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11.07.2001 09:05

Erste "Chemistry Summer School" für Schülerinnen an der Freien Universität Berlin

Ilka Seer Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    Was für Studierende in den USA zu den Highlights im Studium gehört, wird nun erstmals für Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe an der Freien Universität Berlin angeboten: eine Chemistry Summer School. "Farbe - natürlich und künstlich" ist das Thema der Veranstaltung, die vom 16. bis 20. Juli 2001 von der Fachdidaktik Chemie zusammen mit dem Institut für Chemie der Freien Universität durchgeführt wird.

    Ziel des einwöchigen Projektes, das unter der Leitung von Angela Köhler-Krützfeldt (Fachdidaktik Chemie) steht, ist es, bei Mädchen das Interesse an der Chemie und generell einem naturwissenschaftlichen Studium zu wecken. Die Zahl der Studienanfänger hat sich zwar wieder deutlich erhöht, doch der Anteil von Chemiestudentinnen liegt immer noch bei nur 30%.

    Über 70 Bewerbungen aus Berlin und Brandenburg gingen für die Chemistry Summer School ein, 26 Schülerinnen der 11.-13. Klasse wurden darunter ausgewählt. Hochschullehrer des Instituts werden den Teilnehmerinnen - in sechs eigens für sie konzipierten Vorlesungen - einen Überblick über die Chemie der Farben geben. Was ist Farbe überhaupt? Wie setzen sich anorganische Pigmente zusammen? Die Biochemie kommt bei den "Farben des Lebens" in Spiel. In die organische Synthesechemie führen die Vorträge "Farben, die leuchten" und "Vom Naturfarbstoff zu Bildschirmfarben". In einer Experimentalvorlesung wird über das Färben von Lebensmitteln informiert.

    Anschließend werden die Schülerinnen im Labor (unter Anleitung) das Gelernte praktisch umsetzen. Dabei wird beispielsweise das blaue Pigment im Gestein des Lapislazuli nachgewiesen und der Jeansfarbstoff Indigo synthetisiert. Kugelschreiberhülsen aus Aluminium bekommen mit Hilfe der elektrischen Oxidation eine dekorative Eloxalschicht.

    Wie Solarzellen funktionieren, lässt sich am besten verstehen, wenn man selbst eine produziert. Eine spezielle Farbsolarzelle soll mit Farbpigmenten in Rotwein und Hibiskustee hergestellt werden. Die Auftrennung eines Stoffgemisches mittels Säulenchromatograpie gehört zum Chemikeralltag. Die Schülerinnen werden ein Farbstoffgemisch auftrennen und die Komponenten anschließend anhand von Spektren identifizieren. Carotinoide, natürliche Farbstoffe wie beispielweise das b-Carotin, werden in Möhren nachgewiesen, im Zuchtlachs und auch im rosa Federkleid der Flamingos. (Letzteres natürlich nur, wenn die eleganten Tiere im Berliner Zoo bis dahin freiwillig genügend Federn gelassen haben.)

    Innerhalb dieser Woche sollen die Schülerinnen nicht nur einen Eindruck von der Vielfältigkeit der Chemie bekommen, sondern auch den Uni-Alltag kennen lernen. Das gemeinsame Mittagessen in der Mensa darf dabei natürlich nicht fehlen. Am letzten Tag werden die Laborergebnisse bei einem Abschiedsfest den Freunden und Familien präsentiert. Die Veranstaltung ist für die Teilnehmerinnen kostenfrei, da drei Sponsoren - darunter der Verband der Chemischen Industrie (VCI) - für das Projekt gewonnen werden konnten.

    Angela Köhler-Krützfeldt ist Studienrätin im Hochschuldienst und leitet seit 1997 kommis-sarisch den Lehrstuhl für Chemie-Didaktik an der Freien Universität Berlin. Neben der Ausbildung von Lehramtskandidaten engagiert sie sich sehr in der Lehrerweiterbildung. Mit ihren Vortragsveranstaltungen und Lehrerpraktika hat sie sich bereits über die Grenzen Berlins hinaus einem Namen gemacht. Ihr besonderes Anliegen ist es jedoch, bei den Schülerinnen und Schülern frühzeitig das Interesse für die Naturwissenschaften zu wecken, weshalb sie sich mit speziellen Programmen direkt an den Nachwuchs wendet. Neben regelmäßigen Experimentiergruppen für Mädchen der 9./10. Klasse bietet Angela Köhler-Krützfeldt auch Veranstaltungen für Grund- und Vorschüler an, bei denen sie die Kleinsten auf spielerische Weise mit den Grundlagen der Chemie vertraut macht.

    Nähere Informationen erteilt Ihnen gern:
    Angela Köhler-Krützfeld, Institut für Chemie der Freien Universität Berlin, Tel.: 030 / 838-56343, E-Mail: akoehler@chemie.fu-berlin.de


    Weitere Informationen:

    http://www.chemie.fu-berlin.de/fb/fachdid/index.html


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Chemie, Gesellschaft
    überregional
    Buntes aus der Wissenschaft, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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