33. Kongress der Deutschen Gesellschaft für
Volkskunde vom 24.-28. September 2001 in Jena
Jena (14.09.01) Die Konfrontation mit der tatsächlichen oder vermeintlichen Komplexität der Welt, in der wir leben, ist eine gegenwärtige, aber auch historische Alltagserfahrung. In den letzten Jahren ist unter den Stichwörtern Risikogesellschaft, reflexive Modernisierung, Globalisierung, Europäisierung usw. nicht nur die wissenschaftliche, sondern auch die gesellschaftliche Diskussion darüber intensiviert worden, wie sich die zunehmende Transformation sozialer und nationaler Identitäten auf die Gesellschaft auswirkt.
Gerade die Volkskunde als Kultur- und Ethnowissenschaft sollte aufgrund ihrer facheigenen Forschungstradition und -felder an dieser Diskussion teilhaben. Die Frage nach den kulturellen Ordnungen gehört zu den das Fach Volkskunde konstituierenden Konzepten.
Entstanden in einer Zeit wachsender gesellschaftlicher Verunsicherung am Ende des 19. Jahrhunderts trug die Volkskunde mit der Idealisierung vorindustrieller bäuerlicher Lebenswelten zur Konstruktion einer Gegenwelt bei. Das Konzept vom Leben in überlieferten Ordnungen (Leopold Schmidt) bestimmte lange Zeit das Wissenschaftsverständnis des Faches.
Das Überdenken der älteren Ansätze führte zu einer Weiterung der Perspektive, die die Frage nach der Transformation kultureller Ordnungssysteme stärker in den Blick nahm.
Soziale, politisch und ökonomische Entwicklungen entwerten überkommenes Wissen und tradierte Deutungsmuster und fordern neue Orientierungen ein. Der Kongress will im historischen und gegenwartsbezogenen Kontext am Beispiel unterschiedlicher Erfahrungsfelder der Frage nachgehen, in welcher Weise kulturelle Ordnungskonzepte als Orientierung wirken können und wie Menschen diese Ordnungskonzepte umbauen und neu fassen, um die Welt erklärbar zu machen.
Eine Pressekonferenz findet am Dienstag, dem 25. September 2001, 11.30 Uhr im Blauen Salon des Frommannschen Hauses, Fürstengraben 18, 07743 Jena, statt. Presse- und Tagungsmappen liegen aus.
Ansprechpartnerin:
Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger, Tel.: 03641/944390,
E-Mail: christel.koehle-hezinger@uni-jena.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
überregional
Buntes aus der Wissenschaft, Wissenschaftliche Tagungen
Deutsch
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