Die Voraussetzungen für die Tumorforschung am Universitätsklinikum Erlangen haben sich entschieden verbessert: Das Pathologische Institut (Direktor: Prof. Dr. Arndt Hartmann) und das Universitäts-Krebszentrum Erlangen (UCC; Direktor: Prof. Dr. Matthias W. Beckmann) haben jetzt eine neue Gewebebank konstituiert. Ab sofort werden im Pathologischen Institut systematisch Gewebe eingelagert, die Patienten bei der Behandlung von Tumoren und chronischen Entzündungen entnommen wurden. Entscheidend ist, die Gewebeproben mit den dazugehörigen klinischen Daten zu verknüpfen. Durch diese gemeinsame Anstrengung im klinikumsweiten Verbund wird präzisere und qualitativere Tumorforschung ermöglicht.
Ziel der Wissenschaftler ist es, in den erkrankten Geweben Biomarker für Tumorarten zu identifizieren. Mithilfe dieser charakteristischen biologischen Merkmale lassen sich in Zukunft Krebserkrankungen prognostizieren und in ihrer Entstehung verhindern.
Im Rahmen der Behandlung von Tumorerkrankungen und deren Vorstufen wird den Patienten zu therapeutischen und diagnostischen Zwecken Gewebe entnommen und ausführlich untersucht. Nach Abschluss der Diagnostik wird nicht mehr benötigtes Restgewebe im Normalfall sachgerecht entsorgt. Dieses „Restgewebe“ ist jedoch von entscheidender Bedeutung für die medizinische Grundlagenforschung, da es mit modernsten Methoden weiter analysiert werden kann. In Zukunft soll ein größerer Anteil dieser „Restgewebe“ – statt entsorgt zu werden – in der UCC Gewebebank eingelagert werden und für Tumorforscher aller medizinischen Fachdisziplinen zur Verfügung stehen.
„Wir wollen möglichst alle operativen Fächer des Uni-Klinikums Erlangen mit dem Betrieb einer zentralen Gewebebank unterstützen und die Sammlung von Geweben vollständig in den Stations- und OP-Alltag integrieren“, erläutert Projektleiter Dr. Tilman Rau. „In der Pathologie engagieren sich bereits alle Mitarbeiter und bedienen die Gewebebank routiniert – diese Basisarbeit ist unersetzlich!“ Die Sammlung von Gewebeproben ist gut für die Forschung – die Dokumentation aller dazugehörigen Daten gibt allerdings den Ausschlag für die Spitzenforschung. Datenschutz spielt dabei eine sehr große Rolle: Die Patienten unterschreiben eine Einverständniserklärung und ihre Daten werden bei der Aufnahme in die Gewebebank anonymisiert. Tumorforscher können dann gezielt um Gewebeproben bitten und erhalten diese binnen kürzester Zeit.
Prof. Beckmann ist stolz, dass die erste derartige Einrichtung Nordbayerns in Erlangen zu finden ist: „Die Gewebebank ist ein weiterer Beleg für die exzellente Arbeit des Universitäts-Krebszentrums Erlangen, das zu den elf Onkologischen Spitzenzentren der Deutschen Krebshilfe zählt. Derart strukturiertes Bio-Banking wird zum Standortvorteil des gesamten Uni-Klinikums Erlangen und wird sich schon bald über Gewebe hinaus auch auf weitere Bereiche wie etwa Körperflüssigkeiten erstrecken. Damit leisten wir einen entscheidenden Beitrag für Fortschritte in der Vorbeugung und Früherkennung von Krebserkrankungen.“
Weitere Information für die Medien:
Dr. Tilman Rau
Tel.: 09131/85-25782
Tilman.Rau@uk-erlangen.de
Prof. Dr. Matthias W. Beckmann
Tel.: 09131/85-36397
gabriele.moesch@uk-erlangen.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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