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11.04.1997 00:00

Macht Waldarbeit krank

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    Macht Waldarbeit krank?

    Gesundheitliche Beschwerden bei Foerstern als Folge ihrer beruflichen Taetigkeit

    Sie kuemmern sich um Pflanzen und Tiere und haben einen ruhigen Arbeitsplatz an der frischen Luft. Doch das romantische Bild des Foersters truegt: Tatsaechlich sind die koerperlichen Belastungen und gesundheitlichen Beschwerden im Berufszweig des Forstarbeiters erheblich. Foerster, die haeufig Alkohol zu sich nehmen, klagten jedoch erstaunlicherweise ueber weitaus weniger Erkrankungen als ihre Kollegen. Zu diesem Ergebnis kommt Dr. Martina Christ in einer Untersuchung am Institut fuer Arbeitsmedizin, Sozialmedizin und Sozialhygiene der Universitaet zu Koeln.

    Die Koelner Medizinerin wertete in ihrer Studie die Angaben oesterreichischer Forstarbeiter ueber ihre Erkrankungen, Lebensgewohnheiten und witterungsbedingte Belastungen aus. Dabei stellte sie Zusammenhaenge zwischen gesundheitlichen Beschwerden auf der einen Seite und Alter, Ess- und Lebensgewohnheiten, sowie ihren Arbeitsbedingungen auf der anderen Seite fest.

    Forstarbeiter, die hauptsaechlich warme Mahlzeiten zu sich nehmen, gaben gegenueber dem Durchschnitt eine Steigerung bei Wirbelsaeulen- und Gelenkschaeden, Rheuma, Wadenkraempfen und Hautallergien an. Ein deutlicher Rueckgang findet sich unter den an Heuschnupfen leidenden Probanden. Waehrend bei Personen, die regelmaessig Alkohol konsumieren, Wirbelsaeulenerkrankungen haeufiger auftraten, blieb die Anzahl der Meniskusabnutzungen, Erfrierungen, Nierenbecken- und Nasennebenhoehlenentzuendungen geringer. Raucher nannten haeufig Gefaesserkrankungen und Allergien, jedoch seltener Heuschnupfen, Gelenkerkrankungen, Rheuma oder Prostataleiden.

    Ein Grossteil der befragten Waldarbeiter - vor allem der aelteren ab fuenfzig Jahren - klagte ueber Beschwerden des Stuetz- und Bewegungsapparates, ueber Wirbelsaeulen- und Gelenkbeschwerden, Rheuma und Entzuendung der Magenschleimhaut. Waehrend sich mit zunehmendem Alter fast alle Erkrankungen haeuften, liessen sich Meniskusbeschwerden und Heuschnupfen vermehrt bei den juengeren Forstarbeitern feststellen. Aussendienst und Kaelteeinfluss wirken sich auf fast alle Erkrankungen negativ aus, so ein Ergebnis der Fragebogenanalyse. Im Vergleich zu den vorwiegend im Innendienst taetigen Probanden klagten doppelt so viele Forstarbeiter im Aussendienst ueber Gelenkbeschwerden und Rheuma. Auch Meniskusprobleme, Wadenkraempfe und Nierenentzuendungen wurden wiederholt genannt.

    Nach Auffassung der Koelner Medizinerin kann das Risiko berufsbedingter Erkrankungen vermindert werden, z.B. durch ergonomisches Heben, Tragen und Anwenden von Geraeten, Sicherheitsvorkehrungen wie Stiefel, Laermschutz und Kopfbedeckung, Schutzimpfungen und regelmaessige Ernaehrung. Sowohl die Arbeiter als auch die zustaendigen AErzte muessten jedoch ueber die Notwendigkeit informiert werden, jeden Verdacht auf berufsbedingte Erkrankungen zu melden.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Fuer Rueckfragen steht Ihnen Professor Dr. Claus Piekarski unter der Telefonnummer 0221/478-4450 oder 0221/478/4451 zur Verfuegung.

    Fuer die UEbersendung eines Belegexemplares waeren wir Ihnen dankbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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