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26.10.2001 11:33

Steiniger Weg zum Patent geebnet

Jutta Reising Stabsstelle Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Westfaelische Wilhelms-Universität Münster

    Wissenschaftler an deutschen Universitäten und Universitätskliniken, die sich eine Erfindung patentieren lassen wollen, brauchen einen langen Atem. Da der Weg von der Erfindung bis zum Patent zudem nicht nur recht lang und beschwerlich ist, sondern zudem auch noch viel Geld kostet, lassen sich bislang noch viele Forscher davon abschrecken. Den Wissenschaftlern im Interdisziplinären Zentrum für Klinische Forschung (IZKF) am Universitätsklinikum Münster und in den entsprechenden Zentren in Aachen, Erlangen-Nürnberg, Jena, Köln, Leipzig und Würzburg wird der Weg zum Patent jetzt deutlich erleichtert: Um die Anmeldung und Verwertung ihrer Patente wird sich künftig eine bei der Fraunhofer Gesellschaft in München angesiedelte und vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) für einen Zeitraum von bis zu sieben Jahren geförderte IZKF-eigene Patent- und Verwertungsagentur (PVA) kümmern.

    Mit der noch ausstehenden und nun in dieser Woche erfolgten Unterzeichnung des Vertrages durch den kaufmännischen Direktor des Universitätsklinikums Münster, Manfred Gotthardt, als Rechtsvertreter des münsterschen IZKF ist der Vertrag jetzt in Kraft getreten. Damit kann nun an den IZKF-Standorten eine effiziente Infrastruktur für den Wissens- und Technologietransfer geschaffen werden. Die Unterzeichnung in Münster erfolgte im Beisein von Prof. Dr. Erik Harms als Vorsitzenden des münsterschen IZKF und Prof. Dr. Clemens Sorg als Generalsekretär aller neun IZKF in Deutschland. Nach Worten Sorgs, der zugleich amtierender Dekan der Medizinischen Fakultät der Universität Münster ist, soll auch Medizinischen Fakultäten in Deutschland grundsätzlich die Möglichkeit eröffnet werden, sich neben den Interdisziplinären Zentren für Klinische Forschung dem Vertrag anzuschließen. Die Fakultät in Münster habe bereits großes Interesse an einer entsprechenden Beteiligung signalisiert.

    Neben einer Verbesserung der Infrastruktur zur Anmeldung und Verwertung von Patenten wird die neue Patent- und Verwertungsagentur nach Angaben des Leiters der in Münster beheimateten Geschäftsstelle des Arbeitskreises der Interdisziplinären Zentren für Klinische Forschung, Franco Falcone, noch zwei weiteren wichtigen Aspekten Rechnung tragen: Einerseits ist in der Patentstelle das notwendige spezialisierte Fachwissen im Bereich der molekularen biomedizinischen
    Forschung vorhanden, andererseits werden Mitarbeiter der PVA in ständigem Dialog mit den Forschern an den IZKF stehen. Dadurch werde gewährleistet, so Falcone, dass Erfindungen stets auf ihre Patentfähigkeit, technische Realisierbarkeit und wirtschaftliche Verwertbarkeit geprüft und gegebenenfalls einer Verwertung zugeführt werden können.

    Im Gegensatz zur bisherigen Situation in Deutschland wird der Transfer neuer Technologien von öffentlichen Forschungseinrichtungen zu privaten Unternehmen in den USA bereits seit Anfang der 80er Jahre mit großem Erfolg praktiziert. Vor dem Hintergrund der wachsenden wirtschaftlichen Bedeutung wissensbasierter Technologien und einer zunehmenden Verteuerung moderner Forschung hat das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit der im Oktober dieses Jahres gestarteten Initiative "Innovation durch Patentierung und Verwertung" eine neue bundesweite Verwertungsoffensive gestartet. Davon werden jetzt auch die Interdisziplinären Zentren für Klinische Forschung profitieren.


    Weitere Informationen:

    http://medweb.uni-muenster.de/institute/izkf/
    http://www.acrc-gu.de


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
    überregional
    Organisatorisches, Wissenschaftspolitik
    Deutsch


     


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