idw – Informationsdienst Wissenschaft

Nachrichten, Termine, Experten

Grafik: idw-Logo
Science Video Project
idw-Abo

idw-News App:

AppStore

Google Play Store



Instanz:
Teilen: 
31.08.2001 08:30

Sorge um den wissenschaftlichen Nachwuchs

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    "Die Absicht der Landesregierung, die individuelle Graduiertenförderung zugunsten der Einrichtung Gra-duierten-Kollegs einzustellen, würde nicht nur den bisherigen Zielen der Landesregierung widersprechen, sondern darüber hinaus vor allem die Geisteswissenschaften vor große, wenn nicht gar un-überwindbare Probleme stellen". Mit dieser Stellungnahme reagier-te der Rektor der Universität zu Köln, Professor Dr. Tassilo Küp-per, auf entsprechende Pressemeldungen.

    112/2001

    Sorge um den wissenschaftlichen Nachwuchs
    Universität zu Köln warnt vor Streichung der individuellen Gradu-iertenförderung

    "Die Absicht der Landesregierung, die individuelle Graduiertenförderung zugunsten der Einrichtung Gra-duierten-Kollegs einzustellen, würde nicht nur den bisherigen Zielen der Landesregierung widersprechen, sondern darüber hinaus vor allem die Geisteswissenschaften vor große, wenn nicht gar un-überwindbare Probleme stellen". Mit dieser Stellungnahme reagier-te der Rektor der Universität zu Köln, Professor Dr. Tassilo Küp-per, auf entsprechende Pressemeldungen.

    Mit Hilfe des nordrhein-westfälischen Graduiertenförderungsgeset-zes hat die Universität zu Köln in der Vergangenheit vor allem auch das Ziel verfolgt, besonders qualifizierte Nachwuchswissen-schaftlerinnen mit zum Teil sehr speziellen Themenstellungen zu fördern. Damit entsprach die Universität einem erklärten Ziel der Landesregierung, das durch die neue Entscheidung gefährdet würde. Darüber hinaus würde durch den Wegfall des Landesgraduiertenför-derungsgesetzes der erfolgreiche Abschluß einer Promotion, der in einigen Berufszweigen unabdingbare Voraussetzung für eine erfolg-reiche Bewerbung ist, durch die dann notwendige Berufstätigkeit immer weiter hinausgeschoben. Schon jetzt liegen die Promotions-zeiten teilweise bei vier Jahren. "Dies kann auch im internatio-nalen Vergleich nicht das Ziel der Hochschulpolitik sein," so Rektor Professor Küpper.

    Nach Auffassung der Universität zu Köln bilden die Graduierten-kollegs eine wichtige Ergänzung der Landesgraduiertenförderung; keineswegs können sie diese Förderungsmöglichkeit jedoch erset-zen. Die Universität zu Köln hat bei der Schaffung der Graduier-tenkollegs sogar Pionierarbeit geleistet. Bereits im Jahre 1984 wurde mit Unterstützung der Fritz-Thyssen-Stiftung an der Kölner Universität das ersten Graduiertenkolleg in Deutschland errich-tet. Insgesamt 67 Doktoranden und Doktorandinnen erhalten ihre Stipendien im Rahmen von fünf Graduiertenkollegs, die weit über-wiegend in den Naturwissenschaften angesiedelt sind. Bei den Gra-duiertenkollegs werden nur Arbeitsgruppen bzw. Forschungsprojekte mit mehreren Teilnehmern gefördert, wodurch diese Form der Gradu-iertenförderung vor allem im naturwissenschaftlichen Bereich zu begrüßen ist.

    Die Geisteswissenschaften sind jedoch im hohen Maße auf die indi-viduelle Graduiertenförderung angewiesen. Gerade an der Universi-tät zu Köln, die sehr stark geisteswissenschaftlich ausgerichtet ist, hat dieser Wissenschaftsbereich besondere Bedeutung. An der Universität zu Köln werden ca. 60 Doktoranden und Doktorandinnen mit Mitteln aus dem Landesgraduiertenförderungsgesetz gefördert. Daher würde die Abschaffung der Landesgraduiertenförderung sich vor allem auch an der Universität zu Köln auf den wissenschaftli-chen Nachwuchs sehr nachteilig auswirken.

    Hinzu kommt, daß die Landesregierung erst im vergangenen Jahr auch die Förderung von Behinderten durch Graduiertenstipendien ermöglicht hat. Dieses nahm die Universität zu Köln zum Anlaß, drei schwerbedinderte Doktoranden - darunter eine vollblinde Wis-senschaftlerin - in das Stipendienprogramm aufzunehmen. "Sollte die Landesregierung auch die laufende Förderung durch Graduier-tenstipendien stoppen, würde dies nicht nur ihren selbstgesetzten Zielen widersprechen, sondern sich auch in gravierender Weise auf persönliche Schicksale auswirken," so Rektor Professor Küpper. Im übrigen sollte die Höhe des Graduiertenstipendiums, das 1984 bei 1.200 DM eingefroren worden ist, dringend an den aktuellen Bedarf angepaßt werden.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias

    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).

    Für die Übersendung eines Belegexemplares wären wir Ihnen dankbar.


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    überregional
    Studium und Lehre
    Deutsch


     

    Hilfe

    Die Suche / Erweiterte Suche im idw-Archiv
    Verknüpfungen

    Sie können Suchbegriffe mit und, oder und / oder nicht verknüpfen, z. B. Philo nicht logie.

    Klammern

    Verknüpfungen können Sie mit Klammern voneinander trennen, z. B. (Philo nicht logie) oder (Psycho und logie).

    Wortgruppen

    Zusammenhängende Worte werden als Wortgruppe gesucht, wenn Sie sie in Anführungsstriche setzen, z. B. „Bundesrepublik Deutschland“.

    Auswahlkriterien

    Die Erweiterte Suche können Sie auch nutzen, ohne Suchbegriffe einzugeben. Sie orientiert sich dann an den Kriterien, die Sie ausgewählt haben (z. B. nach dem Land oder dem Sachgebiet).

    Haben Sie in einer Kategorie kein Kriterium ausgewählt, wird die gesamte Kategorie durchsucht (z.B. alle Sachgebiete oder alle Länder).