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07.12.2001 09:51

Platons Lehrgebäude in der Akademie, spätere Bibliotheken und Gymnasien

Hedwig Görgen Stabsstelle Kommunikation und Marketing
Freie Universität Berlin

    Vortrag von Prof. Dr. Wolfram Hoepfner am Montag, dem 10. Dezember

    Neue Forschungen zum griechischen Gymnasion lassen die Ruinen in dem Akademie genannten Park nordwestlich von Athen in einem neuen Licht erscheinen: Es handelt sich nicht um das seit archaischer Zeit bestehende Gymnasion der Akademie, sondern um die Exedra, um das Lehrgebäude, das sich Platon für seine philosophische Schule nach seiner Rückkehr aus Syrakus im Sommer 388 in der baumreichen Akademie errichtete. Das Gebäude stammt aus dem 4. Jahrhundert v. Chr. und ist kein Gymnasion, weil der große Hof eine Brunnenanlage aufweist und deshalb nicht als Palästra oder Sportanlage genutzt werden konnte. Kern der Anlage ist ein großer Raum mit doppelten Wänden für die Aufbewahrung der kostbaren Bücher, der Papyri. Daneben befinden sich Räume für Vorträge und zwei "Oikos" genannte Räume, in denen sich die Mitglieder des Kultvereins zu gemeinsamen Mahlzeiten trafen. In diesen Räumen arbeiteten Platon und seine etwa 40 Schüler, darunter zwei Frauen.

    Platon war der Begründer der Wissenschaftstheorie. Nach einem Streit verließ sein Schüler Aristoteles die Akademie und gründete ein eigenes wissenschaftliches Institut am genau entgegengesetzten Außenbereich von Athen. Dort sind zufällig in den letzten Jahren von Evi Linguri Ruinen ausgegraben worden, die zunächst fälschlich für ein Gymnasion gehalten wurden. Es handelt sich aber zweifellos um das Lehrgebäude von Aristoteles, in dessen Mittelpunkt der Bibliothekssaal stand. Die Anlage ist bis in alle Einzelheiten der Akademie von Platon nachempfunden.

    Gleiches gilt wohl auch für die große königliche Bibliothek von Alexandria, die dort am Anfang des 3. Jahrhunderts von Ptolemaios I. eingerichtet wurde. Hier waren hochberühmte Gelehrte tätig, die den Ehrgeiz hatten, jede bis dahin erschienene Schrift der Bibliothek einzuverleiben, die bald die größte des Altertums sein sollte. Die hellenistischen Könige von Pergamon haben sich 100 Jahre später in ähnlicher Weise als Förderer der Wissenschaft ausweisen wollen. Schon bald nach der Ausgrabung, vor mehr als 100 Jahren, ist diese Bibliothek und Akademie erkannt worden.

    Ort und Zeit: Hörsaal des Seminars für Ur- und Frühgeschichte der FU, Altensteinstr. 15, 14195 Berlin-Dahlem; Bus 183/Botan.Museum oder Bus 101 Königin-Luise-Str./Englerallee; Unkostenbeitrag: DM 3,--; Montag, 10. Dezember, 19.00 Uhr

    Informationen: Prof. Dr. Wolfram Hoepfner, Institut für Klassische Archäologie, Tel.: 030/838-56577, -53712 Fax: 838-56578


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    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geschichte / Archäologie, Gesellschaft
    überregional
    Forschungsergebnisse, Studium und Lehre
    Deutsch


     

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