinerin -, dass sie auch bei Patienten in schlechter koerperlicher Verfassung angewendet werden kann. Ausserdem verbindet sich mit der Bestrahlungstherapie nicht zwangslaeufig ein Krankenhausaufenthalt, da sie fast immer ambulant durchgefuehrt werden kann. Dabei verteilt sich die Belastung auf mehrere Wochen und ist an den einzelnen Bestrahlungstagen relativ gering, so dass sich akute Beschwerden bis auf einen geringen Anteil wieder zurueckbilden und Spaetfolgen nur selten auftreten. Auch bei fortgeschritteneren Tumoren stellt die Bestrahlung eine sinnvolle Behandlungstherapie dar, wenn eine radikale Operation nicht mehr durchgefuehrt werden kann.

    Wie wichtig schonendere Untersuchungsmethoden sind, zeigt nach Auffassung Dr. Herchens die Tatsache, dass die Diagnose Prostatakrebs in den letzten Jahren zunehmend haeufiger gestellt wird. Der Prostatatumor ist die zweithaeufigste Todesursache nach dem Lungenkrebs. Alleine in den USA wird jaehrlich bei mehr als 100.000 Maennern ein Prostatakarzinom diagnostiziert. In Deutschland sind es 20.000, von denen immerhin die Haelfte pro Jahr an den Folgen ihrer Krankheit stirbt.

    Da es sich meist um aeltere Patienten im 6. bis 8. Lebensjahrzehnt handelt, die haeufig auch an anderen Erkrankungen leiden, sollte die Therapie in diesen Faellen den Patienten moeglichst wenig belasten, aber gleichzeitig die Tumorerkrankung effizient kontrollieren. Die Entscheidung, ein lokal begrenztes fruehes Prostatakarzinom zu operieren oder zu bestrahlen, ist aber - so Dr. Herchen - stets individuell zu treffen und wird auch international different beurteilt. In Deutschland ist nach wie vor die Operation mit einer Entfernung der Prostata die favorisierte Methode der Behandlung.

    Verantwortlich: Wolfgang Hardt

    Fuer Rueckfragen steht Ihnen Professor Dr. R. P. Mueller unter der Telefonnummer 0221/478-5449 und der Fax-Nummer 0221/478-6158 zur Verfuegung. Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.htm).

    Fuer die UEbersendung eines Belegexemplares waeren wir Ihnen dankbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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