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02.10.1996 00:00

CÄSAR: Spitzenforschung, Millionenprojekt

Tibor Werner Szolnoki Stabsstelle Presse, Kommunikation und Marketing
Universität Paderborn

    Bei Fragen koennen Sie sich gern wenden an: Prof. Dr. Gitta Domik, Tel.: 05251-60-6621, Fax: -60-6619, email: domik@uni-paderborn.de.

    Neues Zentrum der deutschen Spitzenforschung:

    Ein ehrgeiziges Millionen- projekt gewinnt Konturen

    Der Standort Deutschland. Eine Debatte, aktueller denn je. Dass nicht nur diskutiert wird, sondern konkrete Schritte unternommen werden, zeigt das Projekt der im letzten Jahr gegruendeten Stiftung CAeSAR (Center of Advanced European Studies and Research). An die Einrichtung eines Spitzenforschungszentrums, als eine der wichtigsten Ausgleichsmassnahmen fuer die Region Bonn, knuepfen sich hohe Erwartungen. Prof. Dr. Gitta Domik, Expertin fuer Visualisierung am Institut fuer Informatik der Universitaet-Gesamthochschule Paderborn ist Mitglied in dem von 16 hochrangigen Vertretern aus Wissenschaft, Industrie und Wirtschaft besetzten Gruendungsausschuss.

    Die gebuertige Grazerin ist nach zehn Jahren wissenschaftlicher Arbeit in den USA seit 1993 Professorin an der Paderborner Universitaet. Eingeladen wurde die 38jaehrige zu der mit 750 Millionen Mark von Bund und Land ausgestatteten Stiftung vom Bundesministerium fuer Bildung, Wissenschaft, Forschung und Technologie.

    Die Bedeutung des Projekts fuer den Forschungsstandort Deutschland unterstrich die Teilnahme von Bundesminister Juergen Ruettgers und NRW- Wissenschaftministerin Anke Brunn an der konstituierenden Sitzung Ende letzten Jahres in Bad Godesberg. Namhafte Wissenschaftler bis hinauf zum Chemie-Nobelpreistraeger Prof. Dr. Jean-Marie Lehn aus Strassburg, Spitzenmanager aus den Vorstandsetagen der Telecom, Siemens oder Mannesmann, aus den Forschungslaboratorien von IBM und Nestl, sowie Staatssekretaer Dr. Gebhard Ziller und Landeszentralbankchef Dr. Reimut Jochimsen, legten in der angegangenen Arbeitsperiode Richtlinien und Grundlagen des neuen Forschungszentrums fest. Expertengespraeche befanden ueber inhaltliche Schwerpunkte des ehrgeizigen Projektes. Bis zum Jahr 2000 werden geeignete Raeumlichkeiten in der Stadt Bonn ausgebaut. War zunaechst der Schuermann-Bau im Blickfeld, wird nun das ausgediente Gelaende eines Zementwerkes am rechten Rheinufer eine repraesentatives Wirkungsstaette. Die veranschlagten 190 Millionen Mark Baukosten werden es ermoeglichen.

    Das in der Arbeitsweise zwischen den Grundlageninstituten der Max-Planck- Gesellschaft und dem praxisorientierten Fraunhofer-Institut angesiedelte CAeSAR-Forschungszentrum wird vorerst Angelpunkt dreier Disziplinen: Koppelung elektronischer und biologischer Systeme, Nanotechnologie und Kommunikationsergonomie.

    Vorstellbar sind in den menschlichen Koerper eingepflanzte Sinnesorgane, die durch Sensoren zum Beispiel auf Licht reagieren und mikroskopisch mit den Nervenstraengen verbunden Informationen an das Gehirn weitergeben. Entwicklungen intelligenter Prozessoren im menschlichen Organismus fuer Herzschrittmacher oder zur automatischen Regelung des Insulinspiegels bei Diabetikern. Angedacht sind sogenannte ,Bugs-on-a-chip", Infos an einzelne Atome eines Chips, die einen Computerchip `intelligent', lernfaehig und umgebungsgerecht gestalten. Integrierte Bausteine fuer eine visionaere Zukunft.

    Fachgebiet der Paderborner Professorin ist die Kommunikationsergonomie. Das gefluegelte Wort von der Informationsgesellschaft macht allerorten die Runde. Fuer eine nutzergerechte Informations-Technologie engagiert sich die Spezialistin im Institut fuer Informatik in der Fuerstenallee. Die Diskussion ueber Chancen eines Informations- und Kommunikationsnetzes der Zukunft und die Moeglichkeiten der Navigation ueber hochinteraktive, intelligente Benutzeroberflaechen brachte sie nachhaltig in das Forschungsvorhaben ein. Nutzung neuer Display-Technologien, neuer Dienste im Internet und Fragen der Qualitaetskontrolle im Netz stehen im Mittelpunkt ihrer richtungsweisenden Untersuchungen. Die Benutzerhemmschwelle niedrig halten, damit keine Zwei-Klassen-Gesellschaft im Informationszeitalter entsteht, darauf richtet sich das Hintergrundinteresse der Informatikerin. So arbeitet sie in Paderborn konkret an individuell zugeschnittenen Bildschirmoberflaechen.

    Das Forschungszentrum nimmt nach der Zeit der Konturenschaerfung nun seine Arbeit auf. Ausschreibungen zu Projektvorhaben der drei Gebiete erfolgen in naechster Zeit. Anfang 1997 werden erste Auftraege vergeben. Innovativen Wissenschaftlern aus ganz Europa steht das Institut offen. Insbesondere junge Gelehrte, nach dem Rektor der Universitaet Bonn, Prof. Dr. Max Huber die `Hechte im Teich der Forschung', sollen durch das neugeschaffene Zentrum gefoerdert werden.

    Das Profil der Paderborner Hochschule und die - im Zeitalter der Vernetzung - relative Naehe zur Bonner Region machen die Uni zu einem attraktiven Partner des Wissenschaftszentrums CAeSAR. Die Schnelligkeit der Datenverarbeitung im Zentrum fuer Paralleles Rechnen (PCý) und die langjaehrigen Erfahrungen in den Multimedia-Bereichen des C-LAB gehoeren zu den Wissenschaftsschlagern der Uni, die weltweit gefragt sind.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Biologie, Ernährung / Gesundheit / Pflege, Informationstechnik, Medizin
    überregional
    Es wurden keine Arten angegeben
    Deutsch


     

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