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18.10.2001 13:05

Heinzelmännchen - eine Kölner Sage

Gabriele Rutzen Kommunikation und Marketing
Universität zu Köln

    139/2001
    Heinzelmännchen - eine Kölner Sage
    Eine Ausstellung in der Kölner Universitätsbibliothek

    Ohne Zweifel, die Kölner lieben ihre Heinzelmännchen. Kaum einem Besucher bleibt es erspart, neben dem Dom den in sorgfältiger Restaurierung wieder original hergerichteten Heinzelmännchen-Brunnen bewundern zu müssen. Es war aber beileibe kein gebürtiger Kölner, der die Wichtel berühmt machte, sondern der "Immi" August Kopisch (1796-1853), ein schlesischer Maler und Dichter, dessen Ballade "Die Heinzelmännchen" 1836 zum ersten Mal im Druck erschien. In der

    Universitäts- und Stadtbibliothek Köln,
    Universitätsstr. 33 50931 Köln,

    wird bis zum 22. Dezember die Ausstellung "Heinzelmännchen - eine Kölner Sage" gezeigt, die vom Kölnischen Stadtmuseum konzipiert wurde.

    Als Dichter knüpfte er an das in Sagen, Märchen und Schwänken überlieferte Volksleben an, das er in ergötzlichen Versen schilderte. Da die Heizelmännchen-Ballade rasch in Anthologien, Lese- und Kinderbüchern Verbreitung fand, wurde sie zum bekanntesten Gedichte über Köln und zählte bald zum festen Bestandteil der Jugendliteratur.

    Die hilfsbereiten Kobolde, die nachts, wenn ihre menschlichen Schützlinge schlafen, die Arbeit verrichten, sind sicherlich keine Erfindung des Spätromantikers Kopisch. In Erzählungen und Liedern soll das Thema schon länger in Köln bekannt gewesen sein. Aber ihr Fortleben bis in unsere Tagen verdanken die hilfreichen Zwerge mit Recht dem Dichter. Die Heinzelmännchen gehören zu Köln wie Karneval (Alaaf und nicht Helau), Kölsch (vorzugsweise Bier), KVB (Hauptträger des hiesigen ÖPNV) und Klüngel. Um so erstaunlicher ist, daß es bis heute keine offizielle Darstellungsform der Wichtel gibt. Ist ihr Wams rot oder grün? Die Mütze rund oder spitz? Mit Bart oder ohne? Und gibt es Weibchen? Anscheinend ja - "Sie nahmen Wohnung bei einer Heinzelwitwe und ihrer Tochter", vermeldet uns ein Autor und mehr noch, er beschreibt ein präzises Bild dieser scheuen Gesellen -"Aber er sah doch, daß es keine alten Männchen mit weißem Bart waren, wie man sich Zwerge immer denkt, sondern flinke junge Burschen mit blanken Gesichtern, wohlgewachsen, nur eben nicht höher als anderthalb Handspannen. Sie trugen auch keine Zipfelmützen, Wämser und kurze Hosen, wie man oft auf Bildern sieht, sondern das Haar lockig und bloß, kurze Jacken und lange, unten geschlossene Hosen." Den Nachgeborenen in der Domstadt bleibt eine Blick auf die Kobolde bekanntlich versagt, denn die neugierige Schneidersfrau vertrieb sie aus der Stadt. Aber wo leben und wirken ihre Nachfahren?

    Mittels Buch- und anderer Objekte möchte die Ausstellung zum Thema Heinzelmännchen den Besuchern ein Bild der Wichtel und ihrer Welt vermitteln. Das Team der Ausstellungsgestalter hat sich unterschiedlichen Aspekten zugewandt - etwa der wechselvollen Geschichte des Heinzelmännchen-Brunnens, der Beziehung von August Kopisch zu Rübezahl, dem Privatleben der Heinzel, der Bedeutung der Fremdarbeit für die Kölner - all diese Aspekte haben auch im reich bebilderten Katalog Berücksichtigung gefunden.

    Die Ausstellung ist montags bis donnerstags von 9 bis 21 Uhr, freitags von 9 bis 20 Uhr und samstags von 9 von 12 Uhr geöffnet.

    Verantwortlich: Dr. Wolfgang Mathias
    Für Rückfragen steht Ihnen Dr. Gernot Gabel unter der Telefonnummer 0221 470 2404, der Fax-Nummer 0221 470 5166 und der Email-Adresse gabel@ub.uni-koeln.de zur Verfügung.
    Unsere Presseinformationen finden Sie auch im World Wide Web (http://www.uni-koeln.de/organe/presse/pi/index.html).

    Für die Übersendung eines Belegexemplares wären wir Ihnen dankbar.


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    fachunabhängig
    regional
    Buntes aus der Wissenschaft
    Deutsch


     

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