Ein internationaler Postgradualkurs "Radiopharmacy - Pharmacy and Nuclear Medicine" findet am Institut für Pharmazie der Universität Leipzig statt. Er ist Bestandteil eines dreijährigen On-the-job-Studiums und dient der beruflichen Zusatzausbildung von Chemikern, Biologen und Pharmazeuten, die mit der Herstellung und Qualitätskontrolle von radioaktiven Arzneimitteln im kleineren Rahmen sowie der Forschung und Entwicklung solcher Produkte befasst sind.
Zeit: 30.08.2010 bis 10.09.2010
Ort: Institut für Pharmazie
Talstraße 33
04103 Leipzig
31 Naturwissenschaftler aus 13 Ländern nehmen an einem Postgradualkurs "Radiopharmazie - Pharmazie und Nuklearmedizin teil, der von Prof. Dr. Karen Nieber zusammen mit Mitarbeitern des Lehrstuhls Pharmakologie für Naturwissenschaftler organisiert wird. Das Programm ist interdisziplinär. Neben Veranstaltungen zu nuklearmedizinischen Problemen (Radiotracer, PET, stabile Isotope u. a.) werden auch Vorlesungen und Praktika in Pharmakologie und Toxikologie, Physiologie, Genetik, Biochemie, Immunologie und Statistik angeboten. Ergänzt werden die theoretischen und praktischen Lehrveranstaltungen des zweiwöchigen Kurses, der bereits zum sechsten Mal stattfindet, durch einen Besuch im Apothekenmuseum Leipzig, eine Besichtigung des Forschungszentrums Dresden-Rossendorf, Institut für Radiopharmazie (Leipzig) und eine Fahrt zur Firma ABX (Radeberg).
Der Kurs ist Bestandteil eines dreijährigen On-the-job-Studiums und dient der beruflichen Zusatzausbildung von Chemikern und Pharmazeuten, die mit der Herstellung und Qualitätskontrolle von radioaktiven Arzneimitteln im kleineren Rahmen sowie der Forschung und Entwicklung solcher Produkte befasst sind.
Neben dem Kursmodul an der Universität Leipzig müssen die Studierenden Kurse in Zürich und Frankfurt belegen. Jedes Modul schließt mit einer Prüfung ab. Nach erfolgreicher Beendigung aller Module erhalten die Teilnehmer ein Zertifikat, mit dem die Spezialausbildung bescheinigt wird.
Hintergrund:
Die Radiopharmazie ist ein Teilgebiet der Pharmazie, das sich mit der Synthese, dem Modelling und den pharmakologischen Eigenschaften von Radiotherapeutika und -diagnostika (Radiopharmaka) befasst. Auch in der Entwicklungsphase von neuen Arzneimitteln spielt die radioaktive Markierung eine wichtige Rolle, da mittels Tracer die Pharmakokinetik der Wirkstoffe erforscht werden kann.
Dieses Arbeitsgebiet gewinnt immer mehr an Bedeutung, da nuklearmedizinische Untersuchungen heute zu den Standardverfahren der modernen medizinischen Diagnostik gehören. Für die moderne molekulare Bildgebung wird die enge Zusammenarbeit zwischen Naturwissenschaftlern und Medizinern immer wichtiger. Um krankhafte Prozesse im Körper sichtbar zu machen, müssen spezifische radioaktive Moleküle entwickelt werden, welche an bestimmten Zellrezeptoren andocken. So ist es möglich, Ort und Ausmaß der Erkrankung präzise zu diagnostizieren. Diese Kenntnisse helfen dem Arzt die geeignete, individuell auf den Patienten abgestimmte Therapie auszuwählen und den Therapieerfolg zu kontrollieren. Weiterhin ist es möglich, dass ein Radiopharmakon mit einem Radionuklid an eine Krebszelle bindet und so der Tumor lokal bestrahlt wird. Dadurch wird im Rahmen der Radionuklidtherapie sogar eine gezielte Abtötung von Krebszellen erreicht. Für die Entwicklung dieser molekularen Tracer oder Radiopharmaka müssen die Wissenschaftler nicht nur die Chemie verstehen, sondern auch die Pharmakologie und die klinische Situation sehr gut kennen.
"Angesichts dieser Situation besteht in den europäischen Ländern ein dringender Bedarf an einem Forum für die postgraduale Weiterbildung, das Chemiker, Biologen oder Pharmazeuten nach einem international akzeptierten und evaluierten Programm qualifiziert.", erklärt Prof. Dr. Karen Nieber vom Institut für Pharmazie der Universität Leipzig.
Weitere Informationen:
Prof. Dr. Karen Nieber
Telefon: +49 341 97-36812
E-Mail: nieber@uni-leipzig.de
www.uni-leipzig.de/~pharm
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Biologie, Medizin
überregional
wissenschaftliche Weiterbildung
Deutsch
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