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06.07.2001 14:02

Suizidalität in Deutschland: oft sind Depressionen die Ursache

Dipl.-Journ. Maike Zander Pressereferat
Kompetenznetz Depression

    In Deutschland sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Unfälle im Straßenverkehr. Vor dem Hintergrund des Todes von Hannelore Kohl weist das Kompetenznetz "Depression" auf das Problem der Suizidalität in Deutschland hin. 1999 wurden in Deutschland 11.157 Suizide gezählt. Damit liegt die Zahl der Suizidopfer weit über der Zahl der Verkehrstoten (7.749).

    "Viele Selbsttötungen geschehen vor dem Hintergrund einer Depression oder einer anderen psychiatrischen Erkrankung", sagt Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Der Psychiater ist Sprecher des Forschungsprojektes Kompetenznetz "Depression", das sich auch mit der Prävention von Suiziden im Rahmen eines Nürnberger Pilotprojektes beschäftigt. Obwohl vier Millionen Deutsche unter Depressionen leiden, wird die Erkrankung oft nicht erkannt und die Leiden der Betroffenen werden verharmlost. "Depressionen sind mit Medikamenten oder Psychotherapie erfolgreich behandelbar", so Hegerl, "aber derzeit erhalten nur 10 Prozent der Betroffenen eine adäquate Therapie." Das Forschungsprojekt will die Krankheit und ihre Symptome bekannter machen und in der Bevölkerung das Wissen verankern, dass depressiv erkrankte Menschen professionelle Hilfe benötigen. "Depression ist keine 'Befindlichkeitsstörung', sondern eine ernst zu nehmende Krankheit, die lebensbedrohlich verlaufen kann, wenn die Betroffenen nicht angemessene Unterstützung bekommen", betont Prof. Dr. Ulrich Hegerl. Erste Anlaufstellen für Menschen in Krisensituationen sind die Telefonseelsorge, die Notfallambulanzen psychiatrischer Kliniken oder der örtliche Ärztliche Notdienst.

    Die Telefonseelsorge bietet durchgehend anonyme Beratung für Menschen in Krisensituationen an:
    0 800 / 1 11 01 11
    0 800 / 1 11 02 22


    Kompetenznetz Depression
    Prof. Dr. Ulrich Hegerl
    Psychiatrische Klinik der Ludwig-Maximilians-Universität München Nussbaumstraße 7, 80336 München
    Tel. 089/51 60 55 41
    www.kompetenznetz-depression.de

    Presse
    Maike Zander
    Tel. 089/51 60 55 53, Fax 089/51 60 55 57
    maike.zander@psy.med.uni-muenchen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.kompetenznetz-depression.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Gesellschaft, Medizin, Psychologie
    überregional
    Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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