Die klassischen Architektur- oder Bauingenieursausbildungen bereiten die Studenten nur bedingt auf die immer komplexer werdenden Planungs- und Bauprojekte vor. Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft in Alfter reagiert mit dem Masterstudiengang „Prozessarchitektur“ auf diese Lücke: Dort lernen ausgebildete Architekten und Planer Wege kennen, wie sie nicht nur Gebäude, sondern auch Planungs- und Bauprozesse nachhaltig gestalten können. Die Kunsthochschule bei Bonn hat nun eine Professur für ressourcenoptimiertes Projektmanagement eingerichtet: Der Landschaftsarchitekt und promovierte Ingenieur Florian Kluge baut den zukunftsweisenden Masterstudiengang mit auf. Der Deutsche Verband der Projektmanager in der Bau- und Immobilienwirtschaft e. V. (DVP) unterstützt den Studiengang mit zwei Teilstipendien.
Prozesse gestalten
„Im Gegensatz zu den meisten anderen Lehrgebieten in der Architekturausbildung beschäftige ich mich weniger mit der Objekt- als mit der Prozessgestaltung. Ich vermittle den Studenten, wie Gestaltungs-, Entwicklungs- und Planungsprozesse zielgerichtet strukturiert, ressourcengerecht organisiert und konsensorientiert moderiert werden können“, erläutert Kluge sein Arbeits- und Forschungsfeld. Diese „Prozesskompetenz“ ist für Architekten und Planer in den vergangenen Jahren immer wichtiger geworden, insbesondere angesichts der ständig steigenden Anzahl von Projektbeteiligten. In vielen – vor allem öffentlichen – Bauprojekten zeichnet sich ab, dass die verschiedenen Akteure der Bauprojekte immer intensiver eingebunden werden wollen und müssen.
Stipendiaten gesucht
Auch der DVP ist vom Konzept des Masterstudiengangs überzeugt: Ab dem neuen Studienjahr unterstützt der Verband zwei Masterstudenten mit einem Teilstipendium von je 3.600 Euro. „Nach dem ersten Studienjahr werden die Stipendien an die erfolgreichsten Studierenden vergeben“, erläutert Florian Kluge, der die Kooperation zwischen dem Berufsverband und dem Fachbereich Architektur der Alanus Hochschule angeregt hat.
Chaos gehört dazu
Schon in seiner Dissertation setzte sich Florian Kluge mit Projektmanagement als notwendiges Handwerkszeug für Architekten, Planer und Bauingenieure auseinander. Der Untertitel seiner Doktorarbeit „Ein wenig Chaos gehört dazu“ ist für ihn nur scheinbar widersprüchlich: „Als Projektmanager ist man natürlich bestrebt, stets strukturiert und zielorientiert zu arbeiten. Das geht aber nicht immer und das ist auch gut so. Denn das ‚Unvorhergesehene’ entfesselt auch Kreativität und lässt Neues entstehen – genau dafür muss ein guter Projektmanager einen geeigneten Rahmen schaffen.“ Kluge, 1971 in Münster geboren, studierte zunächst Landschaftsarchitektur in Hannover. An der Bauhaus-Universität in Weimar schloss er 2003 das berufsbegleitende Studium Projektmanagement und -steuerung erfolgreich ab und promovierte 2008 an der RWTH Aachen in Ingenieurswissenschaften.
Merkmale dieser Pressemitteilung:
Journalisten, Wissenschaftler
Bauwesen / Architektur
überregional
Kooperationen, Personalia
Deutsch
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