Urlaubsregionen im deutschen Grenzgebiet nutzen bestehende Potentiale für internationale Kooperationen bislang nur in beschränktem Maße, um ihre Attraktivität für Gäste und Einheimische durch neue Angebote zu steigern. Zu diesem Ergebnis kommt eine bundesweite Studie des Lehrstuhls Tourismus an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU). Zwar bestünden in deutschen Grenzregionen bereits attraktive, grenzübergreifende Angebote (z.B. der Mozartradweg zwischen Chiemgau und Salzburger Land, der Museumspass Oberrhein oder die Sammlung „Manufaktur der Träume“ im sächsischen Annaberg-Buchholz), die Angebotsentwicklung erfolge jedoch nach wie meist auf nationaler Ebene.
Viel zu sehr sei man im Tourismusmarketing und -management noch darauf bedacht, die Bewegungs- und Erlebnisräume von Gästen auf die „eigene Region“ und das „eigene Land“ zu beschränken. „Initialzündung für grenzüberschreitende Kooperationen im Tourismus sind häufig gemeinsam beantragte, zeitlich befristete Fördermittel im Rahmen der EU-Interreg-Programme“, erklärt Lehrstuhlinhaber Professor Harald Pechlaner. Die Herausforderung liege darin, die hieraus wachsenden Kooperationen, persönlichen Beziehungen und gemeinsam entwickelten Angebote nachhaltig aufzustellen, so dass diese langfristig die Attraktivität der Regionen stärken und nicht mit Ende der Förderphase versiegen.
Auftraggeber der Studie ist das Regionale Kompetenzzentrum im Landkreis Regen. Hintergrund ist das von der EU geförderte Projekt „Touristisches Destinationsmanagement Bayerischer Wald – Šumava“, das der Lehrstuhl Tourismus bis 2011 wissenschaftlich begleitet. Die grenzüberschreitende Zusammenarbeit der bayerischen und tschechischen Partner in der Region Bayerischer Wald und Šumava ist im Deutsch-Tschechischen Grenzraum eine Pionierleistung. Trotz kultureller, sprachlicher und administrativer Barrieren hat die intensive gemeinsame Arbeit an Produkten und Angeboten für Bewohner und Gäste begonnen. Das „Grüne Dach Europas“ entwickelt sich zunehmend zu einer eigenständigen Urlaubsdestination und das Destinationsmarketing und -management ist aufgefordert, hierfür entsprechende Strukturen zu entwickeln.
Vorgestellt wurde die Studie im Rahmen des Kompetenzforums „Grenzüberschreitende Kooperationen im Tourismus“, das in Bayerisch Eisenstein mit rund 160 Teilnehmer stattfand. Welche besonderen Chancen die transnationale wirtschaftliche Entwicklung Grenzregionen in Europa bieten, stellten unter anderem die bayerische Staatsministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten, Emilia Müller, der Vorsitzende des Ausschusses für Tourismus im Deutschen Bundestag, Klaus Brähmig, sowie der stellvertretende Regionspräsident des Bezirks Pilsen - Jaroslav Bauer - dar.
http://www.ku-eichstaett.de/tourismus
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geowissenschaften, Wirtschaft
überregional
Forschungsergebnisse
Deutsch
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