Heute wurde an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf das Ergebnis über einjähriger umfangreicher Forschungsarbeit zur 'Studienreform mit Bachelor und Master' vorgestellt. Über 30 Autorinnen und Autoren aus der ganzen Bundesrepublik - darunter zahlreiche namhafte Hochschulexpertinnen und Hochschulexperten - nahmen die Chancen und Probleme der neuen gestuften Studiengänge genau unter die Lupe. Der nun erschienene umfangreiche Ergebnis-Band ist Teil eines Hochschuldidaktischen Entwicklungsprojektes, das vom Studienreformbüro Germanistik der Düsseldorfer Universität zu diesem zur Zeit hochaktuellen Thema durchgeführt wird.
Internationalisierung, Modularisierung, Kreditpunktesysteme, Praxisorientierung, Informationstechnologien, Multimedia und Qualitätssicherung sind nur einige der Stichworte, an denen sich die Untersuchungen des Analyseteils orientieren. Im zweiten Teil werden von Akteurinnen und Akteuren an Hochschulen 14 Modelle anschaulich präsentiert, die in besonderer Weise in den Geistes- und Sozialwissenschaften praktisch und vorbildhaft Studienreformanliegen verwirklichen. Eine Übersicht über gestufte Studiengänge in Deutschland und ein internationaler Vergleich solcher Studiengangsysteme im Ausland komplettieren die Untersuchung.
"Zum ersten Mal konnte mit diesem Projekt das Thema in dieser umfassenden und trotzdem gründlichen Art und Weise bearbeitet werden. Das Besondere des Zugriffs liegt bei den meisten Beiträgen in der hochschuldidaktischen Perspektive, was den Untertitel des nun erschienenen Bandes 'Gestufte Studiengänge im Blick des Lehrens und Lernens an Hochschulen' erklärt. Wir wollten wissen: Ändert bzw. verbessert sich das Lehren und Lernen an Hochschulen durch die Stufung wirklich durchgreifend, oder besser: welche Voraussetzungen müssen gegeben sein bzw. welche Initiativen müssen in Angriff genommen werden, soll sich an der Hochschullehre wirksam und für die Studierenden dauerhaft spürbar etwas zum Positiven ändern", sagt Dr. Ulrich Welbers, Leiter des Studienreformbüros Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität und Herausgeber des Bandes. "Mit der Einführung der Stufung ist die Studienreform ja nicht beendet, sie beginnt erst - wie in jeder anderen Studienstruktur auch".
Einen positiven Experimentalraum für Studienreform sehen fast alle Beiträgerinnen und Beiträger in der Stufung. Allerdings verweisen auch viele auf die damit verbundenen Schwierigkeiten, vor allem, was die Ausstattung der Hochschulen betrifft. "Die Hoffnung, lang angehäufte Problemberge in der Hochschullehre zügig abarbeiten zu können, trügt womöglich", so Welbers, der jedoch auch die positiven Aspekte der Stufung herausstellt: "Gestufte Studiengänge haben offensichtlich in vielen Hochschulen zu Reforminitiativen geführt - wie auch die Modelle eindrucksvoll zeigen". Dieses Potenzial müsse nun genutzt werden. Aufs ganze gesehen bedürfe es allerdings im Bereich der Studienreform auch Qualifizierungsstrategien für die Hochschulen, die nun unter hohem Druck eigenverantwortlich Studiengangentwicklungsplanung betrieben. Auch dafür bietet der Band interessante Anregungen.
Publikation:
Welbers, Ulrich (Hrsg.): Studienreform mit Bachelor und Master. Gestufte Studiengänge im Blick des Lehrens und Lernens an Hochschulen. Modelle für die Geistes- und Sozialwissenschaften. Unter Mitarbeit von Jessica Waldeyer.
Luchterhand-Verlag Neuwied 2001, 528 Seiten, DM 59,-
Merkmale dieser Pressemitteilung:
fachunabhängig
überregional
Forschungsergebnisse, Wissenschaftliche Publikationen
Deutsch
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