Mediendienst 6 - 1997
Thema 1
Keramische Zahninlays auf Knopfdruck
Wer schon einmal eine Krone oder ein Inlay bekommen hat, kennt die langwierigen und wiederholten Sitzungen beim Zahnarzt. Ein Geraet der Siemens AG soll demnaechst keramische Zahninlays voll-automatisch, passgenau und in kurzer Zeit anfertigen.
Der Gang zum Zahnarzt ist fuer die meisten ein Greuel. Denn haeufig drohen schmerzhafte, langwierige und teure Eingriffe. Wer schon einmal eine Krone oder ein Inlay bekommen hat, kann ein Lied davon singen. Zunaechst der traurige Befund, dass ein oder mehrere Zaehne geschaedigt sind und dann noch wiederholte, langwierige Sitzungen, bis alles passt. Gerade Keramikfuellungen - die zwar lange haltbar und unbedenklich fuer die Gesundheit sind - bereiten viel Arbeit und hohe Kosten. Die Firma Siemens AG hat ein System auf den Markt gebracht, das die Herstellung von keramischen Inlays erleichtert. Der Zahnarzt kann damit vor Ort und in kurzer Zeit ein passgenaues Keramikinlay herstellen. Dafuer nimmt der Arzt nach der Diagnose nicht mehr einen direkten Abdruck der Zaehne, sondern einen optischen, das heisst er "fotografiert" den geschaedigten Zahn mit einer speziellen Kamera. Am Computer konstruiert er dann aufgrund dieser Bilddaten ein passgenaues Inlay, das innerhalb von zwanzig Minuten fertig geschliffen vorliegt. Mit Hilfe von Forschern aus dem Fraunhofer-Institut fuer Graphische Datenverarbeitung IGD in Darmstadt, dem Fraunhofer-Institut fuer Lebensmitteltechnologie und Verpackung ILV und der Zahnklinik in Muenchen will die Siemens AG das Geraet optimieren. Der bislang interaktive Konstruktionsprozess soll vollstaendig automatisiert werden. Um den hohen Automatisierungsgrad zu erreichen, muss das System ueber das notwendige, zahnmedizinische Fachwissen verfuegen. Denn es soll die Anpassungsarbeit, die bisher der Zahnarzt ausfuehrt, uebernehmen. "Wir haben dafuer ein spezielles Zahnmodell generiert und abgespeichert", erklaert Sven Guerke aus dem IGD. "Fuer die exakte Rekonstruktion der Zahnoberflaeche eines Patienten wird dieses Modell an den aufgenommenen Zahn angepasst". Das Computerbild zeigt die Beschaffenheit der Zahnoberflaeche und welche Teile zu ersetzen sind. Aus diesen Informationen konstruiert der Computer ein genaues Modell des einzusetzenden Keramikinlays. Die Fertigung schliesst sich automatisch an. Das geschliffene Inlay oder die Krone liegt etwa zwanzig Minuten nach der Vermessung vor und kann umgehend eingesetzt werden. Der Zahnarztbesuch verkuerzt sich damit auf eine einmalige, etwa einstuendige Sitzung.
Ihr Ansprechpartner fuer weitere Informationen: Sven Guerke Telefon 0 61 51/1 55-4 21, Telefax 0 61 51/1 55-4 44 Fraunhofer-Institut fuer Graphische Datenverarbeitung IGD Wilhelminenstrasse 7, D-64283 Darmstadt email: guerke@igd.fhg.de
Bildmaterial vorhanden Telefon: +49 (0) 89/12 05-3 15, Telefax: +49 (0) 89/12 05-7 13; email: schraivogel@zv.fhg.de
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Ernährung / Gesundheit / Pflege, Medizin
überregional
Forschungsprojekte
Deutsch
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