Berühmter japanischer Publizist, Arzt und Gelehrter wird am 16. Oktober 2001 geehrt
Der berühmte japanische Gelehrte, Publizist und Arzt, Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Shuichi Kato erhält am Dienstag, den 16. Oktober 2001 um 16 Uhr im Sitzungssaal des Akademischen Senats die Ehrendoktorwürde des Fachbereiches Geschichts- und Kulturwissenschaften. Prof. Dr. Irmela Hijiya-Kirschnereit, derzeit Direktorin des Deutschen Instituts für Japanstudien, Tokyo und Professorin für Japanolodie an der Freien Universität wird Kato als einen "klassischen Intellektuellen" in ihrer Laudatio würdigen.
Kato Shuichi, 1919 geboren, zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten der japanischen Gesellschaft und gilt als intimer Kenner des japanischen und europäischen Kulturkreises. Der japanische Publizist und Mediziner überbrückt in seiner Person die Kluft zwischen Geistes- und Naturwissenschaften und wird als "moralisches Gewissen" Japans angesehen.
Kato studierte Medizin an der Universität Tokyo und gründete gemeinsam mit zwei Kollegen den Dichterzirkel "Matinée Poétique" 1946 gehörte er als Mediziner der "Gruppe zur Untersuchung der Folgen des Atombombenabwurfs" an. Seit den fünfziger Jahren arbeitet Kato als freier Publizist, der sich in seinen Essays und Büchern vor allem mit der Literatur- und Kulturgeschichte sowie der Politik seines Landes und Europas beschäftigt. Gleichzeitig ist Kato ein international gefragter Kommentator zum Zeitgeschehen.
Sein Werk umfasst inzwischen 24 Bände. In Deutschland wurde vor allem seine "Geschichte der japanischen Literatur" rezipiert, in der er die Literaturgeschichte Japans von den Anfängen in vorschriftlicher Zeit bis in die Gegenwart beschreibt. Seine Begegnungen mit Europa beschreibt Kato in seiner Autobiographie, den "Schafsgesängen", die im Insel-Verlag verlegt sind. In diesen Tagen erscheint das von Frank Böhling herausgegebene Buch "Närrische Gedanken am Abend: Essays zu japanischer Kultur, Politik und Zeitgeschichte".
Um sich seine moralische und intellektuelle Unabhängigkeit zu wahren, hat Kato eine dauerhafte Anstellung stets ausgeschlagen. Dennoch hat er an zahlreichen renommierten Institutionen, wie den Universitäten Yale, Princeton, Cambridge und an mehreren italienischen Universitäten gelehrt. Der Freien Universität ist Kato besonders verbunden: Von 1969 bis 1973 hatte er eine Professur für Japanologie inne und war gleichzeitig Direktor des Ostasiatischen Seminars. 1992 lehrte er im Sommersemester japanische Literatur und Kulturgeschichte an der FU. Als geschätzter Publizist und Wissenschaftler hat Kato zahlreiche Ehrungen erfahren. Dazu gehören die Ehrendoktorwürden der Universitäten Bukarest, Venedig und Grenoble.
Die Veranstaltung findet am 16. Oktober 2001 um 16 Uhr im Sitzungssaal des Akademischen Senats, Henry-Ford-Bau, Garystr. 35, 14195 Berlin statt
Nähere Informationen erteilt Ihnen gerne: Ines Günther, Tel.: 838-545 62
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Geschichte / Archäologie, Gesellschaft, Politik, Recht, Sprache / Literatur
überregional
Personalia, Wissenschaftspolitik
Deutsch
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