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12.12.2001 10:25

Xenophilia gegen Fremdenfeindlichkeit

Heidi Kurth Presse und Kommunikation
Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

    Erlanger Geographen entwickeln PC-Spiel zum Einsatz im Unterricht

    Was haben Asylbewerber und das Sylvesterfeuerwerk gemeinsam? Wenig? Weit gefehlt! Denn sie kosten jährlich nahezu den gleichen Betrag, nämlich 4,4 Milliarden Mark. Warum fassen sich Inder auf Bombays Straßen ans Ohrläppchen? Sicher nicht wegen der hygienischen Bedingungen. Vielmehr ist dies eine Form der Entschuldigung in Indien. Nur zwei von hundert Fragebeispielen aus "Xenophilia, dem interkulturelle Spiel über dich und andere", das vom Bayerischen Forschungsverbund für Regionalforschung im außereuropäischen Ausland (FORAREA) in Erlangen für Schüler der 8. bis 10. Jahrgangsstufe entwickelt worden ist.

    Information ist alles, vor allem beim derzeit so brisanten Thema "Ausländer". Denn Halbwissen erzeugt Vorurteile und prägt Meinungen und Einstellungen. Aus Wissen kann jedoch Verständnis erwachsen. Das ist der Grundgedanke des Spiels, das seinen Zweck schon im Namen (aus griechisch "xenos", der Fremde, und "philia", die Freundschaft) trägt. "Xenophilia soll Jugendliche zwischen dreizehn und siebzehn für den Umgang mit Menschen aus anderen Ländern fit machen und für das Gefühl des Fremdseins sensibilisieren", erläutert FORAREA- Geschäftsführerin Sonja Hock, die das Spiel gemeinsam mit Marco Fischer, Tanja Kraus, Alexandra Popp, Gerrit Nawracala, Ulrich Ermann und André Gundel am Institut für Geographie in Erlangen entwickelt hat.

    Das Spiel ist in die Themenkomplexe "Fremd sein in Deutschland" und "Fremdsein im Ausland" gegliedert. Im Quizformat stehen das Wissen und die Einstellungen der Schülerinnen und Schüler um kulturelle Werte, Regeln und Gewohnheiten einerseits und um die Situation von Ausländern in Deutschland andererseits in 100 Fragen auf dem Prüfstand. Mehrere alternative Antworten stehen zur Auswahl, alle Antwortmöglichkeiten sind mit einem Kommentar versehen. "Den jugendlichen Spielern soll kein vorgefertigter Verhaltenskodex für den Umgang mit Fremden geboten werden", so Hock. "Wir setzen auf Respekt, Einfühlungsvermögen und Verständnis, um Missverständnisse und Fehldeutungen von Verhaltensweisen zu vermeiden." Unaufdringlich und unterhaltsam präsentiert "Xenophilia" im peppigen Design die wesentlichen Informationen und räumt gründlich auf mit bekannten und häufig geäußerten Vorurteilen.

    Der Inhalt wurde unter Berücksichtigung der geltenden Lehrpläne aufbereitet und bietet vielfältige Anlässe zur Diskussion und Anknüpfungspunkte im Unterricht. Die ersten Testläufe in verschiedenen Schulen hat das Spiel bereits absolviert. Auch die Resonanz bei den Schülern ist positiv: sie finden "Xenophilia" ein "suuuper Lernspiel" und "echt cool".

    Die CD-Rom kann für 39 Mark beziehungsweise 49 Mark (CD-Rom und Informationsbroschüre) bei der Geschäftsstelle von FORAREA, Institut für Geographie, Kochstraße 4, 91054 Erlangen, bestellt werden. Zum Informieren und Ausprobieren steht eine Demoversion unter www.xenophilia.de im Internet.

    Am Donnerstag, 13. Dezember 2001, 19.00 Uhr, präsentiert das FORAREA-Team "Xenophilia" bei Jörg Hahn in der Sendung "Starke Köpfe" im Frankenfernsehen.

    Weitere Informationen

    Sonja Hock
    Institut für Geographie
    Tel.: 09131/ 85 -22011
    forarea@geographie.uni-erlangen.de


    Weitere Informationen:

    http://www.xenophilia.de


    Bilder

    Merkmale dieser Pressemitteilung:
    Geowissenschaften, Gesellschaft, Pädagogik / Bildung
    überregional
    Forschungsergebnisse, Forschungsprojekte
    Deutsch


     

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